Zufällige Gedancken auf S. T. Herrn Doctoris FABRICII Himmlisches Vergnügen.
Jch glaube, grosser Mann, es sey Dein Nahme, bloß Zu diesem Zweck allein, so weit berühmt und groß, So gar in Ost und West, in Süden und in Norden, Durch Den, der alles wirckt, und alles ordnet, worden; Damit er manchem Geist, der gern den Schöpfer priese, Und Jhm, nach Seiner Gröss' und Allmacht, Ehr erwiese, Sich aber dessen kaum bishero dürft' erkühnen, Durch Seine Grösse mögt zum Schutz und Schilde die- nen. Es wird, GOTT Lob! durch Dich nunmehr der Teutschen Welt Der Schöpfer, als ein GOTT, recht Göttlich vorgestellt. Du zeigst, wie auch bey uns, GOTT könn' ein Schöpfer werden Von Millionen Sonn- und Millionen Erden. Jch sehe Deinen Ruhm dahero gleichsam an, Als einer Glocken Thon, die darüm hoch erhoben, Damit man fern und nah ihr schallen hören kann, Wie sie zum heilgen Dienst, zum dancken, GOTT zu loben, Mit lautem thönen rufft. Wie wird nicht dieser Klang Des grossen Schöpfers Ruhm durch manchen Lob-Ge- sang
Jn,
Zufaͤllige Gedancken
Zufaͤllige Gedancken auf S. T. Herrn Doctoris FABRICII Himmliſches Vergnuͤgen.
Jch glaube, groſſer Mann, es ſey Dein Nahme, bloß Zu dieſem Zweck allein, ſo weit beruͤhmt und groß, So gar in Oſt und Weſt, in Suͤden und in Norden, Durch Den, der alles wirckt, und alles ordnet, worden; Damit er manchem Geiſt, der gern den Schoͤpfer prieſe, Und Jhm, nach Seiner Groͤſſ’ und Allmacht, Ehr erwieſe, Sich aber deſſen kaum bishero duͤrft’ erkuͤhnen, Durch Seine Groͤſſe moͤgt zum Schutz und Schilde die- nen. Es wird, GOTT Lob! durch Dich nunmehr der Teutſchen Welt Der Schoͤpfer, als ein GOTT, recht Goͤttlich vorgeſtellt. Du zeigſt, wie auch bey uns, GOTT koͤnn’ ein Schoͤpfer werden Von Millionen Sonn- und Millionen Erden. Jch ſehe Deinen Ruhm dahero gleichſam an, Als einer Glocken Thon, die daruͤm hoch erhoben, Damit man fern und nah ihr ſchallen hoͤren kann, Wie ſie zum heilgen Dienſt, zum dancken, GOTT zu loben, Mit lautem thoͤnen rufft. Wie wird nicht dieſer Klang Des groſſen Schoͤpfers Ruhm durch manchen Lob-Ge- ſang
Jn,
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0556"n="524"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zufaͤllige Gedancken</hi></fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Zufaͤllige Gedancken<lb/>
auf<lb/><hirendition="#aq">S. T.</hi> Herrn <hirendition="#aq">Doctoris <hirendition="#g">FABRICII</hi></hi><lb/>
Himmliſches <hirendition="#in">V</hi>ergnuͤgen.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#in">J</hi>ch glaube, groſſer Mann, es ſey Dein Nahme, bloß</l><lb/><l>Zu dieſem Zweck allein, ſo weit beruͤhmt und groß,</l><lb/><l>So gar in Oſt und Weſt, in Suͤden und in Norden,</l><lb/><l>Durch Den, der alles wirckt, und alles ordnet, worden;</l><lb/><l>Damit er manchem Geiſt, der gern den Schoͤpfer prieſe,</l><lb/><l>Und Jhm, nach Seiner Groͤſſ’ und Allmacht, Ehr erwieſe,</l><lb/><l>Sich aber deſſen kaum bishero duͤrft’ erkuͤhnen,</l><lb/><l>Durch Seine Groͤſſe moͤgt zum Schutz und Schilde die-<lb/><hirendition="#et">nen.</hi></l><lb/><l>Es wird, GOTT Lob! durch Dich nunmehr der Teutſchen<lb/><hirendition="#et">Welt</hi></l><lb/><l>Der Schoͤpfer, als ein GOTT, recht Goͤttlich vorgeſtellt.</l><lb/><l>Du zeigſt, wie auch bey uns, GOTT koͤnn’ ein Schoͤpfer<lb/><hirendition="#et">werden</hi></l><lb/><l>Von Millionen Sonn- und Millionen Erden.</l><lb/><l>Jch ſehe Deinen Ruhm dahero gleichſam an,</l><lb/><l>Als einer Glocken Thon, die daruͤm hoch erhoben,</l><lb/><l>Damit man fern und nah ihr ſchallen hoͤren kann,</l><lb/><l>Wie ſie zum heilgen Dienſt, zum dancken, <hirendition="#g">GOTT</hi> zu<lb/><hirendition="#et">loben,</hi></l><lb/><l>Mit lautem thoͤnen rufft. Wie wird nicht dieſer Klang</l><lb/><l>Des groſſen Schoͤpfers Ruhm durch manchen Lob-Ge-<lb/><hirendition="#et">ſang</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn,</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[524/0556]
Zufaͤllige Gedancken
Zufaͤllige Gedancken
auf
S. T. Herrn Doctoris FABRICII
Himmliſches Vergnuͤgen.
Jch glaube, groſſer Mann, es ſey Dein Nahme, bloß
Zu dieſem Zweck allein, ſo weit beruͤhmt und groß,
So gar in Oſt und Weſt, in Suͤden und in Norden,
Durch Den, der alles wirckt, und alles ordnet, worden;
Damit er manchem Geiſt, der gern den Schoͤpfer prieſe,
Und Jhm, nach Seiner Groͤſſ’ und Allmacht, Ehr erwieſe,
Sich aber deſſen kaum bishero duͤrft’ erkuͤhnen,
Durch Seine Groͤſſe moͤgt zum Schutz und Schilde die-
nen.
Es wird, GOTT Lob! durch Dich nunmehr der Teutſchen
Welt
Der Schoͤpfer, als ein GOTT, recht Goͤttlich vorgeſtellt.
Du zeigſt, wie auch bey uns, GOTT koͤnn’ ein Schoͤpfer
werden
Von Millionen Sonn- und Millionen Erden.
Jch ſehe Deinen Ruhm dahero gleichſam an,
Als einer Glocken Thon, die daruͤm hoch erhoben,
Damit man fern und nah ihr ſchallen hoͤren kann,
Wie ſie zum heilgen Dienſt, zum dancken, GOTT zu
loben,
Mit lautem thoͤnen rufft. Wie wird nicht dieſer Klang
Des groſſen Schoͤpfers Ruhm durch manchen Lob-Ge-
ſang
Jn,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/556>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.