Dieses sey vor dieses mahl nun genug. Wo in der Welt Etwas überzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden; Wird es in der grossen Menge seiner Gaben ja gefunden, Die er uns nicht nur geschencket, die er uns so lang' erhält. Mögten wir ein solch Register dann und wann nur über- lesen, Sollte man fast hoffen müssen, von der Unempfindlichkeit, Von dem schwartzen Undancks-Laster, ungerechtem Hertzeleid, Von der selbst-gemachten Schwermuth, Klag' und Mur- ren zu genesen; Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch so gering' und klein Unser aller Würdigkeiten, menschliche Verdienste seyn.
[Abbildung]
Noth-
Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten ꝛc.
Dieſes ſey vor dieſes mahl nun genug. Wo in der Welt Etwas uͤberzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden; Wird es in der groſſen Menge ſeiner Gaben ja gefunden, Die er uns nicht nur geſchencket, die er uns ſo lang’ erhaͤlt. Moͤgten wir ein ſolch Regiſter dann und wann nur uͤber- leſen, Sollte man faſt hoffen muͤſſen, von der Unempfindlichkeit, Von dem ſchwartzen Undancks-Laſter, ungerechtem Hertzeleid, Von der ſelbſt-gemachten Schwermuth, Klag’ und Mur- ren zu geneſen; Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch ſo gering’ und klein Unſer aller Wuͤrdigkeiten, menſchliche Verdienſte ſeyn.
[Abbildung]
Noth-
<TEI><text><body><divn="1"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0248"n="232"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten ꝛc.</hi></fw><lb/><lgn="13"><l>Dieſes ſey vor dieſes mahl nun genug. Wo in der<lb/><hirendition="#et">Welt</hi></l><lb/><l>Etwas uͤberzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden;</l><lb/><l>Wird es in der groſſen Menge ſeiner Gaben ja gefunden,</l><lb/><l>Die er uns nicht nur geſchencket, die er uns ſo lang’ erhaͤlt.</l><lb/><l>Moͤgten wir ein ſolch Regiſter dann und wann nur uͤber-<lb/><hirendition="#et">leſen,</hi></l><lb/><l>Sollte man faſt hoffen muͤſſen, von der Unempfindlichkeit,</l><lb/><l>Von dem ſchwartzen Undancks-Laſter, ungerechtem<lb/><hirendition="#et">Hertzeleid,</hi></l><lb/><l>Von der ſelbſt-gemachten Schwermuth, Klag’ und Mur-<lb/><hirendition="#et">ren zu geneſen;</hi></l><lb/><l>Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch ſo gering’ und<lb/><hirendition="#et">klein</hi></l><lb/><l>Unſer aller Wuͤrdigkeiten, menſchliche Verdienſte ſeyn.</l></lg></lg><lb/><figure/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Noth-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[232/0248]
Liſte einiger uns von GOtt geſchenckten ꝛc.
Dieſes ſey vor dieſes mahl nun genug. Wo in der
Welt
Etwas uͤberzeigendes, daß wir GOtt zum Danck verbunden;
Wird es in der groſſen Menge ſeiner Gaben ja gefunden,
Die er uns nicht nur geſchencket, die er uns ſo lang’ erhaͤlt.
Moͤgten wir ein ſolch Regiſter dann und wann nur uͤber-
leſen,
Sollte man faſt hoffen muͤſſen, von der Unempfindlichkeit,
Von dem ſchwartzen Undancks-Laſter, ungerechtem
Hertzeleid,
Von der ſelbſt-gemachten Schwermuth, Klag’ und Mur-
ren zu geneſen;
Sonderlich wenn wir erwegen, wie doch ſo gering’ und
klein
Unſer aller Wuͤrdigkeiten, menſchliche Verdienſte ſeyn.
[Abbildung]
Noth-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/248>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.