Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Spuren der GOttheit. Alle Ding' in der Natur,Die wir schmecken, hören, sehen, Deuten klärlich an, gestehen, Und erinnern uns nicht nur, Daß ein GOtt, ein Schöpfer sey; Sondern, wenn wir redlich hören, Hören wir die weisen Lehren: Daß wir seiner GOttheit Schein, Der so hell, als allgemein, Zu bewundern zu verehren, Pflichtig und verbunden seyn. Aller Sternen helle Heere, Die im Boden-losen Meere, Jn den Tieffen ohne Gräntzen, Allenthalben um uns gläntzen, Zeigen, bey entwölckter Nacht, Von der Wercke Wunder-Pracht, Zeigen von des Schöpfers Macht, Jn der wirckenden Natur, Uns die allerklärste Spur; Sah', am unbekandten Strande, Dorten Bias in dem Sande Mathematische Figuren; Sprach er: sehet Menschen-Spuren! Wie viel mehr kann man in Sternen Der Sapphirnen Himmels-Höh'n Spuren einer GOttheit sehn, Diese grosse Wahrheit lernen: "Der Q
Spuren der GOttheit. Alle Ding’ in der Natur,Die wir ſchmecken, hoͤren, ſehen, Deuten klaͤrlich an, geſtehen, Und erinnern uns nicht nur, Daß ein GOtt, ein Schoͤpfer ſey; Sondern, wenn wir redlich hoͤren, Hoͤren wir die weiſen Lehren: Daß wir ſeiner GOttheit Schein, Der ſo hell, als allgemein, Zu bewundern zu verehren, Pflichtig und verbunden ſeyn. Aller Sternen helle Heere, Die im Boden-loſen Meere, Jn den Tieffen ohne Graͤntzen, Allenthalben um uns glaͤntzen, Zeigen, bey entwoͤlckter Nacht, Von der Wercke Wunder-Pracht, Zeigen von des Schoͤpfers Macht, Jn der wirckenden Natur, Uns die allerklaͤrſte Spur; Sah’, am unbekandten Strande, Dorten Bias in dem Sande Mathematiſche Figuren; Sprach er: ſehet Menſchen-Spuren! Wie viel mehr kann man in Sternen Der Sapphirnen Himmels-Hoͤh’n Spuren einer GOttheit ſehn, Dieſe groſſe Wahrheit lernen: „Der Q
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Spuren der GOttheit.
Alle Ding’ in der Natur,
Die wir ſchmecken, hoͤren, ſehen,
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Und erinnern uns nicht nur,
Daß ein GOtt, ein Schoͤpfer ſey;
Sondern, wenn wir redlich hoͤren,
Hoͤren wir die weiſen Lehren:
Daß wir ſeiner GOttheit Schein,
Der ſo hell, als allgemein,
Zu bewundern zu verehren,
Pflichtig und verbunden ſeyn.
Aller Sternen helle Heere,
Die im Boden-loſen Meere,
Jn den Tieffen ohne Graͤntzen,
Allenthalben um uns glaͤntzen,
Zeigen, bey entwoͤlckter Nacht,
Von der Wercke Wunder-Pracht,
Zeigen von des Schoͤpfers Macht,
Jn der wirckenden Natur,
Uns die allerklaͤrſte Spur;
Sah’, am unbekandten Strande,
Dorten Bias in dem Sande
Mathematiſche Figuren;
Sprach er: ſehet Menſchen-Spuren!
Wie viel mehr kann man in Sternen
Der Sapphirnen Himmels-Hoͤh’n
Spuren einer GOttheit ſehn,
Dieſe groſſe Wahrheit lernen:
„Der
Q
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