Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Neu-Jahrs Gedichte. Und in die Presse geben können. Ach, daß dadurch das Menschliche Geschlechte, Nebst mir, dadurch je mehr und mehr Jn froher Andacht, GOtt zur Ehr', Durch sein so schön Geschöpf, entbrennen Und stets den Schöpfer preisen mögte. Daß die drey vorigen nicht ohne Nutz gewesen, Gab ja der grosse Pritius, Der Feuer-reiche Zell und Lamprecht gnug zu lesen; Nochmehr, den jedermann nunmehr bewundern muß, Der theure Reinbeck selbst, giebt unläugbahre Proben Wie diese Weise, GOtt zu loben, Auch sein Gemüth gerührt. Wie prediget und schreibet Der so gelehrte Finck zum Neuen-Felde, nicht? Auf gleiche Weise gleichfals treibet Der theure Wagener sein Ampt; er schreibt und spricht, Zu seines Schöpfers Ruhm. Durch solcher Lichter Licht Wird, hoff' ich, manches Licht auf Erden Zu seines Schöpfers Ruhm noch angezündet werden, Auch unter Geistlichen! Hier schließ ich dieß Gedicht Mit angeflammtem Wunsch: der Schöpfer wolle mir, Wo es mir nütz, noch oft die Gnade geben, Zu seiner Ehr' ein Neu-Jahr zu erleben! Ach GOtt, gieb, daß mein Geist, o ew'ge Liebe! dir, Durch dein Geschöpf vergnügt, ein öfters Danck-Lied singe: Daß ich, Bewundrungs-voll, die Weisheit deiner Wege Mit Ehrfurcht, Andacht, Lust, zum öftern überlege Und dir ein öfters Danck- und Freuden-Opfer bringe! Neu-
Neu-Jahrs Gedichte. Und in die Preſſe geben koͤnnen. Ach, daß dadurch das Menſchliche Geſchlechte, Nebſt mir, dadurch je mehr und mehr Jn froher Andacht, GOtt zur Ehr’, Durch ſein ſo ſchoͤn Geſchoͤpf, entbrennen Und ſtets den Schoͤpfer preiſen moͤgte. Daß die drey vorigen nicht ohne Nutz geweſen, Gab ja der groſſe Pritius, Der Feuer-reiche Zell und Lamprecht gnug zu leſen; Nochmehr, den jedermann nunmehr bewundern muß, Der theure Reinbeck ſelbſt, giebt unlaͤugbahre Proben Wie dieſe Weiſe, GOtt zu loben, Auch ſein Gemuͤth geruͤhrt. Wie prediget und ſchreibet Der ſo gelehrte Finck zum Neuen-Felde, nicht? Auf gleiche Weiſe gleichfals treibet Der theure Wagener ſein Ampt; er ſchreibt und ſpricht, Zu ſeines Schoͤpfers Ruhm. Durch ſolcher Lichter Licht Wird, hoff’ ich, manches Licht auf Erden Zu ſeines Schoͤpfers Ruhm noch angezuͤndet werden, Auch unter Geiſtlichen! Hier ſchließ ich dieß Gedicht Mit angeflammtem Wunſch: der Schoͤpfer wolle mir, Wo es mir nuͤtz, noch oft die Gnade geben, Zu ſeiner Ehr’ ein Neu-Jahr zu erleben! Ach GOtt, gieb, daß mein Geiſt, o ew’ge Liebe! dir, Durch dein Geſchoͤpf vergnuͤgt, ein oͤfters Danck-Lied ſinge: Daß ich, Bewundrungs-voll, die Weisheit deiner Wege Mit Ehrfurcht, Andacht, Luſt, zum oͤftern uͤberlege Und dir ein oͤfters Danck- und Freuden-Opfer bringe! Neu-
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Neu-Jahrs Gedichte.
Und in die Preſſe geben koͤnnen.
Ach, daß dadurch das Menſchliche Geſchlechte,
Nebſt mir, dadurch je mehr und mehr
Jn froher Andacht, GOtt zur Ehr’,
Durch ſein ſo ſchoͤn Geſchoͤpf, entbrennen
Und ſtets den Schoͤpfer preiſen moͤgte.
Daß die drey vorigen nicht ohne Nutz geweſen,
Gab ja der groſſe Pritius,
Der Feuer-reiche Zell und Lamprecht gnug zu leſen;
Nochmehr, den jedermann nunmehr bewundern muß,
Der theure Reinbeck ſelbſt, giebt unlaͤugbahre Proben
Wie dieſe Weiſe, GOtt zu loben,
Auch ſein Gemuͤth geruͤhrt. Wie prediget und ſchreibet
Der ſo gelehrte Finck zum Neuen-Felde, nicht?
Auf gleiche Weiſe gleichfals treibet
Der theure Wagener ſein Ampt; er ſchreibt und ſpricht,
Zu ſeines Schoͤpfers Ruhm. Durch ſolcher Lichter Licht
Wird, hoff’ ich, manches Licht auf Erden
Zu ſeines Schoͤpfers Ruhm noch angezuͤndet werden,
Auch unter Geiſtlichen! Hier ſchließ ich dieß Gedicht
Mit angeflammtem Wunſch: der Schoͤpfer wolle mir,
Wo es mir nuͤtz, noch oft die Gnade geben,
Zu ſeiner Ehr’ ein Neu-Jahr zu erleben!
Ach GOtt, gieb, daß mein Geiſt, o ew’ge Liebe! dir,
Durch dein Geſchoͤpf vergnuͤgt, ein oͤfters Danck-Lied ſinge:
Daß ich, Bewundrungs-voll, die Weisheit deiner Wege
Mit Ehrfurcht, Andacht, Luſt, zum oͤftern uͤberlege
Und dir ein oͤfters Danck- und Freuden-Opfer bringe!
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