Ach, würde doch in uns, durch bunter Blumen-Pracht, Die als ein Feuer glüht, ein Feuer angefacht Von Andacht und von Lust. Möcht uns der Rose Schein Zur reinen Liebes-Gluht ein schöner Zunder seyn! Des Himmlischen Sapphirs gestirntes blaues Prangen Erreg' in unsrer Brust ein feuriges Verlangen, Nach jener Himmels-Lust in den gestirnten Höhen Mit gläubiger Begier zu sehen! Der liebliche Geruch der Blühte Erreg', in süsser Lust, die Sehnsucht im Gemüthe, Dem Schöpfer Himmels und der Erden, Ein lieblicher Geruch zu werden! Auf eine solche süsse Weise Scheint, daß, zu seinem ew'gen Preise, Der Schöpfer seinen Zweck in Schaffung dieser Welt, So viel an uns, am würdigsten erhält.
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Wirck-
Fruͤhlings-Ergoͤtzlichkeiten.
Ach, wuͤrde doch in uns, durch bunter Blumen-Pracht, Die als ein Feuer gluͤht, ein Feuer angefacht Von Andacht und von Luſt. Moͤcht uns der Roſe Schein Zur reinen Liebes-Gluht ein ſchoͤner Zunder ſeyn! Des Himmliſchen Sapphirs geſtirntes blaues Prangen Erreg’ in unſrer Bruſt ein feuriges Verlangen, Nach jener Himmels-Luſt in den geſtirnten Hoͤhen Mit glaͤubiger Begier zu ſehen! Der liebliche Geruch der Bluͤhte Erreg’, in ſuͤſſer Luſt, die Sehnſucht im Gemuͤthe, Dem Schoͤpfer Himmels und der Erden, Ein lieblicher Geruch zu werden! Auf eine ſolche ſuͤſſe Weiſe Scheint, daß, zu ſeinem ew’gen Preiſe, Der Schoͤpfer ſeinen Zweck in Schaffung dieſer Welt, So viel an uns, am wuͤrdigſten erhaͤlt.
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Wirck-
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Fruͤhlings-Ergoͤtzlichkeiten.
Ach, wuͤrde doch in uns, durch bunter Blumen-Pracht,
Die als ein Feuer gluͤht, ein Feuer angefacht
Von Andacht und von Luſt. Moͤcht uns der Roſe Schein
Zur reinen Liebes-Gluht ein ſchoͤner Zunder ſeyn!
Des Himmliſchen Sapphirs geſtirntes blaues Prangen
Erreg’ in unſrer Bruſt ein feuriges Verlangen,
Nach jener Himmels-Luſt in den geſtirnten Hoͤhen
Mit glaͤubiger Begier zu ſehen!
Der liebliche Geruch der Bluͤhte
Erreg’, in ſuͤſſer Luſt, die Sehnſucht im Gemuͤthe,
Dem Schoͤpfer Himmels und der Erden,
Ein lieblicher Geruch zu werden!
Auf eine ſolche ſuͤſſe Weiſe
Scheint, daß, zu ſeinem ew’gen Preiſe,
Der Schoͤpfer ſeinen Zweck in Schaffung dieſer Welt,
So viel an uns, am wuͤrdigſten erhaͤlt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/48>, abgerufen am 21.11.2024.
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