Dein lieblich Jagdgedicht hab ich mit Lust gelesen, Um so viel mehr, als dieses mich Jn meiner Meynung stärkt, vom Land- und Hirten-Wesen, Daß, so wie jeder Mensch, in seinem Stande, Absonderlich Auch Edelleute auf dem Lande, Jhr bis daher fast nicht gefühlt Vergnügen, Auf tausend Arten zu vermehren, Ja solche Lust zugleich, selbst mit der Gottheit Ehren, Geschickt und fähig sind zu fügen, Fast sonder alle Müh! Man darf nur schmecken, hören, Empfinden, sehn und riechen lernen: So wird der größte Feind, worüber jeder klagt, Der manchen Edelmann, mit Zentnerbürde, plagt, Die Langeweile, sich von uns entfernen, Der schwere Müßiggang, von unsern Gränzen ziehn, Und manche Lasterbrut, zugleich mit ihm, entfliehn.
Hingegen wird ein Heer von Lieblichkeiten, So uns bisher nicht sichtbar war, Auf allen Seiten, Uns sichtbar werden, uns begleiten.
Recht absonderlich für euch, die ihr auf dem Lande lebet, Scheinet die Natur zu wirken. Ein vernünftger Edelmann Sieht, wenn er vernünftig sieht, besser, als kein König kann, Wie die Werke Gott entdecken, überall mit Freuden an. Selig! wenn er, Gott zum Ruhm, sich zu freuen, sich bestrebet.
Ach!
Fiſcherey.
Fiſcherey. Segenfeld zu Hirtenau.
Dein lieblich Jagdgedicht hab ich mit Luſt geleſen, Um ſo viel mehr, als dieſes mich Jn meiner Meynung ſtaͤrkt, vom Land- und Hirten-Weſen, Daß, ſo wie jeder Menſch, in ſeinem Stande, Abſonderlich Auch Edelleute auf dem Lande, Jhr bis daher faſt nicht gefuͤhlt Vergnuͤgen, Auf tauſend Arten zu vermehren, Ja ſolche Luſt zugleich, ſelbſt mit der Gottheit Ehren, Geſchickt und faͤhig ſind zu fuͤgen, Faſt ſonder alle Muͤh! Man darf nur ſchmecken, hoͤren, Empfinden, ſehn und riechen lernen: So wird der groͤßte Feind, woruͤber jeder klagt, Der manchen Edelmann, mit Zentnerbuͤrde, plagt, Die Langeweile, ſich von uns entfernen, Der ſchwere Muͤßiggang, von unſern Graͤnzen ziehn, Und manche Laſterbrut, zugleich mit ihm, entfliehn.
Hingegen wird ein Heer von Lieblichkeiten, So uns bisher nicht ſichtbar war, Auf allen Seiten, Uns ſichtbar werden, uns begleiten.
Recht abſonderlich fuͤr euch, die ihr auf dem Lande lebet, Scheinet die Natur zu wirken. Ein vernuͤnftger Edelmann Sieht, wenn er vernuͤnftig ſieht, beſſer, als kein Koͤnig kann, Wie die Werke Gott entdecken, uͤberall mit Freuden an. Selig! wenn er, Gott zum Ruhm, ſich zu freuen, ſich beſtrebet.
Ach!
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Fiſcherey.
Fiſcherey.
Segenfeld zu Hirtenau.
Dein lieblich Jagdgedicht hab ich mit Luſt geleſen,
Um ſo viel mehr, als dieſes mich
Jn meiner Meynung ſtaͤrkt, vom Land- und Hirten-Weſen,
Daß, ſo wie jeder Menſch, in ſeinem Stande,
Abſonderlich
Auch Edelleute auf dem Lande,
Jhr bis daher faſt nicht gefuͤhlt Vergnuͤgen,
Auf tauſend Arten zu vermehren,
Ja ſolche Luſt zugleich, ſelbſt mit der Gottheit Ehren,
Geſchickt und faͤhig ſind zu fuͤgen,
Faſt ſonder alle Muͤh! Man darf nur ſchmecken, hoͤren,
Empfinden, ſehn und riechen lernen:
So wird der groͤßte Feind, woruͤber jeder klagt,
Der manchen Edelmann, mit Zentnerbuͤrde, plagt,
Die Langeweile, ſich von uns entfernen,
Der ſchwere Muͤßiggang, von unſern Graͤnzen ziehn,
Und manche Laſterbrut, zugleich mit ihm, entfliehn.
Hingegen wird ein Heer von Lieblichkeiten,
So uns bisher nicht ſichtbar war,
Auf allen Seiten,
Uns ſichtbar werden, uns begleiten.
Recht abſonderlich fuͤr euch, die ihr auf dem Lande lebet,
Scheinet die Natur zu wirken. Ein vernuͤnftger Edelmann
Sieht, wenn er vernuͤnftig ſieht, beſſer, als kein Koͤnig kann,
Wie die Werke Gott entdecken, uͤberall mit Freuden an.
Selig! wenn er, Gott zum Ruhm, ſich zu freuen, ſich beſtrebet.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/183>, abgerufen am 21.11.2024.
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