Mein Schöpfer, in empfundnem Glücke, Jn Sicherheit und sanfter Ruh, Bring ich hier diese Augenblicke, Die du mir schenkest, frölich zu. Jch seh sie an als dein Geschenke, Und dieß vergrößert meine Lust, Und das Vergnügen meiner Brust, Daß ich dabey an dich gedenke. Jch will dein Lob vergnügt erzählen; Und weil ich sonst nichts geben kann: So nimm, o Herr, zum Opfer an, Die Freude der gerührten Seelen.
Zuversichtlicher Trost.
Da ein Sterblicher dem Nächsten sein Vergehn soll sieb- zigmal Siebenmal des Tags vergeben, Selbst nach Christi Unterricht; Mit wie vieler Zuversicht Kann man sich zu Gott erheben, Da er die selbstständge Liebe, Huld, Barmherzigkeit und Leben, Und Vergebung von ihm hoffen: Wär die Sünd auch ohne Zahl.
Ein
Das beſte Opfer, und Troſt.
Das beſte Opfer.
Mein Schoͤpfer, in empfundnem Gluͤcke, Jn Sicherheit und ſanfter Ruh, Bring ich hier dieſe Augenblicke, Die du mir ſchenkeſt, froͤlich zu. Jch ſeh ſie an als dein Geſchenke, Und dieß vergroͤßert meine Luſt, Und das Vergnuͤgen meiner Bruſt, Daß ich dabey an dich gedenke. Jch will dein Lob vergnuͤgt erzaͤhlen; Und weil ich ſonſt nichts geben kann: So nimm, o Herr, zum Opfer an, Die Freude der geruͤhrten Seelen.
Zuverſichtlicher Troſt.
Da ein Sterblicher dem Naͤchſten ſein Vergehn ſoll ſieb- zigmal Siebenmal des Tags vergeben, Selbſt nach Chriſti Unterricht; Mit wie vieler Zuverſicht Kann man ſich zu Gott erheben, Da er die ſelbſtſtaͤndge Liebe, Huld, Barmherzigkeit und Leben, Und Vergebung von ihm hoffen: Waͤr die Suͤnd auch ohne Zahl.
Ein
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Das beſte Opfer, und Troſt.
Das beſte Opfer.
Mein Schoͤpfer, in empfundnem Gluͤcke,
Jn Sicherheit und ſanfter Ruh,
Bring ich hier dieſe Augenblicke,
Die du mir ſchenkeſt, froͤlich zu.
Jch ſeh ſie an als dein Geſchenke,
Und dieß vergroͤßert meine Luſt,
Und das Vergnuͤgen meiner Bruſt,
Daß ich dabey an dich gedenke.
Jch will dein Lob vergnuͤgt erzaͤhlen;
Und weil ich ſonſt nichts geben kann:
So nimm, o Herr, zum Opfer an,
Die Freude der geruͤhrten Seelen.
Zuverſichtlicher Troſt.
Da ein Sterblicher dem Naͤchſten ſein Vergehn ſoll ſieb-
zigmal
Siebenmal des Tags vergeben,
Selbſt nach Chriſti Unterricht;
Mit wie vieler Zuverſicht
Kann man ſich zu Gott erheben,
Da er die ſelbſtſtaͤndge Liebe, Huld, Barmherzigkeit und Leben,
Und Vergebung von ihm hoffen: Waͤr die Suͤnd auch ohne Zahl.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/284>, abgerufen am 22.11.2024.
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