Und dachte, was doch solch Geschlechte Wohl von der Menschen Thun gedächte?
Gewiß das irdische Getümmel, Ob es die Menschen gleich nicht meynen, Könnt ihnen fast nicht anders scheinen, Als uns der Fische Thun, und schwärmendes Gewimmel.
Wir werden, durch das Netz der Leidenschaft, bestricket, So wie der Hamen sie berücket. Wie Menschen sich einander plagen, So sehn wir sie einander jagen. Wann große Fische kleine fressen, Wird dieses auch bey Menschen nicht vergessen.
Ja, wenn ich an das höllische Geschenke, Carthannen, Mörser, Bley, Cartätschen und Granaten, Und neben mördrischen verwegnen Heldenthaten, Noch erst an förmliche Bataillen denke: Entsteht bey mir, zumalen bey den Schlachten, Die Frag: Ob sie, wofern sie uns nicht dümmer, Doch wilder, mördrischer und schlimmer, Als wie die Fische, würden achten?
Thö-
Vergleichung.
Und dachte, was doch ſolch Geſchlechte Wohl von der Menſchen Thun gedaͤchte?
Gewiß das irdiſche Getuͤmmel, Ob es die Menſchen gleich nicht meynen, Koͤnnt ihnen faſt nicht anders ſcheinen, Als uns der Fiſche Thun, und ſchwaͤrmendes Gewimmel.
Wir werden, durch das Netz der Leidenſchaft, beſtricket, So wie der Hamen ſie beruͤcket. Wie Menſchen ſich einander plagen, So ſehn wir ſie einander jagen. Wann große Fiſche kleine freſſen, Wird dieſes auch bey Menſchen nicht vergeſſen.
Ja, wenn ich an das hoͤlliſche Geſchenke, Carthannen, Moͤrſer, Bley, Cartaͤtſchen und Granaten, Und neben moͤrdriſchen verwegnen Heldenthaten, Noch erſt an foͤrmliche Bataillen denke: Entſteht bey mir, zumalen bey den Schlachten, Die Frag: Ob ſie, wofern ſie uns nicht duͤmmer, Doch wilder, moͤrdriſcher und ſchlimmer, Als wie die Fiſche, wuͤrden achten?
Thoͤ-
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Vergleichung.
Und dachte, was doch ſolch Geſchlechte
Wohl von der Menſchen Thun gedaͤchte?
Gewiß das irdiſche Getuͤmmel,
Ob es die Menſchen gleich nicht meynen,
Koͤnnt ihnen faſt nicht anders ſcheinen,
Als uns der Fiſche Thun, und ſchwaͤrmendes Gewimmel.
Wir werden, durch das Netz der Leidenſchaft, beſtricket,
So wie der Hamen ſie beruͤcket.
Wie Menſchen ſich einander plagen,
So ſehn wir ſie einander jagen.
Wann große Fiſche kleine freſſen,
Wird dieſes auch bey Menſchen nicht vergeſſen.
Ja, wenn ich an das hoͤlliſche Geſchenke,
Carthannen, Moͤrſer, Bley, Cartaͤtſchen und Granaten,
Und neben moͤrdriſchen verwegnen Heldenthaten,
Noch erſt an foͤrmliche Bataillen denke:
Entſteht bey mir, zumalen bey den Schlachten,
Die Frag: Ob ſie, wofern ſie uns nicht duͤmmer,
Doch wilder, moͤrdriſcher und ſchlimmer,
Als wie die Fiſche, wuͤrden achten?
Thoͤ-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/346>, abgerufen am 23.11.2024.
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