Jch will denn denen, die es brauchen, hier sein Geheimniß nicht verschweigen, Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch andern zeigen.
Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am Wasser fehlet, Das trinkbar ist, wird jeder wissen, indem es öfters fault und stinket, So gar das Würmer darin wachsen, wodurch den jeden, der es trinket, Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, so gar Scorbut und Krank- heit quälet, Daß viele, durch das faule Naß, den Körper jämmerlich ver- derben, Und unter tausend bittern Schmerzen zuweilen gar erbärmlich sterben. Hierwieder dient nun dieses Mittel, das Wurm und Faul- niß so vertreibet, Daß alles Wasser lauter, frisch, gesund und immer klar ver- bleibet, Ja noch gesunder wird, als erst, zu so geringem Preis, daß man, Die dazu angewandten Kosten fast keine Kosten nennen kann.
Man nimmt, schreibt mir mein Unbekannterm, zu diesem Mittel bloß allein, Ein' Unze' lebendigen Silbers, das auserlesen, gut und rein, Ligierts mit so viel weissem Zinn, das sonder Zusatz hart und fein,
So
Heilſames Mittel fuͤr Schiffende.
Jch will denn denen, die es brauchen, hier ſein Geheimniß nicht verſchweigen, Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch andern zeigen.
Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am Waſſer fehlet, Das trinkbar iſt, wird jeder wiſſen, indem es oͤfters fault und ſtinket, So gar das Wuͤrmer darin wachſen, wodurch den jeden, der es trinket, Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, ſo gar Scorbut und Krank- heit quaͤlet, Daß viele, durch das faule Naß, den Koͤrper jaͤmmerlich ver- derben, Und unter tauſend bittern Schmerzen zuweilen gar erbaͤrmlich ſterben. Hierwieder dient nun dieſes Mittel, das Wurm und Faul- niß ſo vertreibet, Daß alles Waſſer lauter, friſch, geſund und immer klar ver- bleibet, Ja noch geſunder wird, als erſt, zu ſo geringem Preis, daß man, Die dazu angewandten Koſten faſt keine Koſten nennen kann.
Man nimmt, ſchreibt mir mein Unbekannterm, zu dieſem Mittel bloß allein, Ein’ Unze’ lebendigen Silbers, das auserleſen, gut und rein, Ligierts mit ſo viel weiſſem Zinn, das ſonder Zuſatz hart und fein,
So
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Heilſames Mittel fuͤr Schiffende.
Jch will denn denen, die es brauchen, hier ſein Geheimniß
nicht verſchweigen,
Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch
andern zeigen.
Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am
Waſſer fehlet,
Das trinkbar iſt, wird jeder wiſſen, indem es oͤfters fault
und ſtinket,
So gar das Wuͤrmer darin wachſen, wodurch den jeden, der
es trinket,
Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, ſo gar Scorbut und Krank-
heit quaͤlet,
Daß viele, durch das faule Naß, den Koͤrper jaͤmmerlich ver-
derben,
Und unter tauſend bittern Schmerzen zuweilen gar erbaͤrmlich
ſterben.
Hierwieder dient nun dieſes Mittel, das Wurm und Faul-
niß ſo vertreibet,
Daß alles Waſſer lauter, friſch, geſund und immer klar ver-
bleibet,
Ja noch geſunder wird, als erſt, zu ſo geringem Preis, daß
man,
Die dazu angewandten Koſten faſt keine Koſten nennen
kann.
Man nimmt, ſchreibt mir mein Unbekannterm, zu dieſem
Mittel bloß allein,
Ein’ Unze’ lebendigen Silbers, das auserleſen, gut und
rein,
Ligierts mit ſo viel weiſſem Zinn, das ſonder Zuſatz hart und
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/370>, abgerufen am 22.11.2024.
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