Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Heilsames Mittel für Schiffende.
Jch will denn denen, die es brauchen, hier sein Geheimniß
nicht verschweigen,
Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch
andern zeigen.

Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am
Wasser fehlet,
Das trinkbar ist, wird jeder wissen, indem es öfters fault
und stinket,
So gar das Würmer darin wachsen, wodurch den jeden, der
es trinket,
Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, so gar Scorbut und Krank-
heit quälet,
Daß viele, durch das faule Naß, den Körper jämmerlich ver-
derben,
Und unter tausend bittern Schmerzen zuweilen gar erbärmlich
sterben.
Hierwieder dient nun dieses Mittel, das Wurm und Faul-
niß so vertreibet,
Daß alles Wasser lauter, frisch, gesund und immer klar ver-
bleibet,
Ja noch gesunder wird, als erst, zu so geringem Preis, daß
man,
Die dazu angewandten Kosten fast keine Kosten nennen
kann.
Man nimmt, schreibt mir mein Unbekannterm, zu diesem
Mittel bloß allein,
Ein' Unze' lebendigen Silbers, das auserlesen, gut und
rein,
Ligierts mit so viel weissem Zinn, das sonder Zusatz hart und
fein,
So

Heilſames Mittel fuͤr Schiffende.
Jch will denn denen, die es brauchen, hier ſein Geheimniß
nicht verſchweigen,
Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch
andern zeigen.

Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am
Waſſer fehlet,
Das trinkbar iſt, wird jeder wiſſen, indem es oͤfters fault
und ſtinket,
So gar das Wuͤrmer darin wachſen, wodurch den jeden, der
es trinket,
Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, ſo gar Scorbut und Krank-
heit quaͤlet,
Daß viele, durch das faule Naß, den Koͤrper jaͤmmerlich ver-
derben,
Und unter tauſend bittern Schmerzen zuweilen gar erbaͤrmlich
ſterben.
Hierwieder dient nun dieſes Mittel, das Wurm und Faul-
niß ſo vertreibet,
Daß alles Waſſer lauter, friſch, geſund und immer klar ver-
bleibet,
Ja noch geſunder wird, als erſt, zu ſo geringem Preis, daß
man,
Die dazu angewandten Koſten faſt keine Koſten nennen
kann.
Man nimmt, ſchreibt mir mein Unbekannterm, zu dieſem
Mittel bloß allein,
Ein’ Unze’ lebendigen Silbers, das auserleſen, gut und
rein,
Ligierts mit ſo viel weiſſem Zinn, das ſonder Zuſatz hart und
fein,
So
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="6">
            <pb facs="#f0370" n="346"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heil&#x017F;ames Mittel fu&#x0364;r Schiffende.</hi> </fw><lb/>
            <l>Jch will denn denen, die es brauchen, hier &#x017F;ein Geheimniß</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">nicht ver&#x017F;chweigen,</hi> </l><lb/>
            <l>Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">andern zeigen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l>Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Wa&#x017F;&#x017F;er fehlet,</hi> </l><lb/>
            <l>Das trinkbar i&#x017F;t, wird jeder wi&#x017F;&#x017F;en, indem es o&#x0364;fters fault</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">und &#x017F;tinket,</hi> </l><lb/>
            <l>So gar das Wu&#x0364;rmer darin wach&#x017F;en, wodurch den jeden, der</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">es trinket,</hi> </l><lb/>
            <l>Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, &#x017F;o gar Scorbut und Krank-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">heit qua&#x0364;let,</hi> </l><lb/>
            <l>Daß viele, durch das faule Naß, den Ko&#x0364;rper ja&#x0364;mmerlich ver-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">derben,</hi> </l><lb/>
            <l>Und unter tau&#x017F;end bittern Schmerzen zuweilen gar erba&#x0364;rmlich</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;terben.</hi> </l><lb/>
            <l>Hierwieder dient nun die&#x017F;es Mittel, das Wurm und Faul-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">niß &#x017F;o vertreibet,</hi> </l><lb/>
            <l>Daß alles Wa&#x017F;&#x017F;er lauter, fri&#x017F;ch, ge&#x017F;und und immer klar ver-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">bleibet,</hi> </l><lb/>
            <l>Ja noch ge&#x017F;under wird, als er&#x017F;t, zu &#x017F;o geringem Preis, daß</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">man,</hi> </l><lb/>
            <l>Die dazu angewandten Ko&#x017F;ten fa&#x017F;t keine Ko&#x017F;ten nennen</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">kann.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="8">
            <l>Man nimmt, &#x017F;chreibt mir mein Unbekannterm, zu die&#x017F;em</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Mittel bloß allein,</hi> </l><lb/>
            <l>Ein&#x2019; Unze&#x2019; lebendigen Silbers, das auserle&#x017F;en, gut und</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">rein,</hi> </l><lb/>
            <l>Ligierts mit &#x017F;o viel wei&#x017F;&#x017F;em Zinn, das &#x017F;onder Zu&#x017F;atz hart und</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">fein,</hi> </l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[346/0370] Heilſames Mittel fuͤr Schiffende. Jch will denn denen, die es brauchen, hier ſein Geheimniß nicht verſchweigen, Und was er mir, zum Nutz der Schiffahrt, geoffenbart, auch andern zeigen. Wie groß die Noth der Schiffenden, wenn ihnen es am Waſſer fehlet, Das trinkbar iſt, wird jeder wiſſen, indem es oͤfters fault und ſtinket, So gar das Wuͤrmer darin wachſen, wodurch den jeden, der es trinket, Nicht nur ein ekelhaftes Grauen, ſo gar Scorbut und Krank- heit quaͤlet, Daß viele, durch das faule Naß, den Koͤrper jaͤmmerlich ver- derben, Und unter tauſend bittern Schmerzen zuweilen gar erbaͤrmlich ſterben. Hierwieder dient nun dieſes Mittel, das Wurm und Faul- niß ſo vertreibet, Daß alles Waſſer lauter, friſch, geſund und immer klar ver- bleibet, Ja noch geſunder wird, als erſt, zu ſo geringem Preis, daß man, Die dazu angewandten Koſten faſt keine Koſten nennen kann. Man nimmt, ſchreibt mir mein Unbekannterm, zu dieſem Mittel bloß allein, Ein’ Unze’ lebendigen Silbers, das auserleſen, gut und rein, Ligierts mit ſo viel weiſſem Zinn, das ſonder Zuſatz hart und fein, So

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/370
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/370>, abgerufen am 14.06.2024.