Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Anschickung zum Künftigen.
Allein, wenn wir zuweilen dürre Höhn,
Wenn wir ein öd unfruchtbar Land,
Ein schwarzes Mohr, verbrannten Sand,
Und schroffe nackte Felsen sehn:
So zeigen sie uns, wo man wohnen müßt und könnte,
Wenn Gott uns nicht was bessers gönnte.



Anschickung zum Künftigen.
Es ist ja wohl mehr, als gläublich,
Und vermuthlich unausbleiblich,
Daß wir uns, nach dieser Erden,
Unsers | Thuns erinnern werden.
Will man sich denn nicht bestreben,
Hier auf Erden so zu leben,
Daß man sich, in Gottes Werken,
Seine Liebe zu bemerken,
Und an seinen vielen Gaben,
Wenigstens an jedem Tag,
Einmal sich erfreut zu haben,
Dort erinnern kann und mag?


Herz-

Anſchickung zum Kuͤnftigen.
Allein, wenn wir zuweilen duͤrre Hoͤhn,
Wenn wir ein oͤd unfruchtbar Land,
Ein ſchwarzes Mohr, verbrannten Sand,
Und ſchroffe nackte Felſen ſehn:
So zeigen ſie uns, wo man wohnen muͤßt und koͤnnte,
Wenn Gott uns nicht was beſſers goͤnnte.



Anſchickung zum Kuͤnftigen.
Es iſt ja wohl mehr, als glaͤublich,
Und vermuthlich unausbleiblich,
Daß wir uns, nach dieſer Erden,
Unſers | Thuns erinnern werden.
Will man ſich denn nicht beſtreben,
Hier auf Erden ſo zu leben,
Daß man ſich, in Gottes Werken,
Seine Liebe zu bemerken,
Und an ſeinen vielen Gaben,
Wenigſtens an jedem Tag,
Einmal ſich erfreut zu haben,
Dort erinnern kann und mag?


Herz-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg n="44">
            <l><pb facs="#f0435" n="411"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">An&#x017F;chickung zum Ku&#x0364;nftigen.</hi></fw><lb/>
Allein, wenn wir zuweilen du&#x0364;rre Ho&#x0364;hn,</l><lb/>
            <l>Wenn wir ein o&#x0364;d unfruchtbar Land,</l><lb/>
            <l>Ein &#x017F;chwarzes Mohr, verbrannten Sand,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;chroffe nackte Fel&#x017F;en &#x017F;ehn:</l><lb/>
            <l>So zeigen &#x017F;ie uns, wo man wohnen mu&#x0364;ßt und ko&#x0364;nnte,</l><lb/>
            <l>Wenn Gott uns nicht was be&#x017F;&#x017F;ers go&#x0364;nnte.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">An&#x017F;chickung zum Ku&#x0364;nftigen.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>s i&#x017F;t ja wohl mehr, als gla&#x0364;ublich,</l><lb/>
            <l>Und vermuthlich unausbleiblich,</l><lb/>
            <l>Daß wir uns, nach die&#x017F;er Erden,</l><lb/>
            <l>Un&#x017F;ers | Thuns erinnern werden.</l><lb/>
            <l>Will man &#x017F;ich denn nicht be&#x017F;treben,</l><lb/>
            <l>Hier auf Erden &#x017F;o zu leben,</l><lb/>
            <l>Daß man &#x017F;ich, in Gottes Werken,</l><lb/>
            <l>Seine Liebe zu bemerken,</l><lb/>
            <l>Und an &#x017F;einen vielen Gaben,</l><lb/>
            <l>Wenig&#x017F;tens an jedem Tag,</l><lb/>
            <l>Einmal &#x017F;ich erfreut zu haben,</l><lb/>
            <l>Dort erinnern kann und mag?</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Herz-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[411/0435] Anſchickung zum Kuͤnftigen. Allein, wenn wir zuweilen duͤrre Hoͤhn, Wenn wir ein oͤd unfruchtbar Land, Ein ſchwarzes Mohr, verbrannten Sand, Und ſchroffe nackte Felſen ſehn: So zeigen ſie uns, wo man wohnen muͤßt und koͤnnte, Wenn Gott uns nicht was beſſers goͤnnte. Anſchickung zum Kuͤnftigen. Es iſt ja wohl mehr, als glaͤublich, Und vermuthlich unausbleiblich, Daß wir uns, nach dieſer Erden, Unſers | Thuns erinnern werden. Will man ſich denn nicht beſtreben, Hier auf Erden ſo zu leben, Daß man ſich, in Gottes Werken, Seine Liebe zu bemerken, Und an ſeinen vielen Gaben, Wenigſtens an jedem Tag, Einmal ſich erfreut zu haben, Dort erinnern kann und mag? Herz-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/435
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/435>, abgerufen am 22.11.2024.