Da so viel Millionen Chöre, Von Engeln, deine Wunder preisen, Da so viel Millionen Heere, Von Himmeln, dir stets Ehr erweisen; Muß ja mein Dank wohl wahrlich klein, Und dir, Regierer aller Dinge! Gewiß nicht weniger geringe, Und kann nicht mehr beträchtlich seyn, Als wenn man, zu des Meeres Strand, Noch wollt ein einzigs Körnchen Sand, Als eine große Gabe, legen. Wenn wir nun dieß mit Ernst erwegen: So will es fast nicht anders scheinen, Als das, was wir von Danken meynen, Sey eitel. Doch, wenn mans ermißt, Daß du, o Gott! auch groß im Kleinen, Und überall zugegen bist: So scheint es doch auch offenbar, Daß dieß, zu unserm Troste wahr: Da dir, o Schöpfer, unser Stand, Und unser Dank nicht unbekannt; Es wird, aus Lieb und Gnad allein, Dir
beydes nicht misfällig seyn.
unsre Lust gefällig seyn.
Ver-
Geringfuͤgigkeit unſers Danks.
Geringfuͤgigkeit unſers Danks.
Da ſo viel Millionen Choͤre, Von Engeln, deine Wunder preiſen, Da ſo viel Millionen Heere, Von Himmeln, dir ſtets Ehr erweiſen; Muß ja mein Dank wohl wahrlich klein, Und dir, Regierer aller Dinge! Gewiß nicht weniger geringe, Und kann nicht mehr betraͤchtlich ſeyn, Als wenn man, zu des Meeres Strand, Noch wollt ein einzigs Koͤrnchen Sand, Als eine große Gabe, legen. Wenn wir nun dieß mit Ernſt erwegen: So will es faſt nicht anders ſcheinen, Als das, was wir von Danken meynen, Sey eitel. Doch, wenn mans ermißt, Daß du, o Gott! auch groß im Kleinen, Und uͤberall zugegen biſt: So ſcheint es doch auch offenbar, Daß dieß, zu unſerm Troſte wahr: Da dir, o Schoͤpfer, unſer Stand, Und unſer Dank nicht unbekannt; Es wird, aus Lieb und Gnad allein, Dir
beydes nicht misfaͤllig ſeyn.
unſre Luſt gefaͤllig ſeyn.
Ver-
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Geringfuͤgigkeit unſers Danks.
Geringfuͤgigkeit
unſers Danks.
Da ſo viel Millionen Choͤre,
Von Engeln, deine Wunder preiſen,
Da ſo viel Millionen Heere,
Von Himmeln, dir ſtets Ehr erweiſen;
Muß ja mein Dank wohl wahrlich klein,
Und dir, Regierer aller Dinge!
Gewiß nicht weniger geringe,
Und kann nicht mehr betraͤchtlich ſeyn,
Als wenn man, zu des Meeres Strand,
Noch wollt ein einzigs Koͤrnchen Sand,
Als eine große Gabe, legen.
Wenn wir nun dieß mit Ernſt erwegen:
So will es faſt nicht anders ſcheinen,
Als das, was wir von Danken meynen,
Sey eitel. Doch, wenn mans ermißt,
Daß du, o Gott! auch groß im Kleinen,
Und uͤberall zugegen biſt:
So ſcheint es doch auch offenbar,
Daß dieß, zu unſerm Troſte wahr:
Da dir, o Schoͤpfer, unſer Stand,
Und unſer Dank nicht unbekannt;
Es wird, aus Lieb und Gnad allein,
Dir beydes nicht misfaͤllig ſeyn.
unſre Luſt gefaͤllig ſeyn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/438>, abgerufen am 22.11.2024.
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