Als sieben hundert Milliaren, nebst hundert funfzig Millionen, Dergleichen Cubscher Füsse Wassern. Nun hat ja Frankreichs stärkster Fluß, Die Seine nemlich, ihren Stoff aus einem Dunst und Regenguß. Sie haben denn die Seine selber bey dieser Wasser-Last be- trachtet, Und daß sie lange nicht so groß, mit vielem Fleiß und Ernst, beachtet.
Bequem dazu nun zu gelangen, Hat ein vernünftger Mariotte sie so zu messen angefangen. Die Louvre-Brücke, so die Seine durch Pfeiler in die Enge schliesset, Und unter deren breiten Bogen ihr Wasser unaufhörlich fliesset, Jst auf vier hundert Füsse breit, Das Wasser ist fünf Füsse tief, woraus zwey tausend Füß entstehn.
Um nun den Raum zu übersehn, Den die zwey tausend Füsse laufen, in einer angesetzten Zeit, Warf er ins Wasser einen Stock, und merkt in dessen Schnel- ligkeit, Zugleich die Schnelligkeit des Wassers, und fand, daß immer eine Länge Auf die zwey hundert funfzig Füsse, in einer jeglichen Minut, Durch die gewölbten Bogen-Gänge, Sich unaufhörlich drang und floß. Allein, wir wollen uns bequemen, Und weil der Seine rege Fluth Nicht immer gleich geschwinde läuft; nicht mehr, als hundert Füsse, nehmen,
Anstatt
Betrachtung des Weltmeers.
Als ſieben hundert Milliaren, nebſt hundert funfzig Millionen, Dergleichen Cubſcher Fuͤſſe Waſſern. Nun hat ja Frankreichs ſtaͤrkſter Fluß, Die Seine nemlich, ihren Stoff aus einem Dunſt und Regenguß. Sie haben denn die Seine ſelber bey dieſer Waſſer-Laſt be- trachtet, Und daß ſie lange nicht ſo groß, mit vielem Fleiß und Ernſt, beachtet.
Bequem dazu nun zu gelangen, Hat ein vernuͤnftger Mariotte ſie ſo zu meſſen angefangen. Die Louvre-Bruͤcke, ſo die Seine durch Pfeiler in die Enge ſchlieſſet, Und unter deren breiten Bogen ihr Waſſer unaufhoͤrlich flieſſet, Jſt auf vier hundert Fuͤſſe breit, Das Waſſer iſt fuͤnf Fuͤſſe tief, woraus zwey tauſend Fuͤß entſtehn.
Um nun den Raum zu uͤberſehn, Den die zwey tauſend Fuͤſſe laufen, in einer angeſetzten Zeit, Warf er ins Waſſer einen Stock, und merkt in deſſen Schnel- ligkeit, Zugleich die Schnelligkeit des Waſſers, und fand, daß immer eine Laͤnge Auf die zwey hundert funfzig Fuͤſſe, in einer jeglichen Minut, Durch die gewoͤlbten Bogen-Gaͤnge, Sich unaufhoͤrlich drang und floß. Allein, wir wollen uns bequemen, Und weil der Seine rege Fluth Nicht immer gleich geſchwinde laͤuft; nicht mehr, als hundert Fuͤſſe, nehmen,
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Betrachtung des Weltmeers.
Als ſieben hundert Milliaren, nebſt hundert funfzig Millionen,
Dergleichen Cubſcher Fuͤſſe Waſſern. Nun hat ja Frankreichs
ſtaͤrkſter Fluß,
Die Seine nemlich, ihren Stoff aus einem Dunſt und Regenguß.
Sie haben denn die Seine ſelber bey dieſer Waſſer-Laſt be-
trachtet,
Und daß ſie lange nicht ſo groß, mit vielem Fleiß und Ernſt,
beachtet.
Bequem dazu nun zu gelangen,
Hat ein vernuͤnftger Mariotte ſie ſo zu meſſen angefangen.
Die Louvre-Bruͤcke, ſo die Seine durch Pfeiler in die Enge
ſchlieſſet,
Und unter deren breiten Bogen ihr Waſſer unaufhoͤrlich
flieſſet,
Jſt auf vier hundert Fuͤſſe breit,
Das Waſſer iſt fuͤnf Fuͤſſe tief, woraus zwey tauſend Fuͤß
entſtehn.
Um nun den Raum zu uͤberſehn,
Den die zwey tauſend Fuͤſſe laufen, in einer angeſetzten Zeit,
Warf er ins Waſſer einen Stock, und merkt in deſſen Schnel-
ligkeit,
Zugleich die Schnelligkeit des Waſſers, und fand, daß immer
eine Laͤnge
Auf die zwey hundert funfzig Fuͤſſe, in einer jeglichen Minut,
Durch die gewoͤlbten Bogen-Gaͤnge,
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Und weil der Seine rege Fluth
Nicht immer gleich geſchwinde laͤuft; nicht mehr, als hundert
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/448>, abgerufen am 22.11.2024.
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