Den Ausbruch deiner Güt empfinde; Ja in, und an und um mich seh, Wie deine Güte, deine Treue, Mit jedem Morgen sich verneue, Und überall den Schöpfer finde: So gieb, daß, in empfundner Lust, Mein Geist, in der gerührten Brust, Dir diene, deinen Ruhm erhöh, Und dich mit allen Kräften preise, Auf eine dir gefällge Weise!
Nun kann ich dir, o Herr, zu schenken, Nichts dir anständigers erdenken, Als mit erkenntlichem Gemüthe, Für deine Weisheit, Macht und Güte, Von Herzen wünschen, froh zu seyn. Doch spür ich, daß auch selbst mein Wollen, Was würdigs, dir, o Herr! zu zollen, Scheint es gleich mein, dennoch nicht mein. Und, wenn auch solches soll gelingen, Es eben so, wie das Vollbringen, Von dir uns muß geschenket seyn.
Wunsch
Der Schoͤpfer uͤberall gegenwaͤrtig.
Den Ausbruch deiner Guͤt empfinde; Ja in, und an und um mich ſeh, Wie deine Guͤte, deine Treue, Mit jedem Morgen ſich verneue, Und uͤberall den Schoͤpfer finde: So gieb, daß, in empfundner Luſt, Mein Geiſt, in der geruͤhrten Bruſt, Dir diene, deinen Ruhm erhoͤh, Und dich mit allen Kraͤften preiſe, Auf eine dir gefaͤllge Weiſe!
Nun kann ich dir, o Herr, zu ſchenken, Nichts dir anſtaͤndigers erdenken, Als mit erkenntlichem Gemuͤthe, Fuͤr deine Weisheit, Macht und Guͤte, Von Herzen wuͤnſchen, froh zu ſeyn. Doch ſpuͤr ich, daß auch ſelbſt mein Wollen, Was wuͤrdigs, dir, o Herr! zu zollen, Scheint es gleich mein, dennoch nicht mein. Und, wenn auch ſolches ſoll gelingen, Es eben ſo, wie das Vollbringen, Von dir uns muß geſchenket ſeyn.
Wunſch
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Der Schoͤpfer uͤberall gegenwaͤrtig.
Den Ausbruch deiner Guͤt empfinde;
Ja in, und an und um mich ſeh,
Wie deine Guͤte, deine Treue,
Mit jedem Morgen ſich verneue,
Und uͤberall den Schoͤpfer finde:
So gieb, daß, in empfundner Luſt,
Mein Geiſt, in der geruͤhrten Bruſt,
Dir diene, deinen Ruhm erhoͤh,
Und dich mit allen Kraͤften preiſe,
Auf eine dir gefaͤllge Weiſe!
Nun kann ich dir, o Herr, zu ſchenken,
Nichts dir anſtaͤndigers erdenken,
Als mit erkenntlichem Gemuͤthe,
Fuͤr deine Weisheit, Macht und Guͤte,
Von Herzen wuͤnſchen, froh zu ſeyn.
Doch ſpuͤr ich, daß auch ſelbſt mein Wollen,
Was wuͤrdigs, dir, o Herr! zu zollen,
Scheint es gleich mein, dennoch nicht mein.
Und, wenn auch ſolches ſoll gelingen,
Es eben ſo, wie das Vollbringen,
Von dir uns muß geſchenket ſeyn.
Wunſch
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/453>, abgerufen am 22.11.2024.
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