Dieß Werkzeug ist ein Brillenglas, das unsre blöden Au- gen stärkt, Die unbekannte Sternen-Schrift, von der verborgnen Gottheit Wesen, An der Saphirnen Himmelstafel, die selbst der Schöpfer schrieb, zu lesen.
Wieviel muß der Erfindung Werth sich weiter, als Co- lumbi, strecken, Da wir nicht eine neue Welt, solch eine große Meng ent- decken, Ja so viel Sonnen, und in ihnen, wenn wir derselben Quell ergründen, Den großen Schöpfer aller Welten, der Sonnen Sonne, Gott, befinden.
O wunderbar, fast heiligs Werkzeug! gebenedeytes Jn- strument, Wodurch man einen wahren Gott, als einen wahren Gott erkennt! Gott hat das menschliche Geschlecht, vor | nicht gar lang ver- floßnen Jahren, Hiedurch, auf eine neue Weise, gewürdigt, sich zu offen- baren.
Ob wir von dieser Himmelsschrift, in den so weit entleg- nen Höhn, Nun gleich nicht alles fassen können, noch den Zusammen- hang verstehn:
So
Auf einen Tubum.
Auf einen Tubum.
Dieß Werkzeug iſt ein Brillenglas, das unſre bloͤden Au- gen ſtaͤrkt, Die unbekannte Sternen-Schrift, von der verborgnen Gottheit Weſen, An der Saphirnen Himmelstafel, die ſelbſt der Schoͤpfer ſchrieb, zu leſen.
Wieviel muß der Erfindung Werth ſich weiter, als Co- lumbi, ſtrecken, Da wir nicht eine neue Welt, ſolch eine große Meng ent- decken, Ja ſo viel Sonnen, und in ihnen, wenn wir derſelben Quell ergruͤnden, Den großen Schoͤpfer aller Welten, der Sonnen Sonne, Gott, befinden.
O wunderbar, faſt heiligs Werkzeug! gebenedeytes Jn- ſtrument, Wodurch man einen wahren Gott, als einen wahren Gott erkennt! Gott hat das menſchliche Geſchlecht, vor | nicht gar lang ver- floßnen Jahren, Hiedurch, auf eine neue Weiſe, gewuͤrdigt, ſich zu offen- baren.
Ob wir von dieſer Himmelsſchrift, in den ſo weit entleg- nen Hoͤhn, Nun gleich nicht alles faſſen koͤnnen, noch den Zuſammen- hang verſtehn:
So
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Auf einen Tubum.
Auf einen Tubum.
Dieß Werkzeug iſt ein Brillenglas, das unſre bloͤden Au-
gen ſtaͤrkt,
Die unbekannte Sternen-Schrift, von der verborgnen Gottheit
Weſen,
An der Saphirnen Himmelstafel, die ſelbſt der Schoͤpfer
ſchrieb, zu leſen.
Wieviel muß der Erfindung Werth ſich weiter, als Co-
lumbi, ſtrecken,
Da wir nicht eine neue Welt, ſolch eine große Meng ent-
decken,
Ja ſo viel Sonnen, und in ihnen, wenn wir derſelben Quell
ergruͤnden,
Den großen Schoͤpfer aller Welten, der Sonnen Sonne, Gott,
befinden.
O wunderbar, faſt heiligs Werkzeug! gebenedeytes Jn-
ſtrument,
Wodurch man einen wahren Gott, als einen wahren Gott
erkennt!
Gott hat das menſchliche Geſchlecht, vor | nicht gar lang ver-
floßnen Jahren,
Hiedurch, auf eine neue Weiſe, gewuͤrdigt, ſich zu offen-
baren.
Ob wir von dieſer Himmelsſchrift, in den ſo weit entleg-
nen Hoͤhn,
Nun gleich nicht alles faſſen koͤnnen, noch den Zuſammen-
hang verſtehn:
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/482>, abgerufen am 22.11.2024.
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