Wir wollen Gottes Wege fassen, Gott aber will sich nicht begreifen, Und hier allein bewundern lassen.
Er wollte seine Wunder häufen, Damit wir möchten, hier auf Erden, So sehr nicht witziger als besser werden, Und unsre durchs Geschöpf gerührete Gemüther, Und ihn, den Ursprung aller Güter, Zu ehren, zu erhöhn, zu lieben, Durch frohe Dankbarkeit, doch wären angetrieben.
Er scheint uns hier nichts zuzumuthen, Als ihn, als eine Quell von allem unsern Guten, Erkenntlich anzusehn, Und, bloß in unsrer Lust, ihn zu erhöhn.
Dadurch, daß sein Geschöpf so schön, Hat er auf sie die Augen ziehen wollen. Doch, da wir auf den Nutz der uns geschenkten Gaben, Zu unserm Besten, sehen sollen: So scheint er ihren Bau und innerliche Kunst, Mit einem dichten Nebel-Dunst Mit Fleiß für uns bedeckt zu haben.
Er
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Unbilligkeit vieler Menſchen.
Unbilligkeit vieler Menſchen.
Wir wollen Gottes Wege faſſen, Gott aber will ſich nicht begreifen, Und hier allein bewundern laſſen.
Er wollte ſeine Wunder haͤufen, Damit wir moͤchten, hier auf Erden, So ſehr nicht witziger als beſſer werden, Und unſre durchs Geſchoͤpf geruͤhrete Gemuͤther, Und ihn, den Urſprung aller Guͤter, Zu ehren, zu erhoͤhn, zu lieben, Durch frohe Dankbarkeit, doch waͤren angetrieben.
Er ſcheint uns hier nichts zuzumuthen, Als ihn, als eine Quell von allem unſern Guten, Erkenntlich anzuſehn, Und, bloß in unſrer Luſt, ihn zu erhoͤhn.
Dadurch, daß ſein Geſchoͤpf ſo ſchoͤn, Hat er auf ſie die Augen ziehen wollen. Doch, da wir auf den Nutz der uns geſchenkten Gaben, Zu unſerm Beſten, ſehen ſollen: So ſcheint er ihren Bau und innerliche Kunſt, Mit einem dichten Nebel-Dunſt Mit Fleiß fuͤr uns bedeckt zu haben.
Er
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Unbilligkeit vieler Menſchen.
Unbilligkeit
vieler Menſchen.
Wir wollen Gottes Wege faſſen,
Gott aber will ſich nicht begreifen,
Und hier allein bewundern laſſen.
Er wollte ſeine Wunder haͤufen,
Damit wir moͤchten, hier auf Erden,
So ſehr nicht witziger als beſſer werden,
Und unſre durchs Geſchoͤpf geruͤhrete Gemuͤther,
Und ihn, den Urſprung aller Guͤter,
Zu ehren, zu erhoͤhn, zu lieben,
Durch frohe Dankbarkeit, doch waͤren angetrieben.
Er ſcheint uns hier nichts zuzumuthen,
Als ihn, als eine Quell von allem unſern Guten,
Erkenntlich anzuſehn,
Und, bloß in unſrer Luſt, ihn zu erhoͤhn.
Dadurch, daß ſein Geſchoͤpf ſo ſchoͤn,
Hat er auf ſie die Augen ziehen wollen.
Doch, da wir auf den Nutz der uns geſchenkten Gaben,
Zu unſerm Beſten, ſehen ſollen:
So ſcheint er ihren Bau und innerliche Kunſt,
Mit einem dichten Nebel-Dunſt
Mit Fleiß fuͤr uns bedeckt zu haben.
Er
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/523>, abgerufen am 22.11.2024.
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