Das Gold und Geld, so wir, im Westen, der Erden Schooß entrissen haben, Bestrebt die Menschheit sich, mit Müh, in Osten, wieder zu vergraben. Europa, der das wenigste von allen in dem Beutel bleibt, Scheint, daß sie, bloß als Mäcklerinn, den Handel für Cour- tage treibt.
Alles, Gottes Gabe.
Wenn ich des Schöpfers Werk besungen, Und seiner Wunder Herrlichkeit: Wenn meine Pflichten mir gelungen, Und ich in meiner Lebenszeit, Wenn Feld und Garten sich beblühmet, Der Gottheit Lieb und Macht gerühmet: So gab mir Gott die Fähigkeit; Er gab mir die Gelegenheit, Gesundheit, Ruh, Bequemlichkeit; Er gab mir Friede, Sicherheit, Die Sinnen, die Empfindlichkeit, Zumal die Gabe des Gesichts; Ja er gab mir so gar den Willen, Das, was ich schuldig, zu erfüllen. Was ist denn mein von allen? Nichts.
Got-
Wunderlicher Handel.
Wunderlicher Handel.
Das Gold und Geld, ſo wir, im Weſten, der Erden Schooß entriſſen haben, Beſtrebt die Menſchheit ſich, mit Muͤh, in Oſten, wieder zu vergraben. Europa, der das wenigſte von allen in dem Beutel bleibt, Scheint, daß ſie, bloß als Maͤcklerinn, den Handel fuͤr Cour- tage treibt.
Alles, Gottes Gabe.
Wenn ich des Schoͤpfers Werk beſungen, Und ſeiner Wunder Herrlichkeit: Wenn meine Pflichten mir gelungen, Und ich in meiner Lebenszeit, Wenn Feld und Garten ſich bebluͤhmet, Der Gottheit Lieb und Macht geruͤhmet: So gab mir Gott die Faͤhigkeit; Er gab mir die Gelegenheit, Geſundheit, Ruh, Bequemlichkeit; Er gab mir Friede, Sicherheit, Die Sinnen, die Empfindlichkeit, Zumal die Gabe des Geſichts; Ja er gab mir ſo gar den Willen, Das, was ich ſchuldig, zu erfuͤllen. Was iſt denn mein von allen? Nichts.
Got-
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Wunderlicher Handel.
Wunderlicher Handel.
Das Gold und Geld, ſo wir, im Weſten, der Erden Schooß
entriſſen haben,
Beſtrebt die Menſchheit ſich, mit Muͤh, in Oſten, wieder zu
vergraben.
Europa, der das wenigſte von allen in dem Beutel bleibt,
Scheint, daß ſie, bloß als Maͤcklerinn, den Handel fuͤr Cour-
tage treibt.
Alles, Gottes Gabe.
Wenn ich des Schoͤpfers Werk beſungen,
Und ſeiner Wunder Herrlichkeit:
Wenn meine Pflichten mir gelungen,
Und ich in meiner Lebenszeit,
Wenn Feld und Garten ſich bebluͤhmet,
Der Gottheit Lieb und Macht geruͤhmet:
So gab mir Gott die Faͤhigkeit;
Er gab mir die Gelegenheit,
Geſundheit, Ruh, Bequemlichkeit;
Er gab mir Friede, Sicherheit,
Die Sinnen, die Empfindlichkeit,
Zumal die Gabe des Geſichts;
Ja er gab mir ſo gar den Willen,
Das, was ich ſchuldig, zu erfuͤllen.
Was iſt denn mein von allen? Nichts.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/556>, abgerufen am 22.11.2024.
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