Dero so vernünftige als fromme Betrachtung, über die weise und gütige Führung Gottes, da sie auf so sonderba- re und edle Art, zu dem Besitz einer ihnen und Dero gan- zen werthesten Famile nunmehr so ersprießlichen Wissen- schaft gelanget; ist bewundernswerth, und wünsche ich von Herzen, daß es dem großen Wesen, Jhnen, ein ihren Verdiensten gemäßes Glück fernerhin zu geben, gütigst gefallen möchte. Hiemit beschliesse ich vor dieses mal meine nicht gereimte Gedanken, nebst meiner gehorsamsten Danksagung, so wohl im Na- men meiner, als meiner Frauen, welche für andern durch dieses ungemeine Geschenke auf eine ungemeine Art sich Jhnen verbunden erkennet. Beyde wünschen wir von Herzen, im Stande zu seyn, aus der uns aufgebürdeten Schuld, uns in etwas befreyen, und auf einige Weise die billige Erkenntlichkeit unsers Herzens an den Tag legen zu können.
Trost
in Merſeburg.
Dero ſo vernuͤnftige als fromme Betrachtung, uͤber die weiſe und guͤtige Fuͤhrung Gottes, da ſie auf ſo ſonderba- re und edle Art, zu dem Beſitz einer ihnen und Dero gan- zen wertheſten Famile nunmehr ſo erſprießlichen Wiſſen- ſchaft gelanget; iſt bewundernswerth, und wuͤnſche ich von Herzen, daß es dem großen Weſen, Jhnen, ein ihren Verdienſten gemaͤßes Gluͤck fernerhin zu geben, guͤtigſt gefallen moͤchte. Hiemit beſchlieſſe ich vor dieſes mal meine nicht gereimte Gedanken, nebſt meiner gehorſamſten Dankſagung, ſo wohl im Na- men meiner, als meiner Frauen, welche fuͤr andern durch dieſes ungemeine Geſchenke auf eine ungemeine Art ſich Jhnen verbunden erkennet. Beyde wuͤnſchen wir von Herzen, im Stande zu ſeyn, aus der uns aufgebuͤrdeten Schuld, uns in etwas befreyen, und auf einige Weiſe die billige Erkenntlichkeit unſers Herzens an den Tag legen zu koͤnnen.
Troſt
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in Merſeburg.
Dero ſo vernuͤnftige als fromme Betrachtung, uͤber die
weiſe und guͤtige Fuͤhrung Gottes, da ſie auf ſo ſonderba-
re und edle Art, zu dem Beſitz einer ihnen und Dero gan-
zen wertheſten Famile nunmehr ſo erſprießlichen Wiſſen-
ſchaft gelanget; iſt bewundernswerth, und wuͤnſche ich
von Herzen, daß es dem großen Weſen, Jhnen, ein
ihren Verdienſten gemaͤßes Gluͤck fernerhin zu geben,
guͤtigſt gefallen moͤchte. Hiemit beſchlieſſe ich
vor dieſes mal meine nicht gereimte Gedanken,
nebſt meiner gehorſamſten Dankſagung, ſo wohl im Na-
men meiner, als meiner Frauen, welche fuͤr andern durch
dieſes ungemeine Geſchenke auf eine ungemeine Art ſich
Jhnen verbunden erkennet. Beyde wuͤnſchen wir von
Herzen, im Stande zu ſeyn, aus der uns aufgebuͤrdeten
Schuld, uns in etwas befreyen, und auf einige Weiſe
die billige Erkenntlichkeit unſers Herzens an
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/565>, abgerufen am 22.11.2024.
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