theils durch die begierige Aufnahme der fünf ersten Theile des Jrdischen Vergnügens in Gott, ihren besondern Gefallen, und dadurch zugleich bezeuget, daß es unter diejenigen Werke zu rechnen, deren Vorwurf und Ab- sicht sie würdig macht, mit Nutzen gelesen zu werden.
Nun wird zwar bey einem Buche die gute Absicht allein, wenn deren Ausführung unsern Verstand nicht zugleich rühret, folg- lich auch unsern Willen nicht ändert, weiter nichts erhalten, als daß man das Verlangen des Verfassers, Nutzen zu stiften, billiget; zugleich aber wünschet, daß ein anderer, der auch Geschicklichkeit genug besessen, demselben ein Genüge zu leisten, dieses Verlangen ge- heget hätte.
Daß nun nicht allein die gute Absicht dieses Werks gebilliget werde, sondern auch zugleich die Ausführung gerathen sey: Da- von giebt obermeldeter Beyfall so vieler Le- fer auch in diesem Stücke einen zuverläßigen Beweis.
Eine
Vorrede.
theils durch die begierige Aufnahme der fuͤnf erſten Theile des Jrdiſchen Vergnuͤgens in Gott, ihren beſondern Gefallen, und dadurch zugleich bezeuget, daß es unter diejenigen Werke zu rechnen, deren Vorwurf und Ab- ſicht ſie wuͤrdig macht, mit Nutzen geleſen zu werden.
Nun wird zwar bey einem Buche die gute Abſicht allein, wenn deren Ausfuͤhrung unſern Verſtand nicht zugleich ruͤhret, folg- lich auch unſern Willen nicht aͤndert, weiter nichts erhalten, als daß man das Verlangen des Verfaſſers, Nutzen zu ſtiften, billiget; zugleich aber wuͤnſchet, daß ein anderer, der auch Geſchicklichkeit genug beſeſſen, demſelben ein Genuͤge zu leiſten, dieſes Verlangen ge- heget haͤtte.
Daß nun nicht allein die gute Abſicht dieſes Werks gebilliget werde, ſondern auch zugleich die Ausfuͤhrung gerathen ſey: Da- von giebt obermeldeter Beyfall ſo vieler Le- fer auch in dieſem Stuͤcke einen zuverlaͤßigen Beweis.
Eine
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[0008]
Vorrede.
theils durch die begierige Aufnahme der fuͤnf
erſten Theile des Jrdiſchen Vergnuͤgens in
Gott, ihren beſondern Gefallen, und dadurch
zugleich bezeuget, daß es unter diejenigen
Werke zu rechnen, deren Vorwurf und Ab-
ſicht ſie wuͤrdig macht, mit Nutzen geleſen zu
werden.
Nun wird zwar bey einem Buche die
gute Abſicht allein, wenn deren Ausfuͤhrung
unſern Verſtand nicht zugleich ruͤhret, folg-
lich auch unſern Willen nicht aͤndert, weiter
nichts erhalten, als daß man das Verlangen
des Verfaſſers, Nutzen zu ſtiften, billiget;
zugleich aber wuͤnſchet, daß ein anderer, der
auch Geſchicklichkeit genug beſeſſen, demſelben
ein Genuͤge zu leiſten, dieſes Verlangen ge-
heget haͤtte.
Daß nun nicht allein die gute Abſicht
dieſes Werks gebilliget werde, ſondern auch
zugleich die Ausfuͤhrung gerathen ſey: Da-
von giebt obermeldeter Beyfall ſo vieler Le-
fer auch in dieſem Stuͤcke einen zuverlaͤßigen
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/8>, abgerufen am 21.11.2024.
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