Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Neuen-Werk.
Jndem auf selbiger beständig, weil es allhier die Noht erfo-
dert,
Die meiste Jahres-Zeit des Nachts, ein nie verlöschend Feuer
lodert,
Und unterhalten werden muß, so mit noch grösserm Feuers-
Licht,
Auf einer noch viel grössern Blüse, so gar auf Helgeland
geschicht,
Nebst noch viel andern Kosten mehr, der Tonnen noch
nicht zu erwegen,
Womit wir bis auf achtzehn Meilen, von Hamburg ab, den
Strohm belegen.
Von denen manche mit den Ketten, und mit dem ausgehau-
nen Stein,
Sich auf die tausend Mark belaufen. Ja, dieß ist es noch
nicht allein.
Was kostet der Cuxhavner Haven, das Felsen-Bollwerk, und
wie viel
Die hier vorhandne grosse Bake, die Kugel-Bake, die das
Ziel
Der hier paßiernden Schiffenden! Wie grosse Summen
kosten nicht
Die Gallioten und die Lootsen, die auf der See beständig
schweben,
Um denen Schiffen, welche kommen, und welche sonder Un-
terricht,
Von denen wandelbaren Sanden, beständ'ge Führer abzu-
geben!
Wie nun fast alle Nationen, was hier die Stadt für sie
verrichtet,
Mit allem Recht erkennen sollten; so sind auch sie mit uns
verpflichtet,
Zu
Vom Neuen-Werk.
Jndem auf ſelbiger beſtaͤndig, weil es allhier die Noht erfo-
dert,
Die meiſte Jahres-Zeit des Nachts, ein nie verloͤſchend Feuer
lodert,
Und unterhalten werden muß, ſo mit noch groͤſſerm Feuers-
Licht,
Auf einer noch viel groͤſſern Bluͤſe, ſo gar auf Helgeland
geſchicht,
Nebſt noch viel andern Koſten mehr, der Tonnen noch
nicht zu erwegen,
Womit wir bis auf achtzehn Meilen, von Hamburg ab, den
Strohm belegen.
Von denen manche mit den Ketten, und mit dem ausgehau-
nen Stein,
Sich auf die tauſend Mark belaufen. Ja, dieß iſt es noch
nicht allein.
Was koſtet der Cuxhavner Haven, das Felſen-Bollwerk, und
wie viel
Die hier vorhandne groſſe Bake, die Kugel-Bake, die das
Ziel
Der hier paßiernden Schiffenden! Wie groſſe Summen
koſten nicht
Die Gallioten und die Lootſen, die auf der See beſtaͤndig
ſchweben,
Um denen Schiffen, welche kommen, und welche ſonder Un-
terricht,
Von denen wandelbaren Sanden, beſtaͤnd’ge Fuͤhrer abzu-
geben!
Wie nun faſt alle Nationen, was hier die Stadt fuͤr ſie
verrichtet,
Mit allem Recht erkennen ſollten; ſo ſind auch ſie mit uns
verpflichtet,
Zu
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0302" n="284"/>
              <fw place="top" type="header">Vom Neuen-Werk.</fw><lb/>
              <lg n="16">
                <l>Jndem auf &#x017F;elbiger be&#x017F;ta&#x0364;ndig, weil es allhier die Noht erfo-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">dert,</hi> </l><lb/>
                <l>Die mei&#x017F;te Jahres-Zeit des Nachts, ein nie verlo&#x0364;&#x017F;chend Feuer</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">lodert,</hi> </l><lb/>
                <l>Und unterhalten werden muß, &#x017F;o mit noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erm Feuers-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Licht,</hi> </l><lb/>
                <l>Auf einer noch viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Blu&#x0364;&#x017F;e, &#x017F;o gar auf Helgeland</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ge&#x017F;chicht,</hi> </l><lb/>
                <l>Neb&#x017F;t noch viel andern Ko&#x017F;ten mehr, der Tonnen noch</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">nicht zu erwegen,</hi> </l><lb/>
                <l>Womit wir bis auf achtzehn Meilen, von Hamburg ab, den</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Strohm belegen.</hi> </l><lb/>
                <l>Von denen manche mit den Ketten, und mit dem ausgehau-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">nen Stein,</hi> </l><lb/>
                <l>Sich auf die tau&#x017F;end Mark belaufen. Ja, dieß i&#x017F;t es noch</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">nicht allein.</hi> </l><lb/>
                <l>Was ko&#x017F;tet der Cuxhavner Haven, das Fel&#x017F;en-Bollwerk, und</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">wie viel</hi> </l><lb/>
                <l>Die hier vorhandne gro&#x017F;&#x017F;e Bake, die Kugel-Bake, die das</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Ziel</hi> </l><lb/>
                <l>Der hier paßiernden Schiffenden! Wie gro&#x017F;&#x017F;e Summen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">ko&#x017F;ten nicht</hi> </l><lb/>
                <l>Die Gallioten und die Loot&#x017F;en, die auf der See be&#x017F;ta&#x0364;ndig</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chweben,</hi> </l><lb/>
                <l>Um denen Schiffen, welche kommen, und welche &#x017F;onder Un-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">terricht,</hi> </l><lb/>
                <l>Von denen wandelbaren Sanden, be&#x017F;ta&#x0364;nd&#x2019;ge Fu&#x0364;hrer abzu-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">geben!</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <lg n="17">
                <l>Wie nun fa&#x017F;t alle Nationen, was hier die Stadt fu&#x0364;r &#x017F;ie</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">verrichtet,</hi> </l><lb/>
                <l>Mit allem Recht erkennen &#x017F;ollten; &#x017F;o &#x017F;ind auch &#x017F;ie mit uns</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">verpflichtet,</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Zu</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[284/0302] Vom Neuen-Werk. Jndem auf ſelbiger beſtaͤndig, weil es allhier die Noht erfo- dert, Die meiſte Jahres-Zeit des Nachts, ein nie verloͤſchend Feuer lodert, Und unterhalten werden muß, ſo mit noch groͤſſerm Feuers- Licht, Auf einer noch viel groͤſſern Bluͤſe, ſo gar auf Helgeland geſchicht, Nebſt noch viel andern Koſten mehr, der Tonnen noch nicht zu erwegen, Womit wir bis auf achtzehn Meilen, von Hamburg ab, den Strohm belegen. Von denen manche mit den Ketten, und mit dem ausgehau- nen Stein, Sich auf die tauſend Mark belaufen. Ja, dieß iſt es noch nicht allein. Was koſtet der Cuxhavner Haven, das Felſen-Bollwerk, und wie viel Die hier vorhandne groſſe Bake, die Kugel-Bake, die das Ziel Der hier paßiernden Schiffenden! Wie groſſe Summen koſten nicht Die Gallioten und die Lootſen, die auf der See beſtaͤndig ſchweben, Um denen Schiffen, welche kommen, und welche ſonder Un- terricht, Von denen wandelbaren Sanden, beſtaͤnd’ge Fuͤhrer abzu- geben! Wie nun faſt alle Nationen, was hier die Stadt fuͤr ſie verrichtet, Mit allem Recht erkennen ſollten; ſo ſind auch ſie mit uns verpflichtet, Zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/302
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/302>, abgerufen am 24.11.2024.