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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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Zum Walde.
Jn diesem Walde saß ich jüngst zur schwühlen Mittags-
Zeit im Schatten,
Jn einer Laube, deren Zweige so dichte sich verschränket
hatten,
Daß, durch der Blätter grüne Schilde, wie stark der
Strahl der Sonne blitzt,
Jch vor derselben schwühlen Gluht und gar zu strengem Licht
beschützt,
Statt einer Unlust eine Lust, in angenehmer Kühlung,
fühlte,
Die unter den belaubten Zweigen und allenthalben um
mich spielte.
Jch sah zu anfangs über mir der Laube schön geflochtnes
Dach,
Worauf der Sonnen Strahl zwar fiel, doch durch das
dichte Laub nicht brach.
Da denn der zierlich- runde Bogen, und sein durchlauchtig-
zartes Grün
Als ein mit Fleiß gemachter Thron, als ein gewölbter
Baldachin,
Von selbst gewachsenem Smaragd, der lieblich schimmerte,
mir schien.
Durch ihre Thüre sah ich nun in den bestrahlten Wald
hinein,
Der überall erfüllet war von Schatten und vom Sonnen-
schein.
Von linder Wärm und sanfter Kühlung ein nicht unan-
genehm Gewühl
Schien
Zum Walde.
Jn dieſem Walde ſaß ich juͤngſt zur ſchwuͤhlen Mittags-
Zeit im Schatten,
Jn einer Laube, deren Zweige ſo dichte ſich verſchraͤnket
hatten,
Daß, durch der Blaͤtter gruͤne Schilde, wie ſtark der
Strahl der Sonne blitzt,
Jch vor derſelben ſchwuͤhlen Gluht und gar zu ſtrengem Licht
beſchuͤtzt,
Statt einer Unluſt eine Luſt, in angenehmer Kuͤhlung,
fuͤhlte,
Die unter den belaubten Zweigen und allenthalben um
mich ſpielte.
Jch ſah zu anfangs uͤber mir der Laube ſchoͤn geflochtnes
Dach,
Worauf der Sonnen Strahl zwar fiel, doch durch das
dichte Laub nicht brach.
Da denn der zierlich- runde Bogen, und ſein durchlauchtig-
zartes Gruͤn
Als ein mit Fleiß gemachter Thron, als ein gewoͤlbter
Baldachin,
Von ſelbſt gewachſenem Smaragd, der lieblich ſchimmerte,
mir ſchien.
Durch ihre Thuͤre ſah ich nun in den beſtrahlten Wald
hinein,
Der uͤberall erfuͤllet war von Schatten und vom Sonnen-
ſchein.
Von linder Waͤrm und ſanfter Kuͤhlung ein nicht unan-
genehm Gewuͤhl
Schien
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[351/0369] Zum Walde. Jn dieſem Walde ſaß ich juͤngſt zur ſchwuͤhlen Mittags- Zeit im Schatten, Jn einer Laube, deren Zweige ſo dichte ſich verſchraͤnket hatten, Daß, durch der Blaͤtter gruͤne Schilde, wie ſtark der Strahl der Sonne blitzt, Jch vor derſelben ſchwuͤhlen Gluht und gar zu ſtrengem Licht beſchuͤtzt, Statt einer Unluſt eine Luſt, in angenehmer Kuͤhlung, fuͤhlte, Die unter den belaubten Zweigen und allenthalben um mich ſpielte. Jch ſah zu anfangs uͤber mir der Laube ſchoͤn geflochtnes Dach, Worauf der Sonnen Strahl zwar fiel, doch durch das dichte Laub nicht brach. Da denn der zierlich- runde Bogen, und ſein durchlauchtig- zartes Gruͤn Als ein mit Fleiß gemachter Thron, als ein gewoͤlbter Baldachin, Von ſelbſt gewachſenem Smaragd, der lieblich ſchimmerte, mir ſchien. Durch ihre Thuͤre ſah ich nun in den beſtrahlten Wald hinein, Der uͤberall erfuͤllet war von Schatten und vom Sonnen- ſchein. Von linder Waͤrm und ſanfter Kuͤhlung ein nicht unan- genehm Gewuͤhl Schien

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/369>, abgerufen am 22.11.2024.