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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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Vier besondere Wunder
Die Strahlen nicht ertragen kann) auch gleichfalls meines
Geistes Augen
Die lichte Majestät der Gottheit nicht lange zu ertragen
taugen;
So schlägt, von seinem Licht geblendet, in tiefer Demuht
mein Gemüht
Die fast geblendten Augen nieder, und suchet mit dem
lichten Schatten
Der Gottheit, in der Sonnen Strahl, nicht so geblendet,
sich zu gatten.


Von diesem meinen hohen Sitz hab ich einst frühe wun-
derschön
Zuerst der Morgenröhte Gold am klaren Firmament sich
zeigen,
Und bald darauf, als sähe man ihn wirklich aus der Elbe
steigen,
Jn einer güldnen Rosen-Farbe den Sonnen-Cörper steigen
sehn.
Da anfangs der sapphirne Rand und äußre Strich der
blauen Fluht
Von dieser güldnen Himmels-Gluht
Den hellen Cirkel in der Mitte
Jn recht geradem Schnitt durchschnitte.
Wie sie sich nun darauf ein wenig mehr erhöht,
Schien auf der blau- und flachen Fluht,
Worauf im Widerschein der Schein der Sonnen ruht,
Als wenn auf ihre Fläche schräge
Ein' helle Feuer-Seule lege.
Jch nahm sogleich, weil dazumahl der Sonnen annoch
niedrer Stand,
Durch
Vier beſondere Wunder
Die Strahlen nicht ertragen kann) auch gleichfalls meines
Geiſtes Augen
Die lichte Majeſtaͤt der Gottheit nicht lange zu ertragen
taugen;
So ſchlaͤgt, von ſeinem Licht geblendet, in tiefer Demuht
mein Gemuͤht
Die faſt geblendten Augen nieder, und ſuchet mit dem
lichten Schatten
Der Gottheit, in der Sonnen Strahl, nicht ſo geblendet,
ſich zu gatten.


Von dieſem meinen hohen Sitz hab ich einſt fruͤhe wun-
derſchoͤn
Zuerſt der Morgenroͤhte Gold am klaren Firmament ſich
zeigen,
Und bald darauf, als ſaͤhe man ihn wirklich aus der Elbe
ſteigen,
Jn einer guͤldnen Roſen-Farbe den Sonnen-Coͤrper ſteigen
ſehn.
Da anfangs der ſapphirne Rand und aͤußre Strich der
blauen Fluht
Von dieſer guͤldnen Himmels-Gluht
Den hellen Cirkel in der Mitte
Jn recht geradem Schnitt durchſchnitte.
Wie ſie ſich nun darauf ein wenig mehr erhoͤht,
Schien auf der blau- und flachen Fluht,
Worauf im Widerſchein der Schein der Sonnen ruht,
Als wenn auf ihre Flaͤche ſchraͤge
Ein’ helle Feuer-Seule lege.
Jch nahm ſogleich, weil dazumahl der Sonnen annoch
niedrer Stand,
Durch
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[22/0040] Vier beſondere Wunder Die Strahlen nicht ertragen kann) auch gleichfalls meines Geiſtes Augen Die lichte Majeſtaͤt der Gottheit nicht lange zu ertragen taugen; So ſchlaͤgt, von ſeinem Licht geblendet, in tiefer Demuht mein Gemuͤht Die faſt geblendten Augen nieder, und ſuchet mit dem lichten Schatten Der Gottheit, in der Sonnen Strahl, nicht ſo geblendet, ſich zu gatten. Von dieſem meinen hohen Sitz hab ich einſt fruͤhe wun- derſchoͤn Zuerſt der Morgenroͤhte Gold am klaren Firmament ſich zeigen, Und bald darauf, als ſaͤhe man ihn wirklich aus der Elbe ſteigen, Jn einer guͤldnen Roſen-Farbe den Sonnen-Coͤrper ſteigen ſehn. Da anfangs der ſapphirne Rand und aͤußre Strich der blauen Fluht Von dieſer guͤldnen Himmels-Gluht Den hellen Cirkel in der Mitte Jn recht geradem Schnitt durchſchnitte. Wie ſie ſich nun darauf ein wenig mehr erhoͤht, Schien auf der blau- und flachen Fluht, Worauf im Widerſchein der Schein der Sonnen ruht, Als wenn auf ihre Flaͤche ſchraͤge Ein’ helle Feuer-Seule lege. Jch nahm ſogleich, weil dazumahl der Sonnen annoch niedrer Stand, Durch

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/40>, abgerufen am 21.11.2024.