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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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Beschreibung einer lieblichen
Als ich, vor Glanz erstaunet, stunden, und riefen: Ach,
wie wunderschön,
Wie wunderschön, wie unvergleichlich ist, was hier
überall zu sehn,
Wie glimmet dieser ganze Strauch! rief der! wie ist auf
dieser Stelle,
Rief jener, alles doch so bunt, so blau, so roht, so grün,
so helle!
Seht, sprach ein dritter, seht, wie dort die Hecken, wie
Krystallen, scheinen!
Sind denn die Bäume Silber worden, Papa? fragt einer
von den Kleinen.
Sie waren alle so gerührt, durch dieses Glanz- und
Farben-Spiel,
Daß mir ihr fröhliches Erstaunen, bey meiner Lust, noch
mehr gefiel.
Und kurz: es war verwunderlich und unbeschreiblich.
Jede Spitze
Umgaben kleine bunte Lichter, umstrahlten kleine bunte
Blitze,
Die Himmel-blau, als ein Sapphir, die, wie Smaragden,
strahlend-grün,
Die Purpur, wie ein Amethist, die funkelnd-roht, wie ein
Rubin,
Und gelb, wie ein geschmolzen Gold. Sie zeigten alle dem
Gesicht,
Jn den, durch sie, gebrochnen Strahlen, wie schön das
schöne Sonnen-Licht;
Wie wunderbar die Lebens-Gluht, da ja unstreitig, daß
allein
Die Quell' und Ursach' aller Pracht nichts, als nur bloß
der Sonnenschein.

Das

Beſchreibung einer lieblichen
Als ich, vor Glanz erſtaunet, ſtunden, und riefen: Ach,
wie wunderſchoͤn,
Wie wunderſchoͤn, wie unvergleichlich iſt, was hier
uͤberall zu ſehn,
Wie glimmet dieſer ganze Strauch! rief der! wie iſt auf
dieſer Stelle,
Rief jener, alles doch ſo bunt, ſo blau, ſo roht, ſo gruͤn,
ſo helle!
Seht, ſprach ein dritter, ſeht, wie dort die Hecken, wie
Kryſtallen, ſcheinen!
Sind denn die Baͤume Silber worden, Papa? fragt einer
von den Kleinen.
Sie waren alle ſo geruͤhrt, durch dieſes Glanz- und
Farben-Spiel,
Daß mir ihr froͤhliches Erſtaunen, bey meiner Luſt, noch
mehr gefiel.
Und kurz: es war verwunderlich und unbeſchreiblich.
Jede Spitze
Umgaben kleine bunte Lichter, umſtrahlten kleine bunte
Blitze,
Die Himmel-blau, als ein Sapphir, die, wie Smaragden,
ſtrahlend-gruͤn,
Die Purpur, wie ein Amethiſt, die funkelnd-roht, wie ein
Rubin,
Und gelb, wie ein geſchmolzen Gold. Sie zeigten alle dem
Geſicht,
Jn den, durch ſie, gebrochnen Strahlen, wie ſchoͤn das
ſchoͤne Sonnen-Licht;
Wie wunderbar die Lebens-Gluht, da ja unſtreitig, daß
allein
Die Quell’ und Urſach’ aller Pracht nichts, als nur bloß
der Sonnenſchein.

Das
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[552/0570] Beſchreibung einer lieblichen Als ich, vor Glanz erſtaunet, ſtunden, und riefen: Ach, wie wunderſchoͤn, Wie wunderſchoͤn, wie unvergleichlich iſt, was hier uͤberall zu ſehn, Wie glimmet dieſer ganze Strauch! rief der! wie iſt auf dieſer Stelle, Rief jener, alles doch ſo bunt, ſo blau, ſo roht, ſo gruͤn, ſo helle! Seht, ſprach ein dritter, ſeht, wie dort die Hecken, wie Kryſtallen, ſcheinen! Sind denn die Baͤume Silber worden, Papa? fragt einer von den Kleinen. Sie waren alle ſo geruͤhrt, durch dieſes Glanz- und Farben-Spiel, Daß mir ihr froͤhliches Erſtaunen, bey meiner Luſt, noch mehr gefiel. Und kurz: es war verwunderlich und unbeſchreiblich. Jede Spitze Umgaben kleine bunte Lichter, umſtrahlten kleine bunte Blitze, Die Himmel-blau, als ein Sapphir, die, wie Smaragden, ſtrahlend-gruͤn, Die Purpur, wie ein Amethiſt, die funkelnd-roht, wie ein Rubin, Und gelb, wie ein geſchmolzen Gold. Sie zeigten alle dem Geſicht, Jn den, durch ſie, gebrochnen Strahlen, wie ſchoͤn das ſchoͤne Sonnen-Licht; Wie wunderbar die Lebens-Gluht, da ja unſtreitig, daß allein Die Quell’ und Urſach’ aller Pracht nichts, als nur bloß der Sonnenſchein. Das

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/570>, abgerufen am 22.11.2024.