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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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An S. T.
Herrn F. von Hagedorn.
Geist, Den jeder, doch ich mehr, als Jhn jeder ehret,
ehre.
Freund, Dem ein so redlichs Herz die gelehrte Brust be-
lebt,
Daß Dich dessen Eigenschaft mehr, als jener noch, erhebt,
Welches, zeigtest Du es nicht, sonst kaum zu begreifen
wäre.
Unsers unnachahmbar'n Denners fast lebendigs Meister-
Stück,*
Das Dein Bruder schildern ließ, send ich Dir hiebey
zurück.
Wenn Du Jhm es überschickest, meld Jhm unbeschwehrt
dabey:
Daß, in meinem Geist, von Jhm ein Jhm ähnlich treflichs
Bild,
Durch Sein sonderbar Verdienst, kräftig abgeschildert
sey.
Jn dem Schildereyen-Saal, den Er Selber angefüllt
Mit so manchem Farben-Wunder, die uns Welsch- und
Holland schenket,
Seh ich Jhn im Geist spatzieren, wie Er Seine Blicke
lenket
Auf der Künstler kluge Werke, doch noch mehr auf die
Natur,
Als der Wunder Wunder-Quell. Könnt' Euch Euer
Vater sehen,
Dessen Treue Dännemark noch bemüht ist zu erhöhen,
Wie
* Ein alter Frauen-Kopf.
An S. T.
Herrn F. von Hagedorn.
Geiſt, Den jeder, doch ich mehr, als Jhn jeder ehret,
ehre.
Freund, Dem ein ſo redlichs Herz die gelehrte Bruſt be-
lebt,
Daß Dich deſſen Eigenſchaft mehr, als jener noch, erhebt,
Welches, zeigteſt Du es nicht, ſonſt kaum zu begreifen
waͤre.
Unſers unnachahmbar’n Denners faſt lebendigs Meiſter-
Stuͤck,*
Das Dein Bruder ſchildern ließ, ſend ich Dir hiebey
zuruͤck.
Wenn Du Jhm es uͤberſchickeſt, meld Jhm unbeſchwehrt
dabey:
Daß, in meinem Geiſt, von Jhm ein Jhm aͤhnlich treflichs
Bild,
Durch Sein ſonderbar Verdienſt, kraͤftig abgeſchildert
ſey.
Jn dem Schildereyen-Saal, den Er Selber angefuͤllt
Mit ſo manchem Farben-Wunder, die uns Welſch- und
Holland ſchenket,
Seh ich Jhn im Geiſt ſpatzieren, wie Er Seine Blicke
lenket
Auf der Kuͤnſtler kluge Werke, doch noch mehr auf die
Natur,
Als der Wunder Wunder-Quell. Koͤnnt’ Euch Euer
Vater ſehen,
Deſſen Treue Daͤnnemark noch bemuͤht iſt zu erhoͤhen,
Wie
* Ein alter Frauen-Kopf.
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[722/0740] An S. T. Herrn F. von Hagedorn. Geiſt, Den jeder, doch ich mehr, als Jhn jeder ehret, ehre. Freund, Dem ein ſo redlichs Herz die gelehrte Bruſt be- lebt, Daß Dich deſſen Eigenſchaft mehr, als jener noch, erhebt, Welches, zeigteſt Du es nicht, ſonſt kaum zu begreifen waͤre. Unſers unnachahmbar’n Denners faſt lebendigs Meiſter- Stuͤck, * Das Dein Bruder ſchildern ließ, ſend ich Dir hiebey zuruͤck. Wenn Du Jhm es uͤberſchickeſt, meld Jhm unbeſchwehrt dabey: Daß, in meinem Geiſt, von Jhm ein Jhm aͤhnlich treflichs Bild, Durch Sein ſonderbar Verdienſt, kraͤftig abgeſchildert ſey. Jn dem Schildereyen-Saal, den Er Selber angefuͤllt Mit ſo manchem Farben-Wunder, die uns Welſch- und Holland ſchenket, Seh ich Jhn im Geiſt ſpatzieren, wie Er Seine Blicke lenket Auf der Kuͤnſtler kluge Werke, doch noch mehr auf die Natur, Als der Wunder Wunder-Quell. Koͤnnt’ Euch Euer Vater ſehen, Deſſen Treue Daͤnnemark noch bemuͤht iſt zu erhoͤhen, Wie * Ein alter Frauen-Kopf.

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 722. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/740>, abgerufen am 22.11.2024.