Nachdem ich nun, mit tausend Freuden, wie schön die Welt, wie wunderschön, Jn jedem Vorwurf, einzeln bald, bald aber überhaupt, besehn; Empfand ich, daß derselben Pracht und Schönheit in- nerlich mich rührte, Und zu dem Urquell aller Schönheit, dem Geber aller Gaben, führte. Jch dankt' Jhm für der Sonnen Licht, ich dankt' Jhm für der Körper Pracht; Jch dankt' Jhm, daß Er, für dieselben, uns, durch die Sinnen, sinnlich macht; Jch dankt' Jhm für die Kraft des Geistes, die Er dem Menschen wollen gönnen, Daß, beym Genuß der Creatur, wir an den Schöpfer denken können, Ja, zuversichtlich hoffend, glauben, daß, nach dem Hin- tritt von der Erde, Er uns mit noch weit bessern Gütern erfreuen könne, woll' und werde.
Der
Die Schoͤnheit der Welt, zur Sommers-Zeit.
Nachdem ich nun, mit tauſend Freuden, wie ſchoͤn die Welt, wie wunderſchoͤn, Jn jedem Vorwurf, einzeln bald, bald aber uͤberhaupt, beſehn; Empfand ich, daß derſelben Pracht und Schoͤnheit in- nerlich mich ruͤhrte, Und zu dem Urquell aller Schoͤnheit, dem Geber aller Gaben, fuͤhrte. Jch dankt’ Jhm fuͤr der Sonnen Licht, ich dankt’ Jhm fuͤr der Koͤrper Pracht; Jch dankt’ Jhm, daß Er, fuͤr dieſelben, uns, durch die Sinnen, ſinnlich macht; Jch dankt’ Jhm fuͤr die Kraft des Geiſtes, die Er dem Menſchen wollen goͤnnen, Daß, beym Genuß der Creatur, wir an den Schoͤpfer denken koͤnnen, Ja, zuverſichtlich hoffend, glauben, daß, nach dem Hin- tritt von der Erde, Er uns mit noch weit beſſern Guͤtern erfreuen koͤnne, woll’ und werde.
Der
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Die Schoͤnheit der Welt, zur Sommers-Zeit.
Nachdem ich nun, mit tauſend Freuden, wie ſchoͤn
die Welt, wie wunderſchoͤn,
Jn jedem Vorwurf, einzeln bald, bald aber uͤberhaupt,
beſehn;
Empfand ich, daß derſelben Pracht und Schoͤnheit in-
nerlich mich ruͤhrte,
Und zu dem Urquell aller Schoͤnheit, dem Geber aller
Gaben, fuͤhrte.
Jch dankt’ Jhm fuͤr der Sonnen Licht, ich dankt’ Jhm
fuͤr der Koͤrper Pracht;
Jch dankt’ Jhm, daß Er, fuͤr dieſelben, uns, durch die
Sinnen, ſinnlich macht;
Jch dankt’ Jhm fuͤr die Kraft des Geiſtes, die Er dem
Menſchen wollen goͤnnen,
Daß, beym Genuß der Creatur, wir an den Schoͤpfer
denken koͤnnen,
Ja, zuverſichtlich hoffend, glauben, daß, nach dem Hin-
tritt von der Erde,
Er uns mit noch weit beſſern Guͤtern erfreuen koͤnne,
woll’ und werde.
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/152>, abgerufen am 21.11.2024.
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