Der Schöpfer, aus den Geschöpfen erkannt. Uebersetzt.
Die Schöpfung zeigt, an allen Orten, mir, ihres großen Schöpfers Spur. Wohin ich meine Blicke lenke, zeigt mir die liebliche Natur Den Eindruck einer holden Gottheit, die ich, durch alle Sinnen, spühre; Und ich empfinde, daß Sie mir das Jnnerste der Seelen rühre.
Jn einem Silber-reinen Fluß, von einem rings be- blühmten Bach, Folg' ich den Spuhren seines Schöpfers, in einer ernsten Anmuth, nach. Von der beredten Nachtigall hör' ich, zur Freude mei- ner Seelen, Sein Lob, Sein unausdrücklichs Lob, mit froher Acht- samkeit, erzählen. Auf den begrünt- und bunten Wiesen, auf eines Rosen- stocks Rubin, Da ich sie, als Sein Werk, erwäge, bewundr', entdeck' und seh ich Jhn. Jn dichten, dick belaubten Wäldern, erfahr' ich, in der holden Stille, Wie, Jhm zu Ehren, meinen Geist ein schaudrigtes Vergnügen fülle.
Jch
Der Schoͤpfer, aus den Geſchoͤpfen erkannt. Ueberſetzt.
Die Schoͤpfung zeigt, an allen Orten, mir, ihres großen Schoͤpfers Spur. Wohin ich meine Blicke lenke, zeigt mir die liebliche Natur Den Eindruck einer holden Gottheit, die ich, durch alle Sinnen, ſpuͤhre; Und ich empfinde, daß Sie mir das Jnnerſte der Seelen ruͤhre.
Jn einem Silber-reinen Fluß, von einem rings be- bluͤhmten Bach, Folg’ ich den Spuhren ſeines Schoͤpfers, in einer ernſten Anmuth, nach. Von der beredten Nachtigall hoͤr’ ich, zur Freude mei- ner Seelen, Sein Lob, Sein unausdruͤcklichs Lob, mit froher Acht- ſamkeit, erzaͤhlen. Auf den begruͤnt- und bunten Wieſen, auf eines Roſen- ſtocks Rubin, Da ich ſie, als Sein Werk, erwaͤge, bewundr’, entdeck’ und ſeh ich Jhn. Jn dichten, dick belaubten Waͤldern, erfahr’ ich, in der holden Stille, Wie, Jhm zu Ehren, meinen Geiſt ein ſchaudrigtes Vergnuͤgen fuͤlle.
Jch
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Der Schoͤpfer,
aus den Geſchoͤpfen erkannt.
Ueberſetzt.
Die Schoͤpfung zeigt, an allen Orten, mir, ihres
großen Schoͤpfers Spur.
Wohin ich meine Blicke lenke, zeigt mir die liebliche
Natur
Den Eindruck einer holden Gottheit, die ich, durch alle
Sinnen, ſpuͤhre;
Und ich empfinde, daß Sie mir das Jnnerſte der Seelen
ruͤhre.
Jn einem Silber-reinen Fluß, von einem rings be-
bluͤhmten Bach,
Folg’ ich den Spuhren ſeines Schoͤpfers, in einer ernſten
Anmuth, nach.
Von der beredten Nachtigall hoͤr’ ich, zur Freude mei-
ner Seelen,
Sein Lob, Sein unausdruͤcklichs Lob, mit froher Acht-
ſamkeit, erzaͤhlen.
Auf den begruͤnt- und bunten Wieſen, auf eines Roſen-
ſtocks Rubin,
Da ich ſie, als Sein Werk, erwaͤge, bewundr’, entdeck’
und ſeh ich Jhn.
Jn dichten, dick belaubten Waͤldern, erfahr’ ich, in der
holden Stille,
Wie, Jhm zu Ehren, meinen Geiſt ein ſchaudrigtes
Vergnuͤgen fuͤlle.
Jch
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/153>, abgerufen am 24.11.2024.
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