Der Göttlicher Absicht und Ordnung widerstrebende Mensch.
Der Schöpfer hieß die schöne Welt, von uns genannt, das Rund der Erden, Zu einer Zeit, die Jhm gefiel, entstehen, sich verbinden, werden. Es sonderte sich von dem Trocknen das flüßige gelenke Naß: Es wurden Ebnen, Berge, Thäler; es keimten Pflanzen, Laub und Gras. Der Kräuter Grün bekränzete der aufgethürmten Berge Gipfel; Das wunderschöne Laub bekrönte, nebst mancher Frucht, der Bäume Wipfel: Beblühmtes Gras bedeckt' und schmückte die Wiesen und das ebne Feld. Und kurz: Licht, Farben, Formen, Schatten, verschö- nerten die Ober-Welt.
Es wurden Thiere, welche fähig, die Pflanzen, die darauf entspriessen, Zu ihrer Lust, zu ihrer Nahrung, auf manche Weise, zu geniessen. Allein, es war annoch kein Wesen, in welchem eine Kraft geprägt, Die Wunder, die die Welt erfüllten, und überall ihm vorgelegt,
Zu
Der Goͤttlicher Abſicht und Ordnung widerſtrebende Menſch.
Der Schoͤpfer hieß die ſchoͤne Welt, von uns genannt, das Rund der Erden, Zu einer Zeit, die Jhm gefiel, entſtehen, ſich verbinden, werden. Es ſonderte ſich von dem Trocknen das fluͤßige gelenke Naß: Es wurden Ebnen, Berge, Thaͤler; es keimten Pflanzen, Laub und Gras. Der Kraͤuter Gruͤn bekraͤnzete der aufgethuͤrmten Berge Gipfel; Das wunderſchoͤne Laub bekroͤnte, nebſt mancher Frucht, der Baͤume Wipfel: Bebluͤhmtes Gras bedeckt’ und ſchmuͤckte die Wieſen und das ebne Feld. Und kurz: Licht, Farben, Formen, Schatten, verſchoͤ- nerten die Ober-Welt.
Es wurden Thiere, welche faͤhig, die Pflanzen, die darauf entſprieſſen, Zu ihrer Luſt, zu ihrer Nahrung, auf manche Weiſe, zu genieſſen. Allein, es war annoch kein Weſen, in welchem eine Kraft gepraͤgt, Die Wunder, die die Welt erfuͤllten, und uͤberall ihm vorgelegt,
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Der
Goͤttlicher Abſicht und Ordnung
widerſtrebende Menſch.
Der Schoͤpfer hieß die ſchoͤne Welt, von uns genannt,
das Rund der Erden,
Zu einer Zeit, die Jhm gefiel, entſtehen, ſich verbinden,
werden.
Es ſonderte ſich von dem Trocknen das fluͤßige gelenke
Naß:
Es wurden Ebnen, Berge, Thaͤler; es keimten Pflanzen,
Laub und Gras.
Der Kraͤuter Gruͤn bekraͤnzete der aufgethuͤrmten Berge
Gipfel;
Das wunderſchoͤne Laub bekroͤnte, nebſt mancher Frucht,
der Baͤume Wipfel:
Bebluͤhmtes Gras bedeckt’ und ſchmuͤckte die Wieſen
und das ebne Feld.
Und kurz: Licht, Farben, Formen, Schatten, verſchoͤ-
nerten die Ober-Welt.
Es wurden Thiere, welche faͤhig, die Pflanzen, die
darauf entſprieſſen,
Zu ihrer Luſt, zu ihrer Nahrung, auf manche Weiſe,
zu genieſſen.
Allein, es war annoch kein Weſen, in welchem eine Kraft
gepraͤgt,
Die Wunder, die die Welt erfuͤllten, und uͤberall ihm
vorgelegt,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/600>, abgerufen am 24.11.2024.
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