Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite
Mancherley
Vergnügen im Frühlinge.
Bemerke doch, mein Geist, die Herrlichkeit,
Womit die holde Frühlings-Zeit
Die Welt, mit so viel Wundern, zieret,
Die man jetzt überall verspühret.
Hier singt, dort stimmt, ein Vöglein wieder
Die lange nicht gesungnen Lieder.
Doch horchet, welch ein heller Schall!
Fürwahr, es ist bereits die Nachtigall.
Gott Lob, daß Er uns wollen gönnen,
Daß wir sie wieder hören können.
Ewger Urstand aller Dinge,
Aller Lust und Herrlichkeit!
Gieb, daß in den schönen Werken,
Sonderlich zur Frühlings-Zeit,
Jch Dich fröhlich mag bemerken,
Und Dir oft ein Lob-Lied singe!
Laß mich, Herr, zu Deinen Ehren,
Oft der Vögel Lob-Lied hören!
Die, in ungezählten Chören,
Deine Macht und Weisheit lehren,
Und Dein Lieben uns erklären.
Mancher-
Mancherley
Vergnuͤgen im Fruͤhlinge.
Bemerke doch, mein Geiſt, die Herrlichkeit,
Womit die holde Fruͤhlings-Zeit
Die Welt, mit ſo viel Wundern, zieret,
Die man jetzt uͤberall verſpuͤhret.
Hier ſingt, dort ſtimmt, ein Voͤglein wieder
Die lange nicht geſungnen Lieder.
Doch horchet, welch ein heller Schall!
Fuͤrwahr, es iſt bereits die Nachtigall.
Gott Lob, daß Er uns wollen goͤnnen,
Daß wir ſie wieder hoͤren koͤnnen.
Ewger Urſtand aller Dinge,
Aller Luſt und Herrlichkeit!
Gieb, daß in den ſchoͤnen Werken,
Sonderlich zur Fruͤhlings-Zeit,
Jch Dich froͤhlich mag bemerken,
Und Dir oft ein Lob-Lied ſinge!
Laß mich, Herr, zu Deinen Ehren,
Oft der Voͤgel Lob-Lied hoͤren!
Die, in ungezaͤhlten Choͤren,
Deine Macht und Weisheit lehren,
Und Dein Lieben uns erklaͤren.
Mancher-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0062" n="48"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Mancherley<lb/>
Vergnu&#x0364;gen im Fru&#x0364;hlinge.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l><hi rendition="#in">B</hi>emerke doch, mein Gei&#x017F;t, die Herrlichkeit,</l><lb/>
                <l>Womit die holde Fru&#x0364;hlings-Zeit</l><lb/>
                <l>Die Welt, mit &#x017F;o viel Wundern, zieret,</l><lb/>
                <l>Die man jetzt u&#x0364;berall ver&#x017F;pu&#x0364;hret.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="2">
                <l>Hier &#x017F;ingt, dort &#x017F;timmt, ein Vo&#x0364;glein wieder</l><lb/>
                <l>Die lange nicht ge&#x017F;ungnen Lieder.</l><lb/>
                <l>Doch horchet, welch ein heller Schall!</l><lb/>
                <l>Fu&#x0364;rwahr, es i&#x017F;t bereits die Nachtigall.</l><lb/>
                <l>Gott Lob, daß Er uns wollen go&#x0364;nnen,</l><lb/>
                <l>Daß wir &#x017F;ie wieder ho&#x0364;ren ko&#x0364;nnen.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="3">
                <l> <hi rendition="#fr">Ewger Ur&#x017F;tand aller Dinge,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Aller Lu&#x017F;t und Herrlichkeit!</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Gieb, daß in den &#x017F;cho&#x0364;nen Werken,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Sonderlich zur Fru&#x0364;hlings-Zeit,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Jch Dich fro&#x0364;hlich mag bemerken,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Und Dir oft ein Lob-Lied &#x017F;inge!</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Laß mich, Herr, zu Deinen Ehren,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Oft der Vo&#x0364;gel Lob-Lied ho&#x0364;ren!</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Die, in ungeza&#x0364;hlten Cho&#x0364;ren,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Deine Macht und Weisheit lehren,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Und Dein Lieben uns erkla&#x0364;ren.</hi> </l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Mancher-</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0062] Mancherley Vergnuͤgen im Fruͤhlinge. Bemerke doch, mein Geiſt, die Herrlichkeit, Womit die holde Fruͤhlings-Zeit Die Welt, mit ſo viel Wundern, zieret, Die man jetzt uͤberall verſpuͤhret. Hier ſingt, dort ſtimmt, ein Voͤglein wieder Die lange nicht geſungnen Lieder. Doch horchet, welch ein heller Schall! Fuͤrwahr, es iſt bereits die Nachtigall. Gott Lob, daß Er uns wollen goͤnnen, Daß wir ſie wieder hoͤren koͤnnen. Ewger Urſtand aller Dinge, Aller Luſt und Herrlichkeit! Gieb, daß in den ſchoͤnen Werken, Sonderlich zur Fruͤhlings-Zeit, Jch Dich froͤhlich mag bemerken, Und Dir oft ein Lob-Lied ſinge! Laß mich, Herr, zu Deinen Ehren, Oft der Voͤgel Lob-Lied hoͤren! Die, in ungezaͤhlten Choͤren, Deine Macht und Weisheit lehren, Und Dein Lieben uns erklaͤren. Mancher-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/62
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/62>, abgerufen am 24.11.2024.