Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
über die verschiedene Erdarten.
Säfte, die coaguliret,
Theilt man in zwo Sorten ein,
Da verschiedne, wie man spüret,
Fett, die andern mager, seyn;
Mager sind die salzen Dinge,
Deren Nutzen nicht geringe,
Sondern, wie man leicht ermißt,
Wirklich nicht zu schätzen ist.
Das
Salz.
Daß vom Salz verschiedne Sorten
Jn der Welt zu finden seyn,
Spürt man an verschiednen Orten.
Ein Salz heißet man gemein,
Eins Salpeter. Jn den Gründen
Jst der Borax auch zu finden,
Nebst Alaun und Vitriol.
Merk, o Mensch, die Kräfte wohl!
Das gemeine wird gegraben
Aus der Erde, kömmt auch her
Aus den Brunnen, die wir haben,
Ferner selber aus dem Meer,
Draus man es durch Sieden bringet.
Was aus Salz für Nutz entspringet,
Faßt kein Mensch, beschreibt kein Kiel;
Seiner Wirkung ist sehr viel.
Etwas nur davon zu weisen;
Denket nur, wie sehr es nützt
Jn den allermeisten Speisen:
Denkt, wie es vor Fäulniß schützt!
Fisch und Fleisch, ja tausend Sachen
Kann das Salz uns daurhaft machen.
Selber in der Arzeney
Weis man, daß es nützlich sey.
Wenn
F
uͤber die verſchiedene Erdarten.
Saͤfte, die coaguliret,
Theilt man in zwo Sorten ein,
Da verſchiedne, wie man ſpuͤret,
Fett, die andern mager, ſeyn;
Mager ſind die ſalzen Dinge,
Deren Nutzen nicht geringe,
Sondern, wie man leicht ermißt,
Wirklich nicht zu ſchaͤtzen iſt.
Das
Salz.
Daß vom Salz verſchiedne Sorten
Jn der Welt zu finden ſeyn,
Spuͤrt man an verſchiednen Orten.
Ein Salz heißet man gemein,
Eins Salpeter. Jn den Gruͤnden
Jſt der Borax auch zu finden,
Nebſt Alaun und Vitriol.
Merk, o Menſch, die Kraͤfte wohl!
Das gemeine wird gegraben
Aus der Erde, koͤmmt auch her
Aus den Brunnen, die wir haben,
Ferner ſelber aus dem Meer,
Draus man es durch Sieden bringet.
Was aus Salz fuͤr Nutz entſpringet,
Faßt kein Menſch, beſchreibt kein Kiel;
Seiner Wirkung iſt ſehr viel.
Etwas nur davon zu weiſen;
Denket nur, wie ſehr es nuͤtzt
Jn den allermeiſten Speiſen:
Denkt, wie es vor Faͤulniß ſchuͤtzt!
Fiſch und Fleiſch, ja tauſend Sachen
Kann das Salz uns daurhaft machen.
Selber in der Arzeney
Weis man, daß es nuͤtzlich ſey.
Wenn
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0101" n="81"/>
        <fw place="top" type="header">u&#x0364;ber die ver&#x017F;chiedene Erdarten.</fw><lb/>
        <lg n="310">
          <l>Sa&#x0364;fte, die coaguliret,</l><lb/>
          <l>Theilt man in zwo Sorten ein,</l><lb/>
          <l>Da ver&#x017F;chiedne, wie man &#x017F;pu&#x0364;ret,</l><lb/>
          <l>Fett, die andern mager, &#x017F;eyn;</l><lb/>
          <l>Mager &#x017F;ind die &#x017F;alzen Dinge,</l><lb/>
          <l>Deren Nutzen nicht geringe,</l><lb/>
          <l>Sondern, wie man leicht ermißt,</l><lb/>
          <l>Wirklich nicht zu &#x017F;cha&#x0364;tzen i&#x017F;t.</l>
        </lg><lb/>
        <note place="left">Das<lb/>
Salz.</note>
        <lg n="311">
          <l>Daß vom Salz ver&#x017F;chiedne Sorten</l><lb/>
          <l>Jn der Welt zu finden &#x017F;eyn,</l><lb/>
          <l>Spu&#x0364;rt man an ver&#x017F;chiednen Orten.</l><lb/>
          <l>Ein Salz heißet man gemein,</l><lb/>
          <l>Eins Salpeter. Jn den Gru&#x0364;nden</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t der Borax auch zu finden,</l><lb/>
          <l>Neb&#x017F;t Alaun und Vitriol.</l><lb/>
          <l>Merk, o Men&#x017F;ch, die Kra&#x0364;fte wohl!</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="312">
          <l>Das gemeine wird gegraben</l><lb/>
          <l>Aus der Erde, ko&#x0364;mmt auch her</l><lb/>
          <l>Aus den Brunnen, die wir haben,</l><lb/>
          <l>Ferner &#x017F;elber aus dem Meer,</l><lb/>
          <l>Draus man es durch Sieden bringet.</l><lb/>
          <l>Was aus Salz fu&#x0364;r Nutz ent&#x017F;pringet,</l><lb/>
          <l>Faßt kein Men&#x017F;ch, be&#x017F;chreibt kein Kiel;</l><lb/>
          <l>Seiner Wirkung i&#x017F;t &#x017F;ehr viel.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="313">
          <l>Etwas nur davon zu wei&#x017F;en;</l><lb/>
          <l>Denket nur, wie &#x017F;ehr es nu&#x0364;tzt</l><lb/>
          <l>Jn den allermei&#x017F;ten Spei&#x017F;en:</l><lb/>
          <l>Denkt, wie es vor Fa&#x0364;ulniß &#x017F;chu&#x0364;tzt!</l><lb/>
          <l>Fi&#x017F;ch und Flei&#x017F;ch, ja tau&#x017F;end Sachen</l><lb/>
          <l>Kann das Salz uns daurhaft machen.</l><lb/>
          <l>Selber in der Arzeney</l><lb/>
          <l>Weis man, daß es nu&#x0364;tzlich &#x017F;ey.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">F</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0101] uͤber die verſchiedene Erdarten. Saͤfte, die coaguliret, Theilt man in zwo Sorten ein, Da verſchiedne, wie man ſpuͤret, Fett, die andern mager, ſeyn; Mager ſind die ſalzen Dinge, Deren Nutzen nicht geringe, Sondern, wie man leicht ermißt, Wirklich nicht zu ſchaͤtzen iſt. Daß vom Salz verſchiedne Sorten Jn der Welt zu finden ſeyn, Spuͤrt man an verſchiednen Orten. Ein Salz heißet man gemein, Eins Salpeter. Jn den Gruͤnden Jſt der Borax auch zu finden, Nebſt Alaun und Vitriol. Merk, o Menſch, die Kraͤfte wohl! Das gemeine wird gegraben Aus der Erde, koͤmmt auch her Aus den Brunnen, die wir haben, Ferner ſelber aus dem Meer, Draus man es durch Sieden bringet. Was aus Salz fuͤr Nutz entſpringet, Faßt kein Menſch, beſchreibt kein Kiel; Seiner Wirkung iſt ſehr viel. Etwas nur davon zu weiſen; Denket nur, wie ſehr es nuͤtzt Jn den allermeiſten Speiſen: Denkt, wie es vor Faͤulniß ſchuͤtzt! Fiſch und Fleiſch, ja tauſend Sachen Kann das Salz uns daurhaft machen. Selber in der Arzeney Weis man, daß es nuͤtzlich ſey. Wenn F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/101
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/101>, abgerufen am 24.11.2024.