Jn die zwanzigste gehören, Deren Blume nur ein Blatt, Wie, gleich denen Heidelbeeren, Ulmbaum und Holunder hat: Auch die purpurne Cyrene, Die nicht minder schön, als jene, Deren fast schneeweiße Blüt Man mit Freuden riecht und sieht.
Noch sind Bäum', auf deren Zweigen Sich die Blumen Rosen gleich Jn den zarten Blättern zeigen, Die so form- als farbenreich. Wie wir diese Gattung finden Auf dem Mandelbaum, und Linden; Auch sieht man dieselbigen Auf dem Pfirsch- und Kirschbaum stehn.
Nun noch von der letzten Classen, Worinn Bäum' und Stauden seyn, Deren zarte Blumen lassen Recht wie Sommervögelein: Derer wir auf Berg' und Gründen Hundert zwey und dreyßig finden, Wovon in dem Blumenreich Keine ganz der andern gleich.
Also hätten wir die Arten Ueberhaupt nur angesehn, Die im Felde und im Garten Jhrem Gott zu Ehren stehn. Jetzo sollten wir nun zeigen Das, was einer ieden eigen: Aber, wer ist auf der Welt, Dem dieß nicht unmüglich fällt?
Welche
Betrachtungen
Jn die zwanzigſte gehoͤren, Deren Blume nur ein Blatt, Wie, gleich denen Heidelbeeren, Ulmbaum und Holunder hat: Auch die purpurne Cyrene, Die nicht minder ſchoͤn, als jene, Deren faſt ſchneeweiße Bluͤt Man mit Freuden riecht und ſieht.
Noch ſind Baͤum’, auf deren Zweigen Sich die Blumen Roſen gleich Jn den zarten Blaͤttern zeigen, Die ſo form- als farbenreich. Wie wir dieſe Gattung finden Auf dem Mandelbaum, und Linden; Auch ſieht man dieſelbigen Auf dem Pfirſch- und Kirſchbaum ſtehn.
Nun noch von der letzten Claſſen, Worinn Baͤum’ und Stauden ſeyn, Deren zarte Blumen laſſen Recht wie Sommervoͤgelein: Derer wir auf Berg’ und Gruͤnden Hundert zwey und dreyßig finden, Wovon in dem Blumenreich Keine ganz der andern gleich.
Alſo haͤtten wir die Arten Ueberhaupt nur angeſehn, Die im Felde und im Garten Jhrem Gott zu Ehren ſtehn. Jetzo ſollten wir nun zeigen Das, was einer ieden eigen: Aber, wer iſt auf der Welt, Dem dieß nicht unmuͤglich faͤllt?
Welche
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[134/0154]
Betrachtungen
Jn die zwanzigſte gehoͤren,
Deren Blume nur ein Blatt,
Wie, gleich denen Heidelbeeren,
Ulmbaum und Holunder hat:
Auch die purpurne Cyrene,
Die nicht minder ſchoͤn, als jene,
Deren faſt ſchneeweiße Bluͤt
Man mit Freuden riecht und ſieht.
Noch ſind Baͤum’, auf deren Zweigen
Sich die Blumen Roſen gleich
Jn den zarten Blaͤttern zeigen,
Die ſo form- als farbenreich.
Wie wir dieſe Gattung finden
Auf dem Mandelbaum, und Linden;
Auch ſieht man dieſelbigen
Auf dem Pfirſch- und Kirſchbaum ſtehn.
Nun noch von der letzten Claſſen,
Worinn Baͤum’ und Stauden ſeyn,
Deren zarte Blumen laſſen
Recht wie Sommervoͤgelein:
Derer wir auf Berg’ und Gruͤnden
Hundert zwey und dreyßig finden,
Wovon in dem Blumenreich
Keine ganz der andern gleich.
Alſo haͤtten wir die Arten
Ueberhaupt nur angeſehn,
Die im Felde und im Garten
Jhrem Gott zu Ehren ſtehn.
Jetzo ſollten wir nun zeigen
Das, was einer ieden eigen:
Aber, wer iſt auf der Welt,
Dem dieß nicht unmuͤglich faͤllt?
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/154>, abgerufen am 21.11.2024.
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