So weiß, so schimmernd und so rein, Als wie des Milchwegs stiller Fluß am dunklen Firma- ment, zu seyn, Ja glänzt, als wie ein fließend Silber. Sie zeiget uns, bey Tag und Nacht, Des Himmels und der Erden Pracht.
Wenn wir so viel Wunder spüren Auf der Welt zur Sommerzeit, Laßt sie euch die Seelen rühren, Und durch ihre Herrlichkeit Doch zu ihrem Schöpfer führen, Der, für euch, mit so viel Schätzen Erde, Raum und Himmel füllt, Und aus dem, euch zu ergetzen, Aller Wunder Menge quillt. Der euch dazu Licht und Leben, Sinnen und Vernunft gegeben: Den man bloß für alle Gaben Durch Erkenntlichkeit verehrt, Der für alles, was wir haben, Nichts, als unsre Lust, begehrt.
Viola
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zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
So weiß, ſo ſchimmernd und ſo rein, Als wie des Milchwegs ſtiller Fluß am dunklen Firma- ment, zu ſeyn, Ja glaͤnzt, als wie ein fließend Silber. Sie zeiget uns, bey Tag und Nacht, Des Himmels und der Erden Pracht.
Wenn wir ſo viel Wunder ſpuͤren Auf der Welt zur Sommerzeit, Laßt ſie euch die Seelen ruͤhren, Und durch ihre Herrlichkeit Doch zu ihrem Schoͤpfer fuͤhren, Der, fuͤr euch, mit ſo viel Schaͤtzen Erde, Raum und Himmel fuͤllt, Und aus dem, euch zu ergetzen, Aller Wunder Menge quillt. Der euch dazu Licht und Leben, Sinnen und Vernunft gegeben: Den man bloß fuͤr alle Gaben Durch Erkenntlichkeit verehrt, Der fuͤr alles, was wir haben, Nichts, als unſre Luſt, begehrt.
Viola
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zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
So weiß, ſo ſchimmernd und ſo rein,
Als wie des Milchwegs ſtiller Fluß am dunklen Firma-
ment, zu ſeyn,
Ja glaͤnzt, als wie ein fließend Silber. Sie zeiget uns,
bey Tag und Nacht,
Des Himmels und der Erden Pracht.
Wenn wir ſo viel Wunder ſpuͤren
Auf der Welt zur Sommerzeit,
Laßt ſie euch die Seelen ruͤhren,
Und durch ihre Herrlichkeit
Doch zu ihrem Schoͤpfer fuͤhren,
Der, fuͤr euch, mit ſo viel Schaͤtzen
Erde, Raum und Himmel fuͤllt,
Und aus dem, euch zu ergetzen,
Aller Wunder Menge quillt.
Der euch dazu Licht und Leben,
Sinnen und Vernunft gegeben:
Den man bloß fuͤr alle Gaben
Durch Erkenntlichkeit verehrt,
Der fuͤr alles, was wir haben,
Nichts, als unſre Luſt, begehrt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/389>, abgerufen am 25.11.2024.
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