Ein Mensch, der auf der Welt gelebt, und sich nicht an der Welt vergnüget, Den Schöpfer nicht in ihr gefunden, und nicht in ihrer Ordnung, Pracht Und Schönheit einen Stral der Weisheit, die sie so wun- derbar gefüget, Bemerkt, sein' unumschränkte Macht Nicht angebetet, nicht bewundert, und seiner Liebe nicht genossen, Da sich doch so viel Segensström' in solcher Füll' auf ihn ergossen, Der, da der Schöpfer so viel Guts durch sein Geschöpf ihm hier erwiesen, Dem großen Geber nicht gedankt und seine Güte nicht gepriesen, Hätt er auch aller Welt Metall, ja, hätt er Königreich' erworben, Hat, als ein Atheist, gelebt, ist, als ein Atheist, ge- storben.
Die
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Ein Atheiſt.
Ein Menſch, der auf der Welt gelebt, und ſich nicht an der Welt vergnuͤget, Den Schoͤpfer nicht in ihr gefunden, und nicht in ihrer Ordnung, Pracht Und Schoͤnheit einen Stral der Weisheit, die ſie ſo wun- derbar gefuͤget, Bemerkt, ſein’ unumſchraͤnkte Macht Nicht angebetet, nicht bewundert, und ſeiner Liebe nicht genoſſen, Da ſich doch ſo viel Segensſtroͤm’ in ſolcher Fuͤll’ auf ihn ergoſſen, Der, da der Schoͤpfer ſo viel Guts durch ſein Geſchoͤpf ihm hier erwieſen, Dem großen Geber nicht gedankt und ſeine Guͤte nicht geprieſen, Haͤtt er auch aller Welt Metall, ja, haͤtt er Koͤnigreich’ erworben, Hat, als ein Atheiſt, gelebt, iſt, als ein Atheiſt, ge- ſtorben.
Die
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zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Ein Atheiſt.
Ein Menſch, der auf der Welt gelebt, und ſich nicht
an der Welt vergnuͤget,
Den Schoͤpfer nicht in ihr gefunden, und nicht in ihrer
Ordnung, Pracht
Und Schoͤnheit einen Stral der Weisheit, die ſie ſo wun-
derbar gefuͤget,
Bemerkt, ſein’ unumſchraͤnkte Macht
Nicht angebetet, nicht bewundert, und ſeiner Liebe nicht
genoſſen,
Da ſich doch ſo viel Segensſtroͤm’ in ſolcher Fuͤll’ auf ihn
ergoſſen,
Der, da der Schoͤpfer ſo viel Guts durch ſein Geſchoͤpf
ihm hier erwieſen,
Dem großen Geber nicht gedankt und ſeine Guͤte nicht
geprieſen,
Haͤtt er auch aller Welt Metall, ja, haͤtt er Koͤnigreich’
erworben,
Hat, als ein Atheiſt, gelebt, iſt, als ein Atheiſt, ge-
ſtorben.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/447>, abgerufen am 22.11.2024.
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