Alle Dinge, die auf Erden, Jn der klein- und großen Welt, Von uns angetroffen werden, Was uns in die Sinne fällt, Alle Schön- und Seltenheiten Sollen uns zum Schöpfer leiten; Laßt denn jeden Edelstein Jetzt dazu ein Führer seyn.
Aller edlen Steine Zierde Jst der helle Diamant: Mit Bewundrung und Begierde Sieht man seinen reinen Brand. Jn den nettgeschliffnen Ecken Scheinet Glut und Flut zu stecken, Wenn auf tausend Art das Licht Sich in seinen Tafeln bricht.
Seine Härt' ist nicht zu zwingen, Wodurch er dem Glaser nützt, Durch das spröde Glas zu dringen, Das er zierlich trennt und ritzt. Wann wir beym Smaragd ihn legen, Soll man ihn doch schmelzen mögen; Welches, daß er so sich beugt, Homberg uns zuerst gezeigt.
Wenn
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uͤber die Steine.
Alle Dinge, die auf Erden, Jn der klein- und großen Welt, Von uns angetroffen werden, Was uns in die Sinne faͤllt, Alle Schoͤn- und Seltenheiten Sollen uns zum Schoͤpfer leiten; Laßt denn jeden Edelſtein Jetzt dazu ein Fuͤhrer ſeyn.
Aller edlen Steine Zierde Jſt der helle Diamant: Mit Bewundrung und Begierde Sieht man ſeinen reinen Brand. Jn den nettgeſchliffnen Ecken Scheinet Glut und Flut zu ſtecken, Wenn auf tauſend Art das Licht Sich in ſeinen Tafeln bricht.
Seine Haͤrt’ iſt nicht zu zwingen, Wodurch er dem Glaſer nuͤtzt, Durch das ſproͤde Glas zu dringen, Das er zierlich trennt und ritzt. Wann wir beym Smaragd ihn legen, Soll man ihn doch ſchmelzen moͤgen; Welches, daß er ſo ſich beugt, Homberg uns zuerſt gezeigt.
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uͤber die Steine.
Alle Dinge, die auf Erden,
Jn der klein- und großen Welt,
Von uns angetroffen werden,
Was uns in die Sinne faͤllt,
Alle Schoͤn- und Seltenheiten
Sollen uns zum Schoͤpfer leiten;
Laßt denn jeden Edelſtein
Jetzt dazu ein Fuͤhrer ſeyn.
Diamant, Smaragd, Granaten,
Hyacinth, Sapphir, Rubin,
Jris, Carniol, Agaten,
Giraſol, Aquamarin,
Amethyſt, Beryllus, Onyx,
Jaſpis, Chryſolith, Sardonyx,
Tuͤrkis, Sarder und Opal,
Jſt der ſchoͤnſten Steine Zahl.
Aller edlen Steine Zierde
Jſt der helle Diamant:
Mit Bewundrung und Begierde
Sieht man ſeinen reinen Brand.
Jn den nettgeſchliffnen Ecken
Scheinet Glut und Flut zu ſtecken,
Wenn auf tauſend Art das Licht
Sich in ſeinen Tafeln bricht.
Seine Haͤrt’ iſt nicht zu zwingen,
Wodurch er dem Glaſer nuͤtzt,
Durch das ſproͤde Glas zu dringen,
Das er zierlich trennt und ritzt.
Wann wir beym Smaragd ihn legen,
Soll man ihn doch ſchmelzen moͤgen;
Welches, daß er ſo ſich beugt,
Homberg uns zuerſt gezeigt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/89>, abgerufen am 21.11.2024.
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