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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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Armenier, die ihn Meßina nennen, glauben, daß es
noch Stücken von der Arche auf diesem Berge giebt,
die aber durch die Länge der Zeit in Stein verwandelt
worden sind; dieses muß freylich ungewiß bleiben, in-
dem der Berg wegen der ihn umgebenden Abgründe
unersteiglich ist. Diese hohen Gebirge leisten den
Seeleuten in den Gegenden des Caspischen Meeres
große Dienste, indem die meisten unter ihnen sehr
wenig Kenntniß vom Compaße haben. Das ver-
schiedene Ansehen, das sie von der See haben, die-
net den Steuermännern zur Bestimmung der Gegend,
wo sie sind. Aber, wieder auf unsere Reise zurück zu
kommen, so kamen wir noch eben diesen Abend in der
Mündung des Flusses Agrechan an, ankerten auf die
Nacht, und hatten Regen mit Donner und Blitz.

Nach einem den 28sten des Morgens früh vonLandung zu
Agrechan.

dem Admiralschiffe gegebenen Zeichen, setzten wir un-
sere Truppen ans Land, welches mit vieler Beschwer-
lichkeit verbunden war. Unsere Galeeren mußten
wegen des seichten Wassers eine ziemliche Entfernung
vom Ufer bleiben, und die Mannschaft mußte ihre
Gewehre, Munition, Bagage und Proviant, weit
im Wasser auf dem Rücken tragen. Die ausgelade-
nen Schiffe wurden insgesammt auf das Ufer gezo-
gen, und eine starke Schanze um sie herum zu ihrer
Sicherheit aufgeworfen, und der Aufsicht eines Obri-
sten mit 600 Mann nebst allen unsern Kranken über-
geben, der aber hernach mit 1000 Kosaken von des
General Waterangs Armee verstärkt wurde. Hier
kamen eine große Anzahl Circaßische und Dagestani-
sche Tartarn zu uns, die Wagen, Pferde, Kameele
und Ochsen zum Verkauf brachten, und, weil sie wuß-

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Armenier, die ihn Meßina nennen, glauben, daß es
noch Stuͤcken von der Arche auf dieſem Berge giebt,
die aber durch die Laͤnge der Zeit in Stein verwandelt
worden ſind; dieſes muß freylich ungewiß bleiben, in-
dem der Berg wegen der ihn umgebenden Abgruͤnde
unerſteiglich iſt. Dieſe hohen Gebirge leiſten den
Seeleuten in den Gegenden des Caspiſchen Meeres
große Dienſte, indem die meiſten unter ihnen ſehr
wenig Kenntniß vom Compaße haben. Das ver-
ſchiedene Anſehen, das ſie von der See haben, die-
net den Steuermaͤnnern zur Beſtimmung der Gegend,
wo ſie ſind. Aber, wieder auf unſere Reiſe zuruͤck zu
kommen, ſo kamen wir noch eben dieſen Abend in der
Muͤndung des Fluſſes Agrechan an, ankerten auf die
Nacht, und hatten Regen mit Donner und Blitz.

Nach einem den 28ſten des Morgens fruͤh vonLandung zu
Agrechan.

dem Admiralſchiffe gegebenen Zeichen, ſetzten wir un-
ſere Truppen ans Land, welches mit vieler Beſchwer-
lichkeit verbunden war. Unſere Galeeren mußten
wegen des ſeichten Waſſers eine ziemliche Entfernung
vom Ufer bleiben, und die Mannſchaft mußte ihre
Gewehre, Munition, Bagage und Proviant, weit
im Waſſer auf dem Ruͤcken tragen. Die ausgelade-
nen Schiffe wurden insgeſammt auf das Ufer gezo-
gen, und eine ſtarke Schanze um ſie herum zu ihrer
Sicherheit aufgeworfen, und der Aufſicht eines Obri-
ſten mit 600 Mann nebſt allen unſern Kranken uͤber-
geben, der aber hernach mit 1000 Koſaken von des
General Waterangs Armee verſtaͤrkt wurde. Hier
kamen eine große Anzahl Circaßiſche und Dageſtani-
ſche Tartarn zu uns, die Wagen, Pferde, Kameele
und Ochſen zum Verkauf brachten, und, weil ſie wuß-

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[313/0323] Armenier, die ihn Meßina nennen, glauben, daß es noch Stuͤcken von der Arche auf dieſem Berge giebt, die aber durch die Laͤnge der Zeit in Stein verwandelt worden ſind; dieſes muß freylich ungewiß bleiben, in- dem der Berg wegen der ihn umgebenden Abgruͤnde unerſteiglich iſt. Dieſe hohen Gebirge leiſten den Seeleuten in den Gegenden des Caspiſchen Meeres große Dienſte, indem die meiſten unter ihnen ſehr wenig Kenntniß vom Compaße haben. Das ver- ſchiedene Anſehen, das ſie von der See haben, die- net den Steuermaͤnnern zur Beſtimmung der Gegend, wo ſie ſind. Aber, wieder auf unſere Reiſe zuruͤck zu kommen, ſo kamen wir noch eben dieſen Abend in der Muͤndung des Fluſſes Agrechan an, ankerten auf die Nacht, und hatten Regen mit Donner und Blitz. Nach einem den 28ſten des Morgens fruͤh von dem Admiralſchiffe gegebenen Zeichen, ſetzten wir un- ſere Truppen ans Land, welches mit vieler Beſchwer- lichkeit verbunden war. Unſere Galeeren mußten wegen des ſeichten Waſſers eine ziemliche Entfernung vom Ufer bleiben, und die Mannſchaft mußte ihre Gewehre, Munition, Bagage und Proviant, weit im Waſſer auf dem Ruͤcken tragen. Die ausgelade- nen Schiffe wurden insgeſammt auf das Ufer gezo- gen, und eine ſtarke Schanze um ſie herum zu ihrer Sicherheit aufgeworfen, und der Aufſicht eines Obri- ſten mit 600 Mann nebſt allen unſern Kranken uͤber- geben, der aber hernach mit 1000 Koſaken von des General Waterangs Armee verſtaͤrkt wurde. Hier kamen eine große Anzahl Circaßiſche und Dageſtani- ſche Tartarn zu uns, die Wagen, Pferde, Kameele und Ochſen zum Verkauf brachten, und, weil ſie wuß- ten, Landung zu Agrechan. U 5

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/323>, abgerufen am 21.11.2024.