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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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unsern Hospitalschiffen war mit 360 Mann auf die
Turkistanische oder Turkomannische Küste auf der
Ostseite des Caspischen Meeres verschlagen worden,
davon nur ein einziger Fähndrich, 1 Priester und 7
Gemeine zurück kamen, und uns dieses Unglück an-
zeigten; die übrigen waren alle umgekommen oder
von den Tartarn gefangen worden. Wir hatten auf
diesem nachtheiligen Zuge mehr als ein Drittel von
unserer Armee, nicht in der Bataille, sondern durch
Krankheit und Beschwerden, verlohren.

Zu eben der Zeit kam ein Expresser von Rescht,
der Hauptstadt der Provinz Gilan, an der südlichen
Küste des Caspischen Meeres, an, und ersuchte den
Kaiser, ihnen eine hinlängliche Anzahl Truppen zu
schicken, sie wider den Tyrannen Myr Maghmud zu
vertheidigen. Sie erboten sich zugleich, uns ihre feste
Stadt einzuräumen. Der Kaiser schickte einen Ober-
sten und zwey Jngenieurs nebst tausend Mann zu ih-
rem Beystande ab; weil aber der Tyrann bey ihrer
Landung mit einer zahlreichen Armee nahe bey der
Stadt war, so fürchteten sich die Einwohner, unsere
Truppen in die Stadt zu lassen, die sich also am Ufer
verschanzen mußten. Als diese Nachricht zurück
kam, so wurde der General Lewasaf mit 4000 Mann
nachgeschickt, welche von den Einwohnern bey ihrer
Ankunft in die Stadt gelassen wurden. Der Gene-
ral ließ den Ort sogleich durch viele Außenwerke fe-
ster machen, so daß wir hernach diese Provinz behiel-
ten, ohne von dem Tyrannen im geringsten belästiget
zu werden.

Der
Z

unſern Hospitalſchiffen war mit 360 Mann auf die
Turkiſtaniſche oder Turkomanniſche Kuͤſte auf der
Oſtſeite des Caspiſchen Meeres verſchlagen worden,
davon nur ein einziger Faͤhndrich, 1 Prieſter und 7
Gemeine zuruͤck kamen, und uns dieſes Ungluͤck an-
zeigten; die uͤbrigen waren alle umgekommen oder
von den Tartarn gefangen worden. Wir hatten auf
dieſem nachtheiligen Zuge mehr als ein Drittel von
unſerer Armee, nicht in der Bataille, ſondern durch
Krankheit und Beſchwerden, verlohren.

Zu eben der Zeit kam ein Expreſſer von Reſcht,
der Hauptſtadt der Provinz Gilan, an der ſuͤdlichen
Kuͤſte des Caspiſchen Meeres, an, und erſuchte den
Kaiſer, ihnen eine hinlaͤngliche Anzahl Truppen zu
ſchicken, ſie wider den Tyrannen Myr Maghmud zu
vertheidigen. Sie erboten ſich zugleich, uns ihre feſte
Stadt einzuraͤumen. Der Kaiſer ſchickte einen Ober-
ſten und zwey Jngenieurs nebſt tauſend Mann zu ih-
rem Beyſtande ab; weil aber der Tyrann bey ihrer
Landung mit einer zahlreichen Armee nahe bey der
Stadt war, ſo fuͤrchteten ſich die Einwohner, unſere
Truppen in die Stadt zu laſſen, die ſich alſo am Ufer
verſchanzen mußten. Als dieſe Nachricht zuruͤck
kam, ſo wurde der General Lewaſaf mit 4000 Mann
nachgeſchickt, welche von den Einwohnern bey ihrer
Ankunft in die Stadt gelaſſen wurden. Der Gene-
ral ließ den Ort ſogleich durch viele Außenwerke fe-
ſter machen, ſo daß wir hernach dieſe Provinz behiel-
ten, ohne von dem Tyrannen im geringſten belaͤſtiget
zu werden.

Der
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[353/0363] unſern Hospitalſchiffen war mit 360 Mann auf die Turkiſtaniſche oder Turkomanniſche Kuͤſte auf der Oſtſeite des Caspiſchen Meeres verſchlagen worden, davon nur ein einziger Faͤhndrich, 1 Prieſter und 7 Gemeine zuruͤck kamen, und uns dieſes Ungluͤck an- zeigten; die uͤbrigen waren alle umgekommen oder von den Tartarn gefangen worden. Wir hatten auf dieſem nachtheiligen Zuge mehr als ein Drittel von unſerer Armee, nicht in der Bataille, ſondern durch Krankheit und Beſchwerden, verlohren. Zu eben der Zeit kam ein Expreſſer von Reſcht, der Hauptſtadt der Provinz Gilan, an der ſuͤdlichen Kuͤſte des Caspiſchen Meeres, an, und erſuchte den Kaiſer, ihnen eine hinlaͤngliche Anzahl Truppen zu ſchicken, ſie wider den Tyrannen Myr Maghmud zu vertheidigen. Sie erboten ſich zugleich, uns ihre feſte Stadt einzuraͤumen. Der Kaiſer ſchickte einen Ober- ſten und zwey Jngenieurs nebſt tauſend Mann zu ih- rem Beyſtande ab; weil aber der Tyrann bey ihrer Landung mit einer zahlreichen Armee nahe bey der Stadt war, ſo fuͤrchteten ſich die Einwohner, unſere Truppen in die Stadt zu laſſen, die ſich alſo am Ufer verſchanzen mußten. Als dieſe Nachricht zuruͤck kam, ſo wurde der General Lewaſaf mit 4000 Mann nachgeſchickt, welche von den Einwohnern bey ihrer Ankunft in die Stadt gelaſſen wurden. Der Gene- ral ließ den Ort ſogleich durch viele Außenwerke fe- ſter machen, ſo daß wir hernach dieſe Provinz behiel- ten, ohne von dem Tyrannen im geringſten belaͤſtiget zu werden. Der Z

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/363>, abgerufen am 24.11.2024.