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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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Fluß ist breit und schnell, und ist am Eingange un-
gefähr einen Flintenschuß breit. Hier trafen wir einige
unbewaffnete Tartarn an, die uns etliche Schafe ver-
kauften, und uns sagten, daß viele Turkomannische
Tartarn nicht weit davon den Fluß hinauf an den
Ufern des Flusses ihre Horden aufgeschlagen hätten,
und daß die Usbeckischen Tartarn, auf der andern
Seite des Flusses, der diese zwey Nationen theile, im
Lager stünden. Wir hatten bisher nichts als schönes
Wetter, Stille und schwache Winde gehabt; diese
Usbeckische
Tartarn.
Nacht aber mußten wir einen fürchterlichen Sturm
ausstehen, wobey es regnete, donnerte und blitzte,
welches uns nöthigte, unsere Galeere eine halbe Werst
der Sicherheit wegen den Fluß hinauf zu fahren, wo
wir mitten im Strome ankerten, weil wir uns aus
Furcht vor den Tartarn auf keine Seite wagten, in-
dem die Turkomannischen gegen Norden und die
Usbeckischen in einer kleinen Entfernung herum streif-
ten. Der Sturm dauerte bis an den Mittag des an-
dern Tages, da wir denn den Oxus verließen, und
längs dem Ufer in tiefem Wasser und reinem Boden
segelten, und beständig von Partheyen und Usbecki-
schen Tartarn begleitet wurden, die in einiger Entfer-
nung von den Seiten der Berge auf unsere Bewe-
gungen Achtung gaben. Wir fuhren bey zwey klei-
nen mit Bäumen bewachsenen Jnseln, (die Labeyie-
Jnseln genannt,) vorbey, wo wir uns mit Holze ver-
sahen, und viele Meervögel schossen.

Meerbusen
Carabuga.

Den 2ten Junii kamen wir in dem Meerbusen
Carabuga an, der 105 Werste vom Flusse Oxus
entfernt ist. Der Eingang in den Meerbusen ist
ohngefähr 2 Werste breit, und eine Werst hinein ist

eine

Fluß iſt breit und ſchnell, und iſt am Eingange un-
gefaͤhr einen Flintenſchuß breit. Hier trafen wir einige
unbewaffnete Tartarn an, die uns etliche Schafe ver-
kauften, und uns ſagten, daß viele Turkomanniſche
Tartarn nicht weit davon den Fluß hinauf an den
Ufern des Fluſſes ihre Horden aufgeſchlagen haͤtten,
und daß die Usbeckiſchen Tartarn, auf der andern
Seite des Fluſſes, der dieſe zwey Nationen theile, im
Lager ſtuͤnden. Wir hatten bisher nichts als ſchoͤnes
Wetter, Stille und ſchwache Winde gehabt; dieſe
Usbeckiſche
Tartarn.
Nacht aber mußten wir einen fuͤrchterlichen Sturm
ausſtehen, wobey es regnete, donnerte und blitzte,
welches uns noͤthigte, unſere Galeere eine halbe Werſt
der Sicherheit wegen den Fluß hinauf zu fahren, wo
wir mitten im Strome ankerten, weil wir uns aus
Furcht vor den Tartarn auf keine Seite wagten, in-
dem die Turkomanniſchen gegen Norden und die
Usbeckiſchen in einer kleinen Entfernung herum ſtreif-
ten. Der Sturm dauerte bis an den Mittag des an-
dern Tages, da wir denn den Oxus verließen, und
laͤngs dem Ufer in tiefem Waſſer und reinem Boden
ſegelten, und beſtaͤndig von Partheyen und Usbecki-
ſchen Tartarn begleitet wurden, die in einiger Entfer-
nung von den Seiten der Berge auf unſere Bewe-
gungen Achtung gaben. Wir fuhren bey zwey klei-
nen mit Baͤumen bewachſenen Jnſeln, (die Labeyie-
Jnſeln genannt,) vorbey, wo wir uns mit Holze ver-
ſahen, und viele Meervoͤgel ſchoſſen.

Meerbuſen
Carabuga.

Den 2ten Junii kamen wir in dem Meerbuſen
Carabuga an, der 105 Werſte vom Fluſſe Oxus
entfernt iſt. Der Eingang in den Meerbuſen iſt
ohngefaͤhr 2 Werſte breit, und eine Werſt hinein iſt

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[370/0380] Fluß iſt breit und ſchnell, und iſt am Eingange un- gefaͤhr einen Flintenſchuß breit. Hier trafen wir einige unbewaffnete Tartarn an, die uns etliche Schafe ver- kauften, und uns ſagten, daß viele Turkomanniſche Tartarn nicht weit davon den Fluß hinauf an den Ufern des Fluſſes ihre Horden aufgeſchlagen haͤtten, und daß die Usbeckiſchen Tartarn, auf der andern Seite des Fluſſes, der dieſe zwey Nationen theile, im Lager ſtuͤnden. Wir hatten bisher nichts als ſchoͤnes Wetter, Stille und ſchwache Winde gehabt; dieſe Nacht aber mußten wir einen fuͤrchterlichen Sturm ausſtehen, wobey es regnete, donnerte und blitzte, welches uns noͤthigte, unſere Galeere eine halbe Werſt der Sicherheit wegen den Fluß hinauf zu fahren, wo wir mitten im Strome ankerten, weil wir uns aus Furcht vor den Tartarn auf keine Seite wagten, in- dem die Turkomanniſchen gegen Norden und die Usbeckiſchen in einer kleinen Entfernung herum ſtreif- ten. Der Sturm dauerte bis an den Mittag des an- dern Tages, da wir denn den Oxus verließen, und laͤngs dem Ufer in tiefem Waſſer und reinem Boden ſegelten, und beſtaͤndig von Partheyen und Usbecki- ſchen Tartarn begleitet wurden, die in einiger Entfer- nung von den Seiten der Berge auf unſere Bewe- gungen Achtung gaben. Wir fuhren bey zwey klei- nen mit Baͤumen bewachſenen Jnſeln, (die Labeyie- Jnſeln genannt,) vorbey, wo wir uns mit Holze ver- ſahen, und viele Meervoͤgel ſchoſſen. Usbeckiſche Tartarn. Den 2ten Junii kamen wir in dem Meerbuſen Carabuga an, der 105 Werſte vom Fluſſe Oxus entfernt iſt. Der Eingang in den Meerbuſen iſt ohngefaͤhr 2 Werſte breit, und eine Werſt hinein iſt eine

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/380>, abgerufen am 24.11.2024.