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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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war, daß er eben den Steuermann hatte, der in dem
Kriegsschiffe, der Tartar, mit uns hieher gekommen
war, und unter dessen Führung auch wir beynahe auf
eben diesen Felsen Schiffbruch gelitten hätten. Der
Capitain Jelf war gesonnen gewesen, mich mit sich
nach Carolina zu nehmen, er war aber jetzt sehr froh,
daß er in der Schaluppe, die ich gemiethet hatte, mit
mir gehen konnte.

Als alles zu unserer Reise fertig war, und da ich
wußte, daß des Stuarts Schaluppe Befehl erhalten
hatte, nach Abaco zu gehen, und dasjenige, was
von dem Schiffbruche der Schwalbe gerettet werden
können, hieher zu bringen, so schickte ich meinen
Aufseher mit einem offenen Briefe zu ihm, und ver-
langte, daß er mich nach Abaco begleiten, und mir
für den von ihm erhaltenen Schimpf Genugthuung
geben sollte. Er ließ mir melden, daß er zum Gou-
verneur gehen und um Erlaubniß anhalten wolle,
schickte mir aber bald darauf eine Antwort, daß er sie
nicht erhalten könne. Hierauf schrieb ich an den Gou-
verneur, und erinnerte ihn an die Beschimpfung,
welche mir Stuart angethan, und an das Verspre-
chen, welches er mir auf sein Ehrenwort gegeben hatte,
ihm, sobald die Werke zu Stande seyn würden, zu
erlauben, mit mir zu gehen. Da nun seine Schaluppe
nach dem Schiffbruche gienge, so hoffte ich, daß er
sein Versprechen halten würde, indem dieses eine be-
queme Gelegenheit an die Hand gäbe, unsere Sache
auszumachen. Herr Tinker schlug es mir aber gänz-
lich ab, weil er wohl wußte, daß er eben so viel
Schuld als der andere hatte. Jch schrieb hierauf an
Stuarten, und sagte ihm, da ich wisse, daß er einen

Proceß

war, daß er eben den Steuermann hatte, der in dem
Kriegsſchiffe, der Tartar, mit uns hieher gekommen
war, und unter deſſen Fuͤhrung auch wir beynahe auf
eben dieſen Felſen Schiffbruch gelitten haͤtten. Der
Capitain Jelf war geſonnen geweſen, mich mit ſich
nach Carolina zu nehmen, er war aber jetzt ſehr froh,
daß er in der Schaluppe, die ich gemiethet hatte, mit
mir gehen konnte.

Als alles zu unſerer Reiſe fertig war, und da ich
wußte, daß des Stuarts Schaluppe Befehl erhalten
hatte, nach Abaco zu gehen, und dasjenige, was
von dem Schiffbruche der Schwalbe gerettet werden
koͤnnen, hieher zu bringen, ſo ſchickte ich meinen
Aufſeher mit einem offenen Briefe zu ihm, und ver-
langte, daß er mich nach Abaco begleiten, und mir
fuͤr den von ihm erhaltenen Schimpf Genugthuung
geben ſollte. Er ließ mir melden, daß er zum Gou-
verneur gehen und um Erlaubniß anhalten wolle,
ſchickte mir aber bald darauf eine Antwort, daß er ſie
nicht erhalten koͤnne. Hierauf ſchrieb ich an den Gou-
verneur, und erinnerte ihn an die Beſchimpfung,
welche mir Stuart angethan, und an das Verſpre-
chen, welches er mir auf ſein Ehrenwort gegeben hatte,
ihm, ſobald die Werke zu Stande ſeyn wuͤrden, zu
erlauben, mit mir zu gehen. Da nun ſeine Schaluppe
nach dem Schiffbruche gienge, ſo hoffte ich, daß er
ſein Verſprechen halten wuͤrde, indem dieſes eine be-
queme Gelegenheit an die Hand gaͤbe, unſere Sache
auszumachen. Herr Tinker ſchlug es mir aber gaͤnz-
lich ab, weil er wohl wußte, daß er eben ſo viel
Schuld als der andere hatte. Jch ſchrieb hierauf an
Stuarten, und ſagte ihm, da ich wiſſe, daß er einen

Proceß
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[507/0517] war, daß er eben den Steuermann hatte, der in dem Kriegsſchiffe, der Tartar, mit uns hieher gekommen war, und unter deſſen Fuͤhrung auch wir beynahe auf eben dieſen Felſen Schiffbruch gelitten haͤtten. Der Capitain Jelf war geſonnen geweſen, mich mit ſich nach Carolina zu nehmen, er war aber jetzt ſehr froh, daß er in der Schaluppe, die ich gemiethet hatte, mit mir gehen konnte. Als alles zu unſerer Reiſe fertig war, und da ich wußte, daß des Stuarts Schaluppe Befehl erhalten hatte, nach Abaco zu gehen, und dasjenige, was von dem Schiffbruche der Schwalbe gerettet werden koͤnnen, hieher zu bringen, ſo ſchickte ich meinen Aufſeher mit einem offenen Briefe zu ihm, und ver- langte, daß er mich nach Abaco begleiten, und mir fuͤr den von ihm erhaltenen Schimpf Genugthuung geben ſollte. Er ließ mir melden, daß er zum Gou- verneur gehen und um Erlaubniß anhalten wolle, ſchickte mir aber bald darauf eine Antwort, daß er ſie nicht erhalten koͤnne. Hierauf ſchrieb ich an den Gou- verneur, und erinnerte ihn an die Beſchimpfung, welche mir Stuart angethan, und an das Verſpre- chen, welches er mir auf ſein Ehrenwort gegeben hatte, ihm, ſobald die Werke zu Stande ſeyn wuͤrden, zu erlauben, mit mir zu gehen. Da nun ſeine Schaluppe nach dem Schiffbruche gienge, ſo hoffte ich, daß er ſein Verſprechen halten wuͤrde, indem dieſes eine be- queme Gelegenheit an die Hand gaͤbe, unſere Sache auszumachen. Herr Tinker ſchlug es mir aber gaͤnz- lich ab, weil er wohl wußte, daß er eben ſo viel Schuld als der andere hatte. Jch ſchrieb hierauf an Stuarten, und ſagte ihm, da ich wiſſe, daß er einen Proceß

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/517>, abgerufen am 21.11.2024.