Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

Proceß in Charlestown habe, der in kurzem seine Ge-
genwart daselbst erfordern würde, so wollte ich fünf
oder sechs Monate daselbst auf ihn warten. Hierauf
antwortete er, daß er mich daselbst antreffen wollte.
Jch hatte beschlossen, diese Ausforderungen so öffent-
lich zu machen, als ich konnte, und that sie also vor
dem Capitain Jelf und seinen Officieren, dem Col-
lecteur Boothby, und dem Capitain Cox, damit er
keine Gelegenheit haben möchte, sie zu leugnen. Ob
nun gleich Stuarts Freunde und Sachwalter in Char-
lestown sagten, daß er nothwendig selbst kommen
müsse, weil der ganze Erfolg seines Processes davon
abhieng, und er selbst zu wiederholten malen versichert
hatte, daß er gewiß kommen würde, so erschien er
doch in den fünf Monaten, die ich mich daselbst auf-
hielt, nicht, und verlohr dadurch seine Sache, wel-
ches denn ein Scherz in Charlestown wurde, wo der
Capitain Jelf und seine Officiers die Ursache, warum
er nicht erschiene, so bekannt als in Providence machten.

1745.
Der Capitain
verläßt Pro-
vidence.

Jch setzte mich den 5ten Januar auf die Pelham-
Schaluppe, ein ganz neues von Mahoganyholze von
Florentin Cox erbautes Schiff, der es auch comman-
dirte, und wir fuhren mit dem Capitain Jelf und
seinen Officieren an einem Tage ab, und kamen den
folgenden Tag in Abaco an, wo der Schiffbruch lag.
Wir wurden dadurch, daß wir die Leute von der
Schwalbe, die sich auf der Jnsel zersireuet hatten, zu-
sammen suchten, etliche Tage aufgehalten; und da
ihre Anzahl 120 war, so bekamen wir nunmehr Leute
genug auf die Schaluppe Pelham. Stuarts Scha-
luppe nahm die Mörser und Bomben, die Kanonen,
Anker, Segel und Taue von der Schwalbe, die alle

in

Proceß in Charlestown habe, der in kurzem ſeine Ge-
genwart daſelbſt erfordern wuͤrde, ſo wollte ich fuͤnf
oder ſechs Monate daſelbſt auf ihn warten. Hierauf
antwortete er, daß er mich daſelbſt antreffen wollte.
Jch hatte beſchloſſen, dieſe Ausforderungen ſo oͤffent-
lich zu machen, als ich konnte, und that ſie alſo vor
dem Capitain Jelf und ſeinen Officieren, dem Col-
lecteur Boothby, und dem Capitain Cox, damit er
keine Gelegenheit haben moͤchte, ſie zu leugnen. Ob
nun gleich Stuarts Freunde und Sachwalter in Char-
lestown ſagten, daß er nothwendig ſelbſt kommen
muͤſſe, weil der ganze Erfolg ſeines Proceſſes davon
abhieng, und er ſelbſt zu wiederholten malen verſichert
hatte, daß er gewiß kommen wuͤrde, ſo erſchien er
doch in den fuͤnf Monaten, die ich mich daſelbſt auf-
hielt, nicht, und verlohr dadurch ſeine Sache, wel-
ches denn ein Scherz in Charlestown wurde, wo der
Capitain Jelf und ſeine Officiers die Urſache, warum
er nicht erſchiene, ſo bekannt als in Providence machten.

1745.
Der Capitain
verlaͤßt Pro-
vidence.

Jch ſetzte mich den 5ten Januar auf die Pelham-
Schaluppe, ein ganz neues von Mahoganyholze von
Florentin Cox erbautes Schiff, der es auch comman-
dirte, und wir fuhren mit dem Capitain Jelf und
ſeinen Officieren an einem Tage ab, und kamen den
folgenden Tag in Abaco an, wo der Schiffbruch lag.
Wir wurden dadurch, daß wir die Leute von der
Schwalbe, die ſich auf der Jnſel zerſireuet hatten, zu-
ſammen ſuchten, etliche Tage aufgehalten; und da
ihre Anzahl 120 war, ſo bekamen wir nunmehr Leute
genug auf die Schaluppe Pelham. Stuarts Scha-
luppe nahm die Moͤrſer und Bomben, die Kanonen,
Anker, Segel und Taue von der Schwalbe, die alle

in
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0518" n="508"/>
Proceß in Charlestown habe, der in kurzem &#x017F;eine Ge-<lb/>
genwart da&#x017F;elb&#x017F;t erfordern wu&#x0364;rde, &#x017F;o wollte ich fu&#x0364;nf<lb/>
oder &#x017F;echs Monate da&#x017F;elb&#x017F;t auf ihn warten. Hierauf<lb/>
antwortete er, daß er mich da&#x017F;elb&#x017F;t antreffen wollte.<lb/>
Jch hatte be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, die&#x017F;e Ausforderungen &#x017F;o o&#x0364;ffent-<lb/>
lich zu machen, als ich konnte, und that &#x017F;ie al&#x017F;o vor<lb/>
dem Capitain Jelf und &#x017F;einen Officieren, dem Col-<lb/>
lecteur Boothby, und dem Capitain Cox, damit er<lb/>
keine Gelegenheit haben mo&#x0364;chte, &#x017F;ie zu leugnen. Ob<lb/>
nun gleich Stuarts Freunde und Sachwalter in Char-<lb/>
lestown &#x017F;agten, daß er nothwendig &#x017F;elb&#x017F;t kommen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, weil der ganze Erfolg &#x017F;eines Proce&#x017F;&#x017F;es davon<lb/>
abhieng, und er &#x017F;elb&#x017F;t zu wiederholten malen ver&#x017F;ichert<lb/>
hatte, daß er gewiß kommen wu&#x0364;rde, &#x017F;o er&#x017F;chien er<lb/>
doch in den fu&#x0364;nf Monaten, die ich mich da&#x017F;elb&#x017F;t auf-<lb/>
hielt, nicht, und verlohr dadurch &#x017F;eine Sache, wel-<lb/>
ches denn ein Scherz in Charlestown wurde, wo der<lb/>
Capitain Jelf und &#x017F;eine Officiers die Ur&#x017F;ache, warum<lb/>
er nicht er&#x017F;chiene, &#x017F;o bekannt als in Providence machten.</p><lb/>
        <note place="left">1745.<lb/>
Der Capitain<lb/>
verla&#x0364;ßt Pro-<lb/>
vidence.</note>
        <p>Jch &#x017F;etzte mich den 5ten Januar auf die Pelham-<lb/>
Schaluppe, ein ganz neues von Mahoganyholze von<lb/>
Florentin Cox erbautes Schiff, der es auch comman-<lb/>
dirte, und wir fuhren mit dem Capitain Jelf und<lb/>
&#x017F;einen Officieren an einem Tage ab, und kamen den<lb/>
folgenden Tag in Abaco an, wo der Schiffbruch lag.<lb/>
Wir wurden dadurch, daß wir die Leute von der<lb/>
Schwalbe, die &#x017F;ich auf der Jn&#x017F;el zer&#x017F;ireuet hatten, zu-<lb/>
&#x017F;ammen &#x017F;uchten, etliche Tage aufgehalten; und da<lb/>
ihre Anzahl 120 war, &#x017F;o bekamen wir nunmehr Leute<lb/>
genug auf die Schaluppe Pelham. Stuarts Scha-<lb/>
luppe nahm die Mo&#x0364;r&#x017F;er und Bomben, die Kanonen,<lb/>
Anker, Segel und Taue von der Schwalbe, die alle<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[508/0518] Proceß in Charlestown habe, der in kurzem ſeine Ge- genwart daſelbſt erfordern wuͤrde, ſo wollte ich fuͤnf oder ſechs Monate daſelbſt auf ihn warten. Hierauf antwortete er, daß er mich daſelbſt antreffen wollte. Jch hatte beſchloſſen, dieſe Ausforderungen ſo oͤffent- lich zu machen, als ich konnte, und that ſie alſo vor dem Capitain Jelf und ſeinen Officieren, dem Col- lecteur Boothby, und dem Capitain Cox, damit er keine Gelegenheit haben moͤchte, ſie zu leugnen. Ob nun gleich Stuarts Freunde und Sachwalter in Char- lestown ſagten, daß er nothwendig ſelbſt kommen muͤſſe, weil der ganze Erfolg ſeines Proceſſes davon abhieng, und er ſelbſt zu wiederholten malen verſichert hatte, daß er gewiß kommen wuͤrde, ſo erſchien er doch in den fuͤnf Monaten, die ich mich daſelbſt auf- hielt, nicht, und verlohr dadurch ſeine Sache, wel- ches denn ein Scherz in Charlestown wurde, wo der Capitain Jelf und ſeine Officiers die Urſache, warum er nicht erſchiene, ſo bekannt als in Providence machten. Jch ſetzte mich den 5ten Januar auf die Pelham- Schaluppe, ein ganz neues von Mahoganyholze von Florentin Cox erbautes Schiff, der es auch comman- dirte, und wir fuhren mit dem Capitain Jelf und ſeinen Officieren an einem Tage ab, und kamen den folgenden Tag in Abaco an, wo der Schiffbruch lag. Wir wurden dadurch, daß wir die Leute von der Schwalbe, die ſich auf der Jnſel zerſireuet hatten, zu- ſammen ſuchten, etliche Tage aufgehalten; und da ihre Anzahl 120 war, ſo bekamen wir nunmehr Leute genug auf die Schaluppe Pelham. Stuarts Scha- luppe nahm die Moͤrſer und Bomben, die Kanonen, Anker, Segel und Taue von der Schwalbe, die alle in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/518
Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/518>, abgerufen am 21.11.2024.