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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bam
20. Dezbr. 1860 in Berlin, absolvierte
das Dorotheenstädtische Realgymna-
sium daselbst und besuchte dann die
dortige landwirtschaftliche Hochschule.
Nachdem er darauf einige Jahre in
der Landwirtschaft praktisch tätig ge-
wesen, konnte er die in ihm wohnende
Wanderlust nicht länger zurückdäm-
men, und so zog er denn als echter
"Globetrotter" in die weite Welt,
bald als Schiffsarbeiter, bald als
Händler und Zeitungsreporter sich
seinen Unterhalt verdienend. Heim-
gekehrt, verheiratete er sich mit der
einzigen Tochter eines Bankiers, doch
war die Ehe so unglücklich, daß sie
nach fünf Jahren wieder getrennt
wurde. Seitdem ist B. als Schrift-
steller tätig, besonders auf dem Ge-
biet der Satire.

S:

Sellerie, über
die moderne Moral, 1902. 15. A.
1903. - Moderne Feigenblätter, 1.-4.
A. 1903. - Fidele Musensprünge, 1904.
- Seine Tollität, 1904. - Berlin, wie
es weint und lacht, 1907. - Jch --
der Boheme! 1907.

Bames, Karl,

pseud. Bamesius,
geb. am 16. Aug. 1806 zu Balingen
(Württemberg) als der Sohn eines
Bürgers und Schuhmachers, widmete
sich dem Berufe eines Lehrers, wirkte
als solcher seit 1829 in Pfullingen u.
seit 1846 in Reutlingen, wo er 1875
starb.

S:

Chronika von Reutlingen
in Freud und Leid, im Festtags- und
im Werktagskleid von 1803 bis 1874;
1875. - Gedichte in schwäbischer
Mundart v. Bames, Weitzmann u. a.,
1898. - Volksgedichte aus Schwaben
von Bamesius (pseud.), 1857.

Bamme, Julius,

wurde am 10.
Juli 1828 zu Könnern in der Provinz
Sachsen geboren, erhielt seine Vor-
bildung a. dem Pädagogium in Halle
und lebte dann als Schriftsteller in
Leipzig, Berlin, Gotha, wo er sich der
Protektion des Herzogs Ernst er-
freute, u. zuletzt in seiner Vaterstadt,
wo er nach langem Leiden am 19.
Aug. 1871 starb.

S:

Charlotte Cor-
[Spaltenumbruch]

Ban
day (Dr. G.), 1852. - Maria Stuart
(Dr.), 1860. - Gedichte, 1861. - Die
Adoptivtochter (Schsp.), 1862.

Bancels, Marie Luise von,

ent-
stammt einer französischen Familie
und wurde am 8. September 1878 in
Magdeburg als die Tochter eines
Offiziers geboren. Sie lebt in Ber-
lin.

S:

Prismen (Ge.), 1905. - Junge
Mädchen über Liebe und andere No-
vellen, 1908. - Kein Weib und andere
Novellen, 1908. - Kokette Füßchen
und andere Novellen, 1908.

Banck, Otto Alexander,

wurde
am 17. März 1824 zu Magdeburg ge-
boren. Seine Eltern waren wohl-
habende Leute und ließen ihm eine
sorgfältige Erziehung geben. Nach-
dem er die Schulen seiner Vaterstadt
durchgemacht, bezog er 1842 die Uni-
versität, um sich dem Studium der
Philosophie, Geschichte, Kunst- und
Literaturgeschichte zu widmen, und
unternahm nach Beendigung dessel-
ben eine anderthalbjährige Studien-
reise nach Jtalien, der sich später
wiederholt andere anschlossen. Nach
seiner Rückkehr nahm B. seinen Wohn-
sitz in Dresden, wo er als Kritiker
über Literatur, Kunst und Theater
journalistisch tätig war. Von 1859 an
lebte er fünf Jahre in Süddeutsch-
land, besonders in München, von wo
aus er größere Studienreisen nach
Oberitalien und siebenmal in die ge-
samten Alpengebiete unternahm; seit
1865 hat er seinen Wohnsitz wieder
in Dresden, wo er 1871 die Redak-
tion des Feuilletons vom "Dresdener
Journal" übernahm. Jm Jahre
1885 wurde er zum Professor der
Kunst- und Literaturgeschichte er-
nannt, u. 1886 übernahm er die Chef-
redaktion d. "Dresdener Journals",
die er bis zum 1. Oktbr. 1894 führte,
um dann lediglich seinen literarischen
Neigungen zu leben. Seit 1889 ziert
ihn der Titel eines Hofrats.

S:

Ge-
dichte, 1858. - Worte für Welt und
Haus (Epigrammat.-philosoph. Dn.),

* 8


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Bam
20. Dezbr. 1860 in Berlin, abſolvierte
das Dorotheenſtädtiſche Realgymna-
ſium daſelbſt und beſuchte dann die
dortige landwirtſchaftliche Hochſchule.
Nachdem er darauf einige Jahre in
der Landwirtſchaft praktiſch tätig ge-
weſen, konnte er die in ihm wohnende
Wanderluſt nicht länger zurückdäm-
men, und ſo zog er denn als echter
„Globetrotter“ in die weite Welt,
bald als Schiffsarbeiter, bald als
Händler und Zeitungsreporter ſich
ſeinen Unterhalt verdienend. Heim-
gekehrt, verheiratete er ſich mit der
einzigen Tochter eines Bankiers, doch
war die Ehe ſo unglücklich, daß ſie
nach fünf Jahren wieder getrennt
wurde. Seitdem iſt B. als Schrift-
ſteller tätig, beſonders auf dem Ge-
biet der Satire.

S:

Sellerie, über
die moderne Moral, 1902. 15. A.
1903. – Moderne Feigenblätter, 1.–4.
A. 1903. – Fidele Muſenſprünge, 1904.
– Seine Tollität, 1904. – Berlin, wie
es weint und lacht, 1907. – Jch —
der Bohème! 1907.

Bames, Karl,

pſeud. Bameſius,
geb. am 16. Aug. 1806 zu Balingen
(Württemberg) als der Sohn eines
Bürgers und Schuhmachers, widmete
ſich dem Berufe eines Lehrers, wirkte
als ſolcher ſeit 1829 in Pfullingen u.
ſeit 1846 in Reutlingen, wo er 1875
ſtarb.

S:

Chronika von Reutlingen
in Freud und Leid, im Feſttags- und
im Werktagskleid von 1803 bis 1874;
1875. – Gedichte in ſchwäbiſcher
Mundart v. Bames, Weitzmann u. a.,
1898. – Volksgedichte aus Schwaben
von Bameſius (pſeud.), 1857.

Bamme, Julius,

wurde am 10.
Juli 1828 zu Könnern in der Provinz
Sachſen geboren, erhielt ſeine Vor-
bildung a. dem Pädagogium in Halle
und lebte dann als Schriftſteller in
Leipzig, Berlin, Gotha, wo er ſich der
Protektion des Herzogs Ernſt er-
freute, u. zuletzt in ſeiner Vaterſtadt,
wo er nach langem Leiden am 19.
Aug. 1871 ſtarb.

S:

Charlotte Cor-
[Spaltenumbruch]

Ban
day (Dr. G.), 1852. – Maria Stuart
(Dr.), 1860. – Gedichte, 1861. – Die
Adoptivtochter (Schſp.), 1862.

Bancels, Marie Luiſe von,

ent-
ſtammt einer franzöſiſchen Familie
und wurde am 8. September 1878 in
Magdeburg als die Tochter eines
Offiziers geboren. Sie lebt in Ber-
lin.

S:

Prismen (Ge.), 1905. – Junge
Mädchen über Liebe und andere No-
vellen, 1908. – Kein Weib und andere
Novellen, 1908. – Kokette Füßchen
und andere Novellen, 1908.

Banck, Otto Alexander,

wurde
am 17. März 1824 zu Magdeburg ge-
boren. Seine Eltern waren wohl-
habende Leute und ließen ihm eine
ſorgfältige Erziehung geben. Nach-
dem er die Schulen ſeiner Vaterſtadt
durchgemacht, bezog er 1842 die Uni-
verſität, um ſich dem Studium der
Philoſophie, Geſchichte, Kunſt- und
Literaturgeſchichte zu widmen, und
unternahm nach Beendigung desſel-
ben eine anderthalbjährige Studien-
reiſe nach Jtalien, der ſich ſpäter
wiederholt andere anſchloſſen. Nach
ſeiner Rückkehr nahm B. ſeinen Wohn-
ſitz in Dresden, wo er als Kritiker
über Literatur, Kunſt und Theater
journaliſtiſch tätig war. Von 1859 an
lebte er fünf Jahre in Süddeutſch-
land, beſonders in München, von wo
aus er größere Studienreiſen nach
Oberitalien und ſiebenmal in die ge-
ſamten Alpengebiete unternahm; ſeit
1865 hat er ſeinen Wohnſitz wieder
in Dresden, wo er 1871 die Redak-
tion des Feuilletons vom „Dresdener
Journal“ übernahm. Jm Jahre
1885 wurde er zum Profeſſor der
Kunſt- und Literaturgeſchichte er-
nannt, u. 1886 übernahm er die Chef-
redaktion d. „Dresdener Journals“,
die er bis zum 1. Oktbr. 1894 führte,
um dann lediglich ſeinen literariſchen
Neigungen zu leben. Seit 1889 ziert
ihn der Titel eines Hofrats.

S:

Ge-
dichte, 1858. – Worte für Welt und
Haus (Epigrammat.-philoſoph. Dn.),

* 8
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[113/0117] Bam Ban 20. Dezbr. 1860 in Berlin, abſolvierte das Dorotheenſtädtiſche Realgymna- ſium daſelbſt und beſuchte dann die dortige landwirtſchaftliche Hochſchule. Nachdem er darauf einige Jahre in der Landwirtſchaft praktiſch tätig ge- weſen, konnte er die in ihm wohnende Wanderluſt nicht länger zurückdäm- men, und ſo zog er denn als echter „Globetrotter“ in die weite Welt, bald als Schiffsarbeiter, bald als Händler und Zeitungsreporter ſich ſeinen Unterhalt verdienend. Heim- gekehrt, verheiratete er ſich mit der einzigen Tochter eines Bankiers, doch war die Ehe ſo unglücklich, daß ſie nach fünf Jahren wieder getrennt wurde. Seitdem iſt B. als Schrift- ſteller tätig, beſonders auf dem Ge- biet der Satire. S: Sellerie, über die moderne Moral, 1902. 15. A. 1903. – Moderne Feigenblätter, 1.–4. A. 1903. – Fidele Muſenſprünge, 1904. – Seine Tollität, 1904. – Berlin, wie es weint und lacht, 1907. – Jch — der Bohème! 1907. Bames, Karl, pſeud. Bameſius, geb. am 16. Aug. 1806 zu Balingen (Württemberg) als der Sohn eines Bürgers und Schuhmachers, widmete ſich dem Berufe eines Lehrers, wirkte als ſolcher ſeit 1829 in Pfullingen u. ſeit 1846 in Reutlingen, wo er 1875 ſtarb. S: Chronika von Reutlingen in Freud und Leid, im Feſttags- und im Werktagskleid von 1803 bis 1874; 1875. – Gedichte in ſchwäbiſcher Mundart v. Bames, Weitzmann u. a., 1898. – Volksgedichte aus Schwaben von Bameſius (pſeud.), 1857. Bamme, Julius, wurde am 10. Juli 1828 zu Könnern in der Provinz Sachſen geboren, erhielt ſeine Vor- bildung a. dem Pädagogium in Halle und lebte dann als Schriftſteller in Leipzig, Berlin, Gotha, wo er ſich der Protektion des Herzogs Ernſt er- freute, u. zuletzt in ſeiner Vaterſtadt, wo er nach langem Leiden am 19. Aug. 1871 ſtarb. S: Charlotte Cor- day (Dr. G.), 1852. – Maria Stuart (Dr.), 1860. – Gedichte, 1861. – Die Adoptivtochter (Schſp.), 1862. Bancels, Marie Luiſe von, ent- ſtammt einer franzöſiſchen Familie und wurde am 8. September 1878 in Magdeburg als die Tochter eines Offiziers geboren. Sie lebt in Ber- lin. S: Prismen (Ge.), 1905. – Junge Mädchen über Liebe und andere No- vellen, 1908. – Kein Weib und andere Novellen, 1908. – Kokette Füßchen und andere Novellen, 1908. Banck, Otto Alexander, wurde am 17. März 1824 zu Magdeburg ge- boren. Seine Eltern waren wohl- habende Leute und ließen ihm eine ſorgfältige Erziehung geben. Nach- dem er die Schulen ſeiner Vaterſtadt durchgemacht, bezog er 1842 die Uni- verſität, um ſich dem Studium der Philoſophie, Geſchichte, Kunſt- und Literaturgeſchichte zu widmen, und unternahm nach Beendigung desſel- ben eine anderthalbjährige Studien- reiſe nach Jtalien, der ſich ſpäter wiederholt andere anſchloſſen. Nach ſeiner Rückkehr nahm B. ſeinen Wohn- ſitz in Dresden, wo er als Kritiker über Literatur, Kunſt und Theater journaliſtiſch tätig war. Von 1859 an lebte er fünf Jahre in Süddeutſch- land, beſonders in München, von wo aus er größere Studienreiſen nach Oberitalien und ſiebenmal in die ge- ſamten Alpengebiete unternahm; ſeit 1865 hat er ſeinen Wohnſitz wieder in Dresden, wo er 1871 die Redak- tion des Feuilletons vom „Dresdener Journal“ übernahm. Jm Jahre 1885 wurde er zum Profeſſor der Kunſt- und Literaturgeſchichte er- nannt, u. 1886 übernahm er die Chef- redaktion d. „Dresdener Journals“, die er bis zum 1. Oktbr. 1894 führte, um dann lediglich ſeinen literariſchen Neigungen zu leben. Seit 1889 ziert ihn der Titel eines Hofrats. S: Ge- dichte, 1858. – Worte für Welt und Haus (Epigrammat.-philoſoph. Dn.), * 8

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/117>, abgerufen am 25.11.2024.