Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Bee und erhielt ihre Erziehung seit ihremdritten Lebensjahre in dieser Stadt. Seit einer Reihe von Jahren lebt sie in Wiesbaden, wo sie 1897 ihre schrift- stellerische Tätigkeit begann, die sich vorwiegend auf dem Felde des Hu- mors u. Frohsinns bewegt. S: Groß- Beer, Arnold, geb. am 15. März S: Simon von Mont- Beer, Heinrich Ferdinand Kon- stantin, geb. am 26. Febr. 1829 in Bee genügt hatte, wurde er 1850 Auskul-tator, 1852 Referendar und 1855 Ge- richtsassessor. Jn Jnowrazlaw, Kreuz- burg, Gnesen, Oppeln und Bromberg war er teils im Richteramt, teils bei der Staatsanwaltschaft tätig. An dem Feldzuge gegen Frankreich, be- sonders an den Belagerungen von Straßburg und Belfort nahm er als Hauptmann teil und wurde mit dem eisernen Kreuze dekoriert. Jm Jahre 1871 erfolgte seine Ernennung zum Appellationsgerichtsrat in Ratibor; von hier kam er 1879 als Oberlandes- gerichtsrat nach Breslau, 1882 als Präsident des Landesgerichts nach Liegnitz und 1885 als Reichsgerichts- rat nach Leipzig, wo er 1899 sein 50jähriges Dienstjubiläum begehen konnte. S: Gedichte u. Märchen, 1853. Beer, Michael, Sohn eines Bankiers S: Klytem- *
Bee und erhielt ihre Erziehung ſeit ihremdritten Lebensjahre in dieſer Stadt. Seit einer Reihe von Jahren lebt ſie in Wiesbaden, wo ſie 1897 ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit begann, die ſich vorwiegend auf dem Felde des Hu- mors u. Frohſinns bewegt. S: Groß- Beer, Arnold, geb. am 15. März S: Simon von Mont- Beer, Heinrich Ferdinand Kon- ſtantin, geb. am 26. Febr. 1829 in Bee genügt hatte, wurde er 1850 Auskul-tator, 1852 Referendar und 1855 Ge- richtsaſſeſſor. Jn Jnowrazlaw, Kreuz- burg, Gneſen, Oppeln und Bromberg war er teils im Richteramt, teils bei der Staatsanwaltſchaft tätig. An dem Feldzuge gegen Frankreich, be- ſonders an den Belagerungen von Straßburg und Belfort nahm er als Hauptmann teil und wurde mit dem eiſernen Kreuze dekoriert. Jm Jahre 1871 erfolgte ſeine Ernennung zum Appellationsgerichtsrat in Ratibor; von hier kam er 1879 als Oberlandes- gerichtsrat nach Breslau, 1882 als Präſident des Landesgerichts nach Liegnitz und 1885 als Reichsgerichts- rat nach Leipzig, wo er 1899 ſein 50jähriges Dienſtjubiläum begehen konnte. S: Gedichte u. Märchen, 1853. Beer, Michael, Sohn eines Bankiers S: Klytem- *
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und erhielt ihre Erziehung ſeit ihrem
dritten Lebensjahre in dieſer Stadt.
Seit einer Reihe von Jahren lebt ſie
in Wiesbaden, wo ſie 1897 ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit begann, die ſich
vorwiegend auf dem Felde des Hu-
mors u. Frohſinns bewegt.
S: Groß-
ſtädtiſcher Beſuch (Eine kleinſtädtiſche
Familiengeſch.), 1899. – Die wilde
Hummel (E. f. junge Mädchen), 1899.
4. Aufl. 1905. – Tante Auroras Erbin
(desgl.), 1900. – Die Familie von
Ellernbruck (R.), 1901. – Komteßchen
Reh (E. f. junge Mädchen), 1901.
2. A. 1905. – Fräulein Schulmeiſter
und andere luſtige Liebesgeſchichten,
1902. – Guſte, Gretel und ich (E. f. j.
Mädchen), 1902. 3. A. 1905. – Glücks-
klee (4 Sommergeſchn.), 1904.– Hanſis
Europareiſe (E. f. Mädchen), 1906. –
Gretes Verlobung. Die Geſchichte
einer Jugend (R.), 1907.
Beer, Arnold, geb. am 15. März
1835 zu Frankfurt a. M., ſtudierte
Medizin und ließ ſich dann in ſeiner
Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nieder.
Nach einigen Jahren habilitierte er
ſich als Dozent an der Univerſität
Tübingen, gab aber trotz ſeiner Be-
fähigung auf dem Gebiete medizini-
ſchen Wiſſens ſeinen Beruf bald auf
und begab ſich nach London, wo er
in unabhängiger Stellung ſich aus-
ſchließlich mit dramatiſcher Schrift-
ſtellerei beſchäftigte. Er ſtarb auf einer
Erholungsreiſe zu Paris am 19. Juli
1880 an den Folgen einer Lungen-
entzündung.
S: Simon von Mont-
fort (Tr.), 1865. – Andrea del Ca-
ſtagno (Tr.), 1872. – Phaeton (Tr.),
1875. – Maria von Ungarn (Tr.),
1876. – Hypatia (Tr.), 1878. – Rama
(Dr. G.), 1879.
Beer, Heinrich Ferdinand Kon-
ſtantin, geb. am 26. Febr. 1829 in
Gleiwitz (Schleſien), beſuchte das
Gymnaſium zu Oppeln u. bezog 1847
die Univerſität Breslau, um die Rechte
zu ſtudieren. Nachdem er 1849–50
ſeiner Militärpflicht im 11. Jnf.-Reg.
genügt hatte, wurde er 1850 Auskul-
tator, 1852 Referendar und 1855 Ge-
richtsaſſeſſor. Jn Jnowrazlaw, Kreuz-
burg, Gneſen, Oppeln und Bromberg
war er teils im Richteramt, teils bei
der Staatsanwaltſchaft tätig. An
dem Feldzuge gegen Frankreich, be-
ſonders an den Belagerungen von
Straßburg und Belfort nahm er als
Hauptmann teil und wurde mit dem
eiſernen Kreuze dekoriert. Jm Jahre
1871 erfolgte ſeine Ernennung zum
Appellationsgerichtsrat in Ratibor;
von hier kam er 1879 als Oberlandes-
gerichtsrat nach Breslau, 1882 als
Präſident des Landesgerichts nach
Liegnitz und 1885 als Reichsgerichts-
rat nach Leipzig, wo er 1899 ſein
50jähriges Dienſtjubiläum begehen
konnte.
S: Gedichte u. Märchen, 1853.
Beer, Michael, Sohn eines Bankiers
u. Bruder des berühmten Komponiſten
Meyerbeer, wurde am 19. Aug. 1800
in Berlin geboren und hatte in dem
kunſtliebenden Hauſe ſeiner reichen
Eltern frühe Gelegenheit, ſein Dichter-
talent entwickeln zu können. Bereits
im 18. Lebensjahre verfaßte er ſeine
Tragödie „Klytemneſtra“, die 1819
auf der Berliner Hofbühne mit Er-
folg gegeben wurde. Nachdem er an
der Berliner Univerſität ſeine philo-
logiſchen und hiſtoriſchen Studien be-
endet hatte, unternahm er größere
Reiſen durch Jtalien und Frankreich;
in Berlin weilte er nur noch ſelten.
Nach dem Tode ſeines Vaters be-
gleitete er ſeine Mutter in die See-
bäder von Genua und Livorno. Auf
der Reiſe dorthin lernte er in Mün-
chen Ed. v. Schenk kennen, mit dem
er in dauernder Freundſchaft blieb.
Weitere Reiſen führten ihn nach Wien,
1827 wieder nach München, 1828 nach
Spaa, Düſſeldorf, 1829 nach Paris,
wo er längere Zeit weilte. Am meiſten
hielt er ſich in München auf. Eine
nach Griechenland geplante Reiſe ver-
eitelte der Tod, der am 22. März 1833
in München erfolgte.
S: Klytem-
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