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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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- Die Troika (En.), 1901. - Der ge-
treue Eckardt (Schsp.), 1902. - Der
Übergang (N.), 1903. - Stromab-
wärts (E.), 1903. - Die Hanna (En.
aus Mähren), 1904. - Anzengruber
(Biogr.), 1904. - Wunderliche Heilige
(En.), 1906. - Gesammelte Werke;
hrsg. von Ernst Heilborn und Erich
Schmidt; VI, 1908. - Stimmen der
Dämmerung u. andere En., 1908. -
Essays, 1909. - Der Bettelvogt (Nn.),
1909. - Ein Poet und andere En.,
1910. - Frühschein und andere Nn.,
1910.

David, Pascal,

wurde am 8. Dez.
1850 in Düren (Rheinland) als Sohn
des Oberförsters Ludwig D. geboren,
der später in Hambach b. Jülich an-
gestellt war u. hier bereits 1863 starb.
Der Sohn durchlief die Gymnasien
in Düren u. Aachen u. erwählte dann
die Laufbahn eines höheren Post-
beamten. Nach zurückgelegtem Vor-
bereitungsdienst führten ihn Stu-
dienzwecke nach England, und da er
die Sprache dieses Landes vollkom-
men beherrschen gelernt, ward er an
das kurz vorher errichtete deutsche
Postamt in Konstantinopel berufen.
Hier begann er sich mit Eifer dem
Studium der orientalischen Sprachen
zu widmen; er lernte Türkisch, Ara-
bisch, Neugriechisch u. Jtalienisch bald
beherrschen und übersetzte sogar das
bekannte Kochbuch der Frau Davidis
ins Neugriechische. Auch als Schrift-
steller betätigte er sich, und zwar als
Feuilletonist für die "Kölnische Zei-
tung". Einige Artikel derselben, "Aus
den Briefen einer Dame", in denen
die Orientpolitik Bismarcks einer Be-
urteilung unterzogen ward, die dem
Reichskanzler nicht zusagte, wurden
fälschlich dem Pascal D. zugeschrie-
ben und deshalb die Veranlassung,
daß seine Versetzung von Konstanti-
nopel nach Bromberg erfolgte. Aber
da berief die "Kölnische Zeitung" D.,
der sich kurz vorher mit einer Kor-
siotin verheiratet hatte, in ihre Re-
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Dav
daktion, und als der Verleger und
Herausgeber derselben, M. Dumont-
Schauberg, 1882 für das Reichsland
die "Straßburger Post" gründete, er-
nannte er D. zum Chefredakteur der-
selben. Als solcher hat D. erfolgreich
für die Sache des Deutschtums bis
an seinen Tod gewirkt. Mit dem ihm
befreundeten Verleger u. später mit
dessen Sohne hat D. mehrmals große
Reisen in den Orient, nach Frank-
reich, England, Nordamerika etc. un-
ternommen. Er starb an einem Herz-
leiden am 27. März 1908.

S:

Tür-
kische Geschichten, 1909.

Davidis, Henriette,

* am 1. März
1801 (nicht 1800) zu Wengern i. West-
falen als die Tochter eines Pfarrers,
besuchte nach ihrer Konfirmation die
Töchterschule in Schwelm u. bildete
sich dann in Elberfeld zur Erzieherin
aus, worauf sie als solche erst vier
Jahre im Hause ihrer älteren Schwe-
ster u. dann vier Jahre in einer hoch-
gestellten Familie in Bremen lebte.
Nachdem sie hierauf einige Zeit bei
ihrer Mutter und dann mit einer ge-
mütskranken Dame in der Schweiz
zugebracht hatte, machte sie sich selb-
ständig und übernahm 1841 die Lei-
tung einer Mädchenarbeitsschule in
Sprockhövel bei Hattingen. Dieser
Wirkungskreis führte sie auf den Ge-
danken, auch durch geeignete Schrif-
ten für die Weiterbildung der Jung-
frauen und Mütter in ihren täglichen
Berufsgeschäften zu sorgen, und so
entstand zunächst ihr "Praktisches
Kochbuch für die gewöhnliche u. fei-
nere Küche" (1844. 35. A. 1896). Der
große Erfolg, den dieses Buch hatte,
ermutigte Henriette D. zu weiteren
Arbeiten auf diesem u. verwandtem
Gebiete, u. so ließ sie denn u. a. noch
folgende Schriften erscheinen "Zu-
verlässige und selbstgeprüfte Rezepte"
(2. A. 1846), "Der Gemüsegarten"
(1850. 8. A. 1871), "Vollständiges
Haushaltungsbuch" (1850), "Der Be-
ruf der Jungfrau" (1856. 16. Aufl.

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Dav
– Die Troika (En.), 1901. – Der ge-
treue Eckardt (Schſp.), 1902. – Der
Übergang (N.), 1903. – Stromab-
wärts (E.), 1903. – Die Hanna (En.
aus Mähren), 1904. – Anzengruber
(Biogr.), 1904. – Wunderliche Heilige
(En.), 1906. – Geſammelte Werke;
hrsg. von Ernſt Heilborn und Erich
Schmidt; VI, 1908. – Stimmen der
Dämmerung u. andere En., 1908. –
Eſſays, 1909. – Der Bettelvogt (Nn.),
1909. – Ein Poet und andere En.,
1910. – Frühſchein und andere Nn.,
1910.

David, Pascal,

wurde am 8. Dez.
1850 in Düren (Rheinland) als Sohn
des Oberförſters Ludwig D. geboren,
der ſpäter in Hambach b. Jülich an-
geſtellt war u. hier bereits 1863 ſtarb.
Der Sohn durchlief die Gymnaſien
in Düren u. Aachen u. erwählte dann
die Laufbahn eines höheren Poſt-
beamten. Nach zurückgelegtem Vor-
bereitungsdienſt führten ihn Stu-
dienzwecke nach England, und da er
die Sprache dieſes Landes vollkom-
men beherrſchen gelernt, ward er an
das kurz vorher errichtete deutſche
Poſtamt in Konſtantinopel berufen.
Hier begann er ſich mit Eifer dem
Studium der orientaliſchen Sprachen
zu widmen; er lernte Türkiſch, Ara-
biſch, Neugriechiſch u. Jtalieniſch bald
beherrſchen und überſetzte ſogar das
bekannte Kochbuch der Frau Davidis
ins Neugriechiſche. Auch als Schrift-
ſteller betätigte er ſich, und zwar als
Feuilletoniſt für die „Kölniſche Zei-
tung“. Einige Artikel derſelben, „Aus
den Briefen einer Dame“, in denen
die Orientpolitik Bismarcks einer Be-
urteilung unterzogen ward, die dem
Reichskanzler nicht zuſagte, wurden
fälſchlich dem Pascal D. zugeſchrie-
ben und deshalb die Veranlaſſung,
daß ſeine Verſetzung von Konſtanti-
nopel nach Bromberg erfolgte. Aber
da berief die „Kölniſche Zeitung“ D.,
der ſich kurz vorher mit einer Kor-
ſiotin verheiratet hatte, in ihre Re-
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Dav
daktion, und als der Verleger und
Herausgeber derſelben, M. Dumont-
Schauberg, 1882 für das Reichsland
die „Straßburger Poſt“ gründete, er-
nannte er D. zum Chefredakteur der-
ſelben. Als ſolcher hat D. erfolgreich
für die Sache des Deutſchtums bis
an ſeinen Tod gewirkt. Mit dem ihm
befreundeten Verleger u. ſpäter mit
deſſen Sohne hat D. mehrmals große
Reiſen in den Orient, nach Frank-
reich, England, Nordamerika ꝛc. un-
ternommen. Er ſtarb an einem Herz-
leiden am 27. März 1908.

S:

Tür-
kiſche Geſchichten, 1909.

Davidis, Henriette,

* am 1. März
1801 (nicht 1800) zu Wengern i. Weſt-
falen als die Tochter eines Pfarrers,
beſuchte nach ihrer Konfirmation die
Töchterſchule in Schwelm u. bildete
ſich dann in Elberfeld zur Erzieherin
aus, worauf ſie als ſolche erſt vier
Jahre im Hauſe ihrer älteren Schwe-
ſter u. dann vier Jahre in einer hoch-
geſtellten Familie in Bremen lebte.
Nachdem ſie hierauf einige Zeit bei
ihrer Mutter und dann mit einer ge-
mütskranken Dame in der Schweiz
zugebracht hatte, machte ſie ſich ſelb-
ſtändig und übernahm 1841 die Lei-
tung einer Mädchenarbeitsſchule in
Sprockhövel bei Hattingen. Dieſer
Wirkungskreis führte ſie auf den Ge-
danken, auch durch geeignete Schrif-
ten für die Weiterbildung der Jung-
frauen und Mütter in ihren täglichen
Berufsgeſchäften zu ſorgen, und ſo
entſtand zunächſt ihr „Praktiſches
Kochbuch für die gewöhnliche u. fei-
nere Küche“ (1844. 35. A. 1896). Der
große Erfolg, den dieſes Buch hatte,
ermutigte Henriette D. zu weiteren
Arbeiten auf dieſem u. verwandtem
Gebiete, u. ſo ließ ſie denn u. a. noch
folgende Schriften erſcheinen „Zu-
verläſſige und ſelbſtgeprüfte Rezepte“
(2. A. 1846), „Der Gemüſegarten“
(1850. 8. A. 1871), „Vollſtändiges
Haushaltungsbuch“ (1850), „Der Be-
ruf der Jungfrau“ (1856. 16. Aufl.

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/470>, abgerufen am 25.11.2024.