Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Egg
(R.), 1885. 2. A. 1894. - Kleeblätter
(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. -
Dosta von Drontheim (E.), 1890.
4. A. 1904. - Die Modelltini (R.),
1892. - Bagatellen (Sk. u. Studien),
1893. 3. A. 1905. - Ein Unglücks-
held (R.), 1893. - Noli me tangere!
(R.), 1898. - Deus vicit! (Kulturhist.
R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910.

*Eggers, genannt Ettenburg,


Otto Friedrich Alexander, der
"Einsiedler von Hiddensee", wurde
am 17. Januar 1858 auf dem Ritter-
gute in Gugelwitz (Kr. Lüben in
Schlesien) geboren, wo sein Vater
Oberamtmann war, verlebte seine
Kindheit daselbst und kam mit 10
Jahren nach Liegnitz, wo er die Schule
und später die Ritterakademie be-
suchte. Mit 18 Jahren ging er zur
Bühne, der er bis 1886 angehörte,
wo ein schweres Nervenleiden ihn
zwang, seine Laufbahn aufzugeben.
Er ging zur Stärkung seiner Gesund-
heit an die Ostsee, gründete in Alte-
fähr auf Rügen ein internationales
Pensionat u. begann teils als Schrift-
steller teils als Rezitator (besonders
dramatischer Werke) sich zu betätigen.
Als letzterer besuchte er auch Schwe-
den, Finnland und Dänemark. Nach
dem Verluste seines Vermögens (1894)
verlegte er seinen Wohnsitz nach der
kleinen Jnsel Hiddensee bei Rügen,
trat auch hin und wieder (z. B. in
Leipzig und Dresden) auf die Bühne
und gründete auf Hiddensee ein soge-
nanntes Naturtheater, auf dem er
seine dramatischen Dichtungen zur
Aufführung bringt; den Winter ver-
lebt er gewöhnlich in Berlin.

S:


Wunna, die Jungfrau von Rügen
(Dram. G.), 1895. - Swantewits
Fall (Melodram. Festsp.), 1899. -
Wallenstein vor Stralsund (Festsp.),
1902. - Hidde, die Fee des söten Län-
nikens, 1904. - Die Verlobungsinsel
(Schw.), 1909.

*Eggers, Hartwig, Karl Fried-
rich,

wurde am 27. Novbr. 1819 zu
[Spaltenumbruch]

Egg
Rostock als der zweite Sohn des Kauf-
manns Christian Friedrich E. gebo-
ren. Jn einer Privatschule genoß er
den ersten Unterricht, dann besuchte
er von 1830-32 das Gymnasium seiner
Vaterstadt, trat jedoch darauf in die
Realschule über und verließ deren
Prima 1835, um sich dem Stande sei-
nes Vaters zu widmen. Nach been-
digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu
den Studien zurück, bestand nach
privater Weiterbildung Ostern 1841
sein Abiturium und bezog nun die
Universität Rostock, wo er sich beson-
ders an Professor Wilbrandt an-
schloß. Von 1842-43 trieb er in Leip-
zig unter Wachsmuth besonders hi-
storische Studien, ging dann bis Mi-
chaelis 1844 nach München, wo ihn
Thiersch in die Archäologie einführte,
und, nachdem er ein Jahr in seiner
Vaterstadt verweilt, 1845 zu weite-
ren kunstwissenschaftlichen Studien
nach Berlin, wo er hinfort seinen
Wohnsitz beibehielt, teils studierend,
teils lehrend, teils literarisch für
Zeitungen und Zeitschriften tätig.
Jm Jahre 1848 promovierte er in
Rostock zum Doktor der Philosophie.
Zu Ostern 1849 trat E. in die Re-
daktion der in Schwerin neu gegrün-
deten "Mecklenburgischen Zeitung",
kehrte aber schon im Herbst nach Ber-
lin zurück und gründete daselbst 1850
das "Deutsche Kunstblatt", welches
er neun Jahre lang oft unter großen
äußern Schwierigkeiten leitete. Jn
den Jahren 1862 u. 1863 unternahm
E. Studienreisen nach Dresden, Prag,
Wien, London, Paris und Kopen-
hagen. Zu Ostern 1863 ward er zum
Lehrer der Kunstgeschichte an der
Akademie der Künste zu Berlin be-
rufen u. am 27. November d. J. zum
Professor ernannt. Jm Mai 1872
berief ihn der neue preußische Kul-
tusminister Dr. Falk als Leiter der
preußischen Kunstangelegenheiten in
sein Ministerium. Nicht lange war
E. in dieser Stellung; er starb bereits

*


[Spaltenumbruch]

Egg
(R.), 1885. 2. A. 1894. – Kleeblätter
(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. –
Doſta von Drontheim (E.), 1890.
4. A. 1904. – Die Modelltini (R.),
1892. – Bagatellen (Sk. u. Studien),
1893. 3. A. 1905. – Ein Unglücks-
held (R.), 1893. – Noli me tangere!
(R.), 1898. – Deus vicit! (Kulturhiſt.
R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910.

*Eggers, genannt Ettenburg,


Otto Friedrich Alexander, der
„Einſiedler von Hiddenſee“, wurde
am 17. Januar 1858 auf dem Ritter-
gute in Gugelwitz (Kr. Lüben in
Schleſien) geboren, wo ſein Vater
Oberamtmann war, verlebte ſeine
Kindheit daſelbſt und kam mit 10
Jahren nach Liegnitz, wo er die Schule
und ſpäter die Ritterakademie be-
ſuchte. Mit 18 Jahren ging er zur
Bühne, der er bis 1886 angehörte,
wo ein ſchweres Nervenleiden ihn
zwang, ſeine Laufbahn aufzugeben.
Er ging zur Stärkung ſeiner Geſund-
heit an die Oſtſee, gründete in Alte-
fähr auf Rügen ein internationales
Penſionat u. begann teils als Schrift-
ſteller teils als Rezitator (beſonders
dramatiſcher Werke) ſich zu betätigen.
Als letzterer beſuchte er auch Schwe-
den, Finnland und Dänemark. Nach
dem Verluſte ſeines Vermögens (1894)
verlegte er ſeinen Wohnſitz nach der
kleinen Jnſel Hiddenſee bei Rügen,
trat auch hin und wieder (z. B. in
Leipzig und Dresden) auf die Bühne
und gründete auf Hiddenſee ein ſoge-
nanntes Naturtheater, auf dem er
ſeine dramatiſchen Dichtungen zur
Aufführung bringt; den Winter ver-
lebt er gewöhnlich in Berlin.

S:


Wunna, die Jungfrau von Rügen
(Dram. G.), 1895. – Swantewits
Fall (Melodram. Feſtſp.), 1899. –
Wallenſtein vor Stralſund (Feſtſp.),
1902. – Hidde, die Fee des ſöten Län-
nikens, 1904. – Die Verlobungsinſel
(Schw.), 1909.

*Eggers, Hartwig, Karl Fried-
rich,

wurde am 27. Novbr. 1819 zu
[Spaltenumbruch]

Egg
Roſtock als der zweite Sohn des Kauf-
manns Chriſtian Friedrich E. gebo-
ren. Jn einer Privatſchule genoß er
den erſten Unterricht, dann beſuchte
er von 1830–32 das Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt, trat jedoch darauf in die
Realſchule über und verließ deren
Prima 1835, um ſich dem Stande ſei-
nes Vaters zu widmen. Nach been-
digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu
den Studien zurück, beſtand nach
privater Weiterbildung Oſtern 1841
ſein Abiturium und bezog nun die
Univerſität Roſtock, wo er ſich beſon-
ders an Profeſſor Wilbrandt an-
ſchloß. Von 1842–43 trieb er in Leip-
zig unter Wachsmuth beſonders hi-
ſtoriſche Studien, ging dann bis Mi-
chaelis 1844 nach München, wo ihn
Thierſch in die Archäologie einführte,
und, nachdem er ein Jahr in ſeiner
Vaterſtadt verweilt, 1845 zu weite-
ren kunſtwiſſenſchaftlichen Studien
nach Berlin, wo er hinfort ſeinen
Wohnſitz beibehielt, teils ſtudierend,
teils lehrend, teils literariſch für
Zeitungen und Zeitſchriften tätig.
Jm Jahre 1848 promovierte er in
Roſtock zum Doktor der Philoſophie.
Zu Oſtern 1849 trat E. in die Re-
daktion der in Schwerin neu gegrün-
deten „Mecklenburgiſchen Zeitung“,
kehrte aber ſchon im Herbſt nach Ber-
lin zurück und gründete daſelbſt 1850
das „Deutſche Kunſtblatt“, welches
er neun Jahre lang oft unter großen
äußern Schwierigkeiten leitete. Jn
den Jahren 1862 u. 1863 unternahm
E. Studienreiſen nach Dresden, Prag,
Wien, London, Paris und Kopen-
hagen. Zu Oſtern 1863 ward er zum
Lehrer der Kunſtgeſchichte an der
Akademie der Künſte zu Berlin be-
rufen u. am 27. November d. J. zum
Profeſſor ernannt. Jm Mai 1872
berief ihn der neue preußiſche Kul-
tusminiſter Dr. Falk als Leiter der
preußiſchen Kunſtangelegenheiten in
ſein Miniſterium. Nicht lange war
E. in dieſer Stellung; er ſtarb bereits

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0114" n="110"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Egg</hi></fw><lb/>
(R.), 1885. 2. A. 1894. &#x2013; Kleeblätter<lb/>
(Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. &#x2013;<lb/>
Do&#x017F;ta von Drontheim (E.), 1890.<lb/>
4. A. 1904. &#x2013; Die Modelltini (R.),<lb/>
1892. &#x2013; Bagatellen (Sk. u. Studien),<lb/>
1893. 3. A. 1905. &#x2013; Ein Unglücks-<lb/>
held (R.), 1893. &#x2013; <hi rendition="#aq">Noli me tangere!</hi><lb/>
(R.), 1898. &#x2013; <hi rendition="#aq">Deus vicit!</hi> (Kulturhi&#x017F;t.<lb/>
R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Eggers,</hi> genannt <hi rendition="#g">Ettenburg,</hi></head>
        <p><lb/>
Otto Friedrich <hi rendition="#g">Alexander,</hi> der<lb/>
&#x201E;Ein&#x017F;iedler von Hidden&#x017F;ee&#x201C;, wurde<lb/>
am 17. Januar 1858 auf dem Ritter-<lb/>
gute in Gugelwitz (Kr. Lüben in<lb/>
Schle&#x017F;ien) geboren, wo &#x017F;ein Vater<lb/>
Oberamtmann war, verlebte &#x017F;eine<lb/>
Kindheit da&#x017F;elb&#x017F;t und kam mit 10<lb/>
Jahren nach Liegnitz, wo er die Schule<lb/>
und &#x017F;päter die Ritterakademie be-<lb/>
&#x017F;uchte. Mit 18 Jahren ging er zur<lb/>
Bühne, der er bis 1886 angehörte,<lb/>
wo ein &#x017F;chweres Nervenleiden ihn<lb/>
zwang, &#x017F;eine Laufbahn aufzugeben.<lb/>
Er ging zur Stärkung &#x017F;einer Ge&#x017F;und-<lb/>
heit an die O&#x017F;t&#x017F;ee, gründete in Alte-<lb/>
fähr auf Rügen ein internationales<lb/>
Pen&#x017F;ionat u. begann teils als Schrift-<lb/>
&#x017F;teller teils als Rezitator (be&#x017F;onders<lb/>
dramati&#x017F;cher Werke) &#x017F;ich zu betätigen.<lb/>
Als letzterer be&#x017F;uchte er auch Schwe-<lb/>
den, Finnland und Dänemark. Nach<lb/>
dem Verlu&#x017F;te &#x017F;eines Vermögens (1894)<lb/>
verlegte er &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz nach der<lb/>
kleinen Jn&#x017F;el Hidden&#x017F;ee bei Rügen,<lb/>
trat auch hin und wieder (z. B. in<lb/>
Leipzig und Dresden) auf die Bühne<lb/>
und gründete auf Hidden&#x017F;ee ein &#x017F;oge-<lb/>
nanntes Naturtheater, auf dem er<lb/>
&#x017F;eine dramati&#x017F;chen Dichtungen zur<lb/>
Aufführung bringt; den Winter ver-<lb/>
lebt er gewöhnlich in Berlin. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Wunna, die Jungfrau von Rügen<lb/>
(Dram. G.), 1895. &#x2013; Swantewits<lb/>
Fall (Melodram. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1899. &#x2013;<lb/>
Wallen&#x017F;tein vor Stral&#x017F;und (Fe&#x017F;t&#x017F;p.),<lb/>
1902. &#x2013; Hidde, die Fee des &#x017F;öten Län-<lb/>
nikens, 1904. &#x2013; Die Verlobungsin&#x017F;el<lb/>
(Schw.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Eggers,</hi> Hartwig, Karl <hi rendition="#g">Fried-<lb/>
rich,</hi></head>
        <p> wurde am 27. Novbr. 1819 zu<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Egg</hi></fw><lb/>
Ro&#x017F;tock als der zweite Sohn des Kauf-<lb/>
manns Chri&#x017F;tian Friedrich E. gebo-<lb/>
ren. Jn einer Privat&#x017F;chule genoß er<lb/>
den er&#x017F;ten Unterricht, dann be&#x017F;uchte<lb/>
er von 1830&#x2013;32 das Gymna&#x017F;ium &#x017F;einer<lb/>
Vater&#x017F;tadt, trat jedoch darauf in die<lb/>
Real&#x017F;chule über und verließ deren<lb/>
Prima 1835, um &#x017F;ich dem Stande &#x017F;ei-<lb/>
nes Vaters zu widmen. Nach been-<lb/>
digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu<lb/>
den Studien zurück, be&#x017F;tand nach<lb/>
privater Weiterbildung O&#x017F;tern 1841<lb/>
&#x017F;ein Abiturium und bezog nun die<lb/>
Univer&#x017F;ität Ro&#x017F;tock, wo er &#x017F;ich be&#x017F;on-<lb/>
ders an Profe&#x017F;&#x017F;or Wilbrandt an-<lb/>
&#x017F;chloß. Von 1842&#x2013;43 trieb er in Leip-<lb/>
zig unter Wachsmuth be&#x017F;onders hi-<lb/>
&#x017F;tori&#x017F;che Studien, ging dann bis Mi-<lb/>
chaelis 1844 nach München, wo ihn<lb/>
Thier&#x017F;ch in die Archäologie einführte,<lb/>
und, nachdem er ein Jahr in &#x017F;einer<lb/>
Vater&#x017F;tadt verweilt, 1845 zu weite-<lb/>
ren kun&#x017F;twi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Studien<lb/>
nach Berlin, wo er hinfort &#x017F;einen<lb/>
Wohn&#x017F;itz beibehielt, teils &#x017F;tudierend,<lb/>
teils lehrend, teils literari&#x017F;ch für<lb/>
Zeitungen und Zeit&#x017F;chriften tätig.<lb/>
Jm Jahre 1848 promovierte er in<lb/>
Ro&#x017F;tock zum Doktor der Philo&#x017F;ophie.<lb/>
Zu O&#x017F;tern 1849 trat E. in die Re-<lb/>
daktion der in Schwerin neu gegrün-<lb/>
deten &#x201E;Mecklenburgi&#x017F;chen Zeitung&#x201C;,<lb/>
kehrte aber &#x017F;chon im Herb&#x017F;t nach Ber-<lb/>
lin zurück und gründete da&#x017F;elb&#x017F;t 1850<lb/>
das &#x201E;Deut&#x017F;che Kun&#x017F;tblatt&#x201C;, welches<lb/>
er neun Jahre lang oft unter großen<lb/>
äußern Schwierigkeiten leitete. Jn<lb/>
den Jahren 1862 u. 1863 unternahm<lb/>
E. Studienrei&#x017F;en nach Dresden, Prag,<lb/>
Wien, London, Paris und Kopen-<lb/>
hagen. Zu O&#x017F;tern 1863 ward er zum<lb/>
Lehrer der Kun&#x017F;tge&#x017F;chichte an der<lb/>
Akademie der Kün&#x017F;te zu Berlin be-<lb/>
rufen u. am 27. November d. J. zum<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or ernannt. Jm Mai 1872<lb/>
berief ihn der neue preußi&#x017F;che Kul-<lb/>
tusmini&#x017F;ter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Falk als Leiter der<lb/>
preußi&#x017F;chen Kun&#x017F;tangelegenheiten in<lb/>
&#x017F;ein Mini&#x017F;terium. Nicht lange war<lb/>
E. in die&#x017F;er Stellung; er &#x017F;tarb bereits<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0114] Egg Egg (R.), 1885. 2. A. 1894. – Kleeblätter (Nn.), 1888. Neue Folge, 1896. – Doſta von Drontheim (E.), 1890. 4. A. 1904. – Die Modelltini (R.), 1892. – Bagatellen (Sk. u. Studien), 1893. 3. A. 1905. – Ein Unglücks- held (R.), 1893. – Noli me tangere! (R.), 1898. – Deus vicit! (Kulturhiſt. R. a. d. Römerzeit Aquilejas), 1910. *Eggers, genannt Ettenburg, Otto Friedrich Alexander, der „Einſiedler von Hiddenſee“, wurde am 17. Januar 1858 auf dem Ritter- gute in Gugelwitz (Kr. Lüben in Schleſien) geboren, wo ſein Vater Oberamtmann war, verlebte ſeine Kindheit daſelbſt und kam mit 10 Jahren nach Liegnitz, wo er die Schule und ſpäter die Ritterakademie be- ſuchte. Mit 18 Jahren ging er zur Bühne, der er bis 1886 angehörte, wo ein ſchweres Nervenleiden ihn zwang, ſeine Laufbahn aufzugeben. Er ging zur Stärkung ſeiner Geſund- heit an die Oſtſee, gründete in Alte- fähr auf Rügen ein internationales Penſionat u. begann teils als Schrift- ſteller teils als Rezitator (beſonders dramatiſcher Werke) ſich zu betätigen. Als letzterer beſuchte er auch Schwe- den, Finnland und Dänemark. Nach dem Verluſte ſeines Vermögens (1894) verlegte er ſeinen Wohnſitz nach der kleinen Jnſel Hiddenſee bei Rügen, trat auch hin und wieder (z. B. in Leipzig und Dresden) auf die Bühne und gründete auf Hiddenſee ein ſoge- nanntes Naturtheater, auf dem er ſeine dramatiſchen Dichtungen zur Aufführung bringt; den Winter ver- lebt er gewöhnlich in Berlin. S: Wunna, die Jungfrau von Rügen (Dram. G.), 1895. – Swantewits Fall (Melodram. Feſtſp.), 1899. – Wallenſtein vor Stralſund (Feſtſp.), 1902. – Hidde, die Fee des ſöten Län- nikens, 1904. – Die Verlobungsinſel (Schw.), 1909. *Eggers, Hartwig, Karl Fried- rich, wurde am 27. Novbr. 1819 zu Roſtock als der zweite Sohn des Kauf- manns Chriſtian Friedrich E. gebo- ren. Jn einer Privatſchule genoß er den erſten Unterricht, dann beſuchte er von 1830–32 das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt, trat jedoch darauf in die Realſchule über und verließ deren Prima 1835, um ſich dem Stande ſei- nes Vaters zu widmen. Nach been- digter Lehrzeit (1839) kehrte er zu den Studien zurück, beſtand nach privater Weiterbildung Oſtern 1841 ſein Abiturium und bezog nun die Univerſität Roſtock, wo er ſich beſon- ders an Profeſſor Wilbrandt an- ſchloß. Von 1842–43 trieb er in Leip- zig unter Wachsmuth beſonders hi- ſtoriſche Studien, ging dann bis Mi- chaelis 1844 nach München, wo ihn Thierſch in die Archäologie einführte, und, nachdem er ein Jahr in ſeiner Vaterſtadt verweilt, 1845 zu weite- ren kunſtwiſſenſchaftlichen Studien nach Berlin, wo er hinfort ſeinen Wohnſitz beibehielt, teils ſtudierend, teils lehrend, teils literariſch für Zeitungen und Zeitſchriften tätig. Jm Jahre 1848 promovierte er in Roſtock zum Doktor der Philoſophie. Zu Oſtern 1849 trat E. in die Re- daktion der in Schwerin neu gegrün- deten „Mecklenburgiſchen Zeitung“, kehrte aber ſchon im Herbſt nach Ber- lin zurück und gründete daſelbſt 1850 das „Deutſche Kunſtblatt“, welches er neun Jahre lang oft unter großen äußern Schwierigkeiten leitete. Jn den Jahren 1862 u. 1863 unternahm E. Studienreiſen nach Dresden, Prag, Wien, London, Paris und Kopen- hagen. Zu Oſtern 1863 ward er zum Lehrer der Kunſtgeſchichte an der Akademie der Künſte zu Berlin be- rufen u. am 27. November d. J. zum Profeſſor ernannt. Jm Mai 1872 berief ihn der neue preußiſche Kul- tusminiſter Dr. Falk als Leiter der preußiſchen Kunſtangelegenheiten in ſein Miniſterium. Nicht lange war E. in dieſer Stellung; er ſtarb bereits *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/114
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/114>, abgerufen am 24.11.2024.