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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Elf
dem damaligen Leutnant E. in Gör-
litz, dem sie dann nach Hirschberg
(Schlesien), später nach Marburg
(Hessen) folgte. Jm Jahre 1888 sie-
delten sich die Gatten auf Schloß
Schwarzenau im Berleburger Kreise
(Westfalen) an, wo sie neun Jahre
blieben, lebten dann zwei Jahre an
der lothringischen Grenze und ließen
sich 1899 in Bad Bertrich (Rheinld.),
wo dem Gatten die Stelle eines kgl.
Badekommissars übertragen worden
war, nieder.

S:

Auf vulkanischer
Erde (R.), 1903. - Funken unter der
Asche (R.), 1904. - Zaungäste des
Glücks (R.), 1905. - Die Grundmühle
(Eifel-Roman), 1908.

*Elfinger, Hannibal,

wurde am
14. Jan. 1845 zu Wien geboren und
in der Militärakademie zu Marburg
für den Soldatenstand vorgebildet,
mußte aber die militärische Laufbahn
späterhin aufgeben, da er nach einer
schweren Augenkrankheit fast gänzlich
erblindete. Nach seiner Genesung
widmete er sich eine Zeitlang der Öko-
nomie, wandte sich dann aber der
Journalistik zu und kultivierte unter
anderm auch das Fach des Feuille-
tons. Er war mehrere Jahre Mit-
redakteur von der "Presse" in Wien.
Am 8. Mai 1888 verließ er diese Stadt
u. wurde am 21. d. M. bei Preßburg
als Leiche aus der Donau gezogen:
er hatte durch Selbstmord geendet.

S:

Gedichte, 1870. - Gedichte, 2. Bd.,
1871.

Elimar Anton Günther Friedrich
Herzog von Oldenburg,

pseud. J.
Maler, Anton Günther, G.
Friedrich,
Sohn des Großherzogs
Paul Friedrich August von Olden-
burg und der Großherzogin Cäcilie,
des Königs Gustav IV. Adolf von
Schweden Tochter, wurde am 23. Ja-
nuar 1844 in Oldenburg geboren u.
daselbst durch Hofrat Gideonsen er-
zogen. Ostern 1862 bezog er die Uni-
versität Bonn, wo er sich bis zum
Herbste 1864 juristischer und schön-
[Spaltenumbruch]

Eli
wissenschaftlicher Studien befleißigte.
Die Professoren Laun in Oldenburg,
der den Herzog in das Studium des
französischen Theaters einführte, und
Springer in Bonn, dessen kunsthisto-
rische Vorlesungen der junge Herzog
besuchte, entwickelten vorzugsweise
seinen Geschmack u. sein Verständnis
für Literatur und Kunst. Jm April
1865 trat der Herzog als Premier-
leutnant in das 5. Ulanenregiment in
Düsseldorf ein und nahm in diesem
Regiment bei der Elbarmee an dem
Feldzuge von 1866 teil, nach dessen
Beendigung er als Rittmeister in das
Regiment der Gardedukorps nach
Berlin versetzt wurde. Jn diesem
Regiment rückte der Herzog 1870 in
Frankreich ein, wurde nach Beendi-
gung des Krieges im März 1871 als
etatsmäßiger Stabsoffizier dem 1.
Garde-Dragoner-Regiment überwie-
sen und im Dezember 1873 zum Kom-
mandeur des 13. Ulanenregiments
ernannt. Schon Mitte Juni 1874
zwang den Herzog ein anhaltendes
Leiden, in Wiesbaden Heilung zu
suchen und um seinen Abschied ein-
zukommen, der ihm im Herbste 1875
definitiv bewilligt ward. Er wurde
als königl. preußischer Oberst a la
suite
des oldenburgischen Dragoner-
Regiments Nr. 19 gestellt; außerdem
war er kaiserl. russischer Oberst im
67. Jnf.-Reg. Tarutino. Seit Juni
1874 lebte er größtenteils in Wies-
baden literarischen Studien u. künst-
lerischen Jnteressen, die ihn während
der letzten Jahre auch vielfach auf
Reisen nach Rom und Paris geführt
haben. Jm Novbr. 1876 vermählte
er sich mit der ungarischen Baronesse
Natalie v. Friesenhof, u. lebte er seit-
dem meist auf Schloß Erlaa b. Wien,
den Sommer über gewöhnlich auf
Schloß Nagy-Belicz in Ungarn. Er
starb am 17. Oktober 1895 in Erlaa
bei Wien und wurde auf seiner Be-
sitzung Bogyar in Ungarn beigesetzt.

S:

Lustspiele v. A. Günther; V, 1876

* 9*


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Elf
dem damaligen Leutnant E. in Gör-
litz, dem ſie dann nach Hirſchberg
(Schleſien), ſpäter nach Marburg
(Heſſen) folgte. Jm Jahre 1888 ſie-
delten ſich die Gatten auf Schloß
Schwarzenau im Berleburger Kreiſe
(Weſtfalen) an, wo ſie neun Jahre
blieben, lebten dann zwei Jahre an
der lothringiſchen Grenze und ließen
ſich 1899 in Bad Bertrich (Rheinld.),
wo dem Gatten die Stelle eines kgl.
Badekommiſſars übertragen worden
war, nieder.

S:

Auf vulkaniſcher
Erde (R.), 1903. – Funken unter der
Aſche (R.), 1904. – Zaungäſte des
Glücks (R.), 1905. – Die Grundmühle
(Eifel-Roman), 1908.

*Elfinger, Hannibal,

wurde am
14. Jan. 1845 zu Wien geboren und
in der Militärakademie zu Marburg
für den Soldatenſtand vorgebildet,
mußte aber die militäriſche Laufbahn
ſpäterhin aufgeben, da er nach einer
ſchweren Augenkrankheit faſt gänzlich
erblindete. Nach ſeiner Geneſung
widmete er ſich eine Zeitlang der Öko-
nomie, wandte ſich dann aber der
Journaliſtik zu und kultivierte unter
anderm auch das Fach des Feuille-
tons. Er war mehrere Jahre Mit-
redakteur von der „Preſſe“ in Wien.
Am 8. Mai 1888 verließ er dieſe Stadt
u. wurde am 21. d. M. bei Preßburg
als Leiche aus der Donau gezogen:
er hatte durch Selbſtmord geendet.

S:

Gedichte, 1870. – Gedichte, 2. Bd.,
1871.

Elimar Anton Günther Friedrich
Herzog von Oldenburg,

pſeud. J.
Maler, Anton Günther, G.
Friedrich,
Sohn des Großherzogs
Paul Friedrich Auguſt von Olden-
burg und der Großherzogin Cäcilie,
des Königs Guſtav IV. Adolf von
Schweden Tochter, wurde am 23. Ja-
nuar 1844 in Oldenburg geboren u.
daſelbſt durch Hofrat Gideonſen er-
zogen. Oſtern 1862 bezog er die Uni-
verſität Bonn, wo er ſich bis zum
Herbſte 1864 juriſtiſcher und ſchön-
[Spaltenumbruch]

Eli
wiſſenſchaftlicher Studien befleißigte.
Die Profeſſoren Laun in Oldenburg,
der den Herzog in das Studium des
franzöſiſchen Theaters einführte, und
Springer in Bonn, deſſen kunſthiſto-
riſche Vorleſungen der junge Herzog
beſuchte, entwickelten vorzugsweiſe
ſeinen Geſchmack u. ſein Verſtändnis
für Literatur und Kunſt. Jm April
1865 trat der Herzog als Premier-
leutnant in das 5. Ulanenregiment in
Düſſeldorf ein und nahm in dieſem
Regiment bei der Elbarmee an dem
Feldzuge von 1866 teil, nach deſſen
Beendigung er als Rittmeiſter in das
Regiment der Gardedukorps nach
Berlin verſetzt wurde. Jn dieſem
Regiment rückte der Herzog 1870 in
Frankreich ein, wurde nach Beendi-
gung des Krieges im März 1871 als
etatsmäßiger Stabsoffizier dem 1.
Garde-Dragoner-Regiment überwie-
ſen und im Dezember 1873 zum Kom-
mandeur des 13. Ulanenregiments
ernannt. Schon Mitte Juni 1874
zwang den Herzog ein anhaltendes
Leiden, in Wiesbaden Heilung zu
ſuchen und um ſeinen Abſchied ein-
zukommen, der ihm im Herbſte 1875
definitiv bewilligt ward. Er wurde
als königl. preußiſcher Oberſt à la
suite
des oldenburgiſchen Dragoner-
Regiments Nr. 19 geſtellt; außerdem
war er kaiſerl. ruſſiſcher Oberſt im
67. Jnf.-Reg. Tarutino. Seit Juni
1874 lebte er größtenteils in Wies-
baden literariſchen Studien u. künſt-
leriſchen Jntereſſen, die ihn während
der letzten Jahre auch vielfach auf
Reiſen nach Rom und Paris geführt
haben. Jm Novbr. 1876 vermählte
er ſich mit der ungariſchen Baroneſſe
Natalie v. Frieſenhof, u. lebte er ſeit-
dem meiſt auf Schloß Erlaa b. Wien,
den Sommer über gewöhnlich auf
Schloß Nagy-Bèlicz in Ungarn. Er
ſtarb am 17. Oktober 1895 in Erlaa
bei Wien und wurde auf ſeiner Be-
ſitzung Bogyar in Ungarn beigeſetzt.

S:

Luſtſpiele v. A. Günther; V, 1876

* 9*
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[131/0135] Elf Eli dem damaligen Leutnant E. in Gör- litz, dem ſie dann nach Hirſchberg (Schleſien), ſpäter nach Marburg (Heſſen) folgte. Jm Jahre 1888 ſie- delten ſich die Gatten auf Schloß Schwarzenau im Berleburger Kreiſe (Weſtfalen) an, wo ſie neun Jahre blieben, lebten dann zwei Jahre an der lothringiſchen Grenze und ließen ſich 1899 in Bad Bertrich (Rheinld.), wo dem Gatten die Stelle eines kgl. Badekommiſſars übertragen worden war, nieder. S: Auf vulkaniſcher Erde (R.), 1903. – Funken unter der Aſche (R.), 1904. – Zaungäſte des Glücks (R.), 1905. – Die Grundmühle (Eifel-Roman), 1908. *Elfinger, Hannibal, wurde am 14. Jan. 1845 zu Wien geboren und in der Militärakademie zu Marburg für den Soldatenſtand vorgebildet, mußte aber die militäriſche Laufbahn ſpäterhin aufgeben, da er nach einer ſchweren Augenkrankheit faſt gänzlich erblindete. Nach ſeiner Geneſung widmete er ſich eine Zeitlang der Öko- nomie, wandte ſich dann aber der Journaliſtik zu und kultivierte unter anderm auch das Fach des Feuille- tons. Er war mehrere Jahre Mit- redakteur von der „Preſſe“ in Wien. Am 8. Mai 1888 verließ er dieſe Stadt u. wurde am 21. d. M. bei Preßburg als Leiche aus der Donau gezogen: er hatte durch Selbſtmord geendet. S: Gedichte, 1870. – Gedichte, 2. Bd., 1871. Elimar Anton Günther Friedrich Herzog von Oldenburg, pſeud. J. Maler, Anton Günther, G. Friedrich, Sohn des Großherzogs Paul Friedrich Auguſt von Olden- burg und der Großherzogin Cäcilie, des Königs Guſtav IV. Adolf von Schweden Tochter, wurde am 23. Ja- nuar 1844 in Oldenburg geboren u. daſelbſt durch Hofrat Gideonſen er- zogen. Oſtern 1862 bezog er die Uni- verſität Bonn, wo er ſich bis zum Herbſte 1864 juriſtiſcher und ſchön- wiſſenſchaftlicher Studien befleißigte. Die Profeſſoren Laun in Oldenburg, der den Herzog in das Studium des franzöſiſchen Theaters einführte, und Springer in Bonn, deſſen kunſthiſto- riſche Vorleſungen der junge Herzog beſuchte, entwickelten vorzugsweiſe ſeinen Geſchmack u. ſein Verſtändnis für Literatur und Kunſt. Jm April 1865 trat der Herzog als Premier- leutnant in das 5. Ulanenregiment in Düſſeldorf ein und nahm in dieſem Regiment bei der Elbarmee an dem Feldzuge von 1866 teil, nach deſſen Beendigung er als Rittmeiſter in das Regiment der Gardedukorps nach Berlin verſetzt wurde. Jn dieſem Regiment rückte der Herzog 1870 in Frankreich ein, wurde nach Beendi- gung des Krieges im März 1871 als etatsmäßiger Stabsoffizier dem 1. Garde-Dragoner-Regiment überwie- ſen und im Dezember 1873 zum Kom- mandeur des 13. Ulanenregiments ernannt. Schon Mitte Juni 1874 zwang den Herzog ein anhaltendes Leiden, in Wiesbaden Heilung zu ſuchen und um ſeinen Abſchied ein- zukommen, der ihm im Herbſte 1875 definitiv bewilligt ward. Er wurde als königl. preußiſcher Oberſt à la suite des oldenburgiſchen Dragoner- Regiments Nr. 19 geſtellt; außerdem war er kaiſerl. ruſſiſcher Oberſt im 67. Jnf.-Reg. Tarutino. Seit Juni 1874 lebte er größtenteils in Wies- baden literariſchen Studien u. künſt- leriſchen Jntereſſen, die ihn während der letzten Jahre auch vielfach auf Reiſen nach Rom und Paris geführt haben. Jm Novbr. 1876 vermählte er ſich mit der ungariſchen Baroneſſe Natalie v. Frieſenhof, u. lebte er ſeit- dem meiſt auf Schloß Erlaa b. Wien, den Sommer über gewöhnlich auf Schloß Nagy-Bèlicz in Ungarn. Er ſtarb am 17. Oktober 1895 in Erlaa bei Wien und wurde auf ſeiner Be- ſitzung Bogyar in Ungarn beigeſetzt. S: Luſtſpiele v. A. Günther; V, 1876 * 9*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/135>, abgerufen am 21.11.2024.