Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Deu im Sept. d. J. als Religionslehrervon der jüdischen Gemeinde in Brünn berufen und am 1. Dezbr. 1882 von der österreich. Unterrichtsverwaltung zum Lehrer der jüdischen Religion an den deutschen Staatsmittelschulen dieser Stadt bestellt. Jm Sept. 1887 ging er als Rabbiner nach Brüx und am 1. Septbr. 1891 nach Cincinnati (Ohio) in Nord-Amerika, wo er eine Professur für jüdische Geschichte und Religionsphilosophie am Hebrew Union College (Rabbinerseminar) übernahm und seit 1903 auch die Di- rektion dieser Anstalt führte. Er lebt und wirkt noch jetzt (1911) in Cin- cinnati. Er gab längere Zeit die Mo- natsschrift "Deborah" heraus u. war Redaktionsmitglied der Jewish En- cyclopedia. S: Andere Zeiten (E. a. *Deutsch, Karl, geb. am 23. Febr. Dev ren Jnntal schildern und meist im"Tiroler Tagblatt" und in der "Ti- roler Landzeitung" erschienen. Für letztere schrieb er zwei Jahre lang wöchentlich u. d. T. "D'Rofer Katl" einen Artikel in Jmster Mundart. Nachdem er 1900 seine Apotheke ver- kauft, widmet er sich vorwiegend der Schriftstellerei und lebt während des Sommers in Jmst und während des Winters in München, dem Geburts- ort seiner Gattin. S: A Sträußla Deutsch, Karoline, Pseudon. für Deutsch, Richard Friedrich, siehe Deutschmann, E., Pseudon. für Deutschmann, Marie, pseud. M. S:
Deviloff, Paul, Pseud. für Jo- *
Deu im Sept. d. J. als Religionslehrervon der jüdiſchen Gemeinde in Brünn berufen und am 1. Dezbr. 1882 von der öſterreich. Unterrichtsverwaltung zum Lehrer der jüdiſchen Religion an den deutſchen Staatsmittelſchulen dieſer Stadt beſtellt. Jm Sept. 1887 ging er als Rabbiner nach Brüx und am 1. Septbr. 1891 nach Cincinnati (Ohio) in Nord-Amerika, wo er eine Profeſſur für jüdiſche Geſchichte und Religionsphiloſophie am Hebrew Union College (Rabbinerſeminar) übernahm und ſeit 1903 auch die Di- rektion dieſer Anſtalt führte. Er lebt und wirkt noch jetzt (1911) in Cin- cinnati. Er gab längere Zeit die Mo- natsſchrift „Deborah“ heraus u. war Redaktionsmitglied der Jewish En- cyclopedia. S: Andere Zeiten (E. a. *Deutſch, Karl, geb. am 23. Febr. Dev ren Jnntal ſchildern und meiſt im„Tiroler Tagblatt“ und in der „Ti- roler Landzeitung“ erſchienen. Für letztere ſchrieb er zwei Jahre lang wöchentlich u. d. T. „D’Rofer Katl“ einen Artikel in Jmſter Mundart. Nachdem er 1900 ſeine Apotheke ver- kauft, widmet er ſich vorwiegend der Schriftſtellerei und lebt während des Sommers in Jmſt und während des Winters in München, dem Geburts- ort ſeiner Gattin. S: A Sträußla Deutſch, Karoline, Pſeudon. für Deutſch, Richard Friedrich, ſiehe Deutſchmann, E., Pſeudon. für Deutſchmann, Marie, pſeud. M. S:
Deviloff, Paul, Pſeud. für Jo- *
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Deu
Dev
im Sept. d. J. als Religionslehrer
von der jüdiſchen Gemeinde in Brünn
berufen und am 1. Dezbr. 1882 von
der öſterreich. Unterrichtsverwaltung
zum Lehrer der jüdiſchen Religion an
den deutſchen Staatsmittelſchulen
dieſer Stadt beſtellt. Jm Sept. 1887
ging er als Rabbiner nach Brüx und
am 1. Septbr. 1891 nach Cincinnati
(Ohio) in Nord-Amerika, wo er eine
Profeſſur für jüdiſche Geſchichte und
Religionsphiloſophie am Hebrew
Union College (Rabbinerſeminar)
übernahm und ſeit 1903 auch die Di-
rektion dieſer Anſtalt führte. Er lebt
und wirkt noch jetzt (1911) in Cin-
cinnati. Er gab längere Zeit die Mo-
natsſchrift „Deborah“ heraus u. war
Redaktionsmitglied der Jewish En-
cyclopedia.
S: Andere Zeiten (E. a.
d. jüdiſchen Leben der jüngſten Ver-
gangenh.), 1898. – Unlösbare Feſſeln
(E. a. d. jüd. Leben d. Gegenwart),
1903.
*Deutſch, Karl, geb. am 23. Febr.
1859 zu Jmſt in Tirol, wo ſein Va-
ter Apotheker war, kam nach Abſol-
vierung der dortigen Volksſchule auf
die Realſchule in Jnnsbruck, wo er
ſich nach des Vaters Wunſch zum
Techniker vorbilden ſollte. Da aber
dieſer Beruf dem Knaben gar nicht
zuſagte, geſtattete ſein Vater den Über-
tritt zum Gymnaſium u. ſpäter auch
die Erlernung der Pharmacie. Jm
Mai 1880 bezog D. die Univerſität
Jnnsbruck, wo er im Juli 1882 als
Mag. Pharm. graduiert wurde, ſtu-
dierte dann noch zwei weitere Se-
meſter unter Prof. Sennhofer und
Dr. Brummer Chemie u. kehrte 1884
nach Jmſt zurück, wo er 1890 die
väterliche Apotheke übernahm, die er
bis 1900 ſelbſt leitete. Während die-
ſer Zeit, wo er ganz unter dem Volke
lebte und tiefe Einblicke in das Ti-
roler Volksleben gewann, da ihm die
Leute ihr vollſtes Vertrauen ſchenkten,
entſtanden ſeine erſten literariſchen
Arbeiten, die das Volksleben im obe-
ren Jnntal ſchildern und meiſt im
„Tiroler Tagblatt“ und in der „Ti-
roler Landzeitung“ erſchienen. Für
letztere ſchrieb er zwei Jahre lang
wöchentlich u. d. T. „D’Rofer Katl“
einen Artikel in Jmſter Mundart.
Nachdem er 1900 ſeine Apotheke ver-
kauft, widmet er ſich vorwiegend der
Schriftſtellerei und lebt während des
Sommers in Jmſt und während des
Winters in München, dem Geburts-
ort ſeiner Gattin.
S: A Sträußla
vom Berg (Ge. in Oberinntaler Mdt.),
1890. – Wo der Jochwind pfeift
(Geſchn. a. Tirol), 1903. – Der Jä-
ger vom Steinſee (E. a. d. Zeit der
Tiroler Freiheitskämpfe), 1903. –
Die Gottloſen (E. a. Tirol), 1905.
Deutſch, Karoline, Pſeudon. für
Karoline Weiß; ſ. d.!
Deutſch, Richard Friedrich, ſiehe
Richard A. Edon!
Deutſchmann, E., Pſeudon. für
Paul Lippert; ſ. d.!
Deutſchmann, Marie, pſeud. M.
Albert, wurde am 15. Aug. 1841
in Goldap (Oſtpreußen) als die Toch-
ter eines Pfarrers geboren. Sie legte
1871 in Königsberg das Lehrerin-
nenexamen ab, erteilte dann Unter-
richt u. ſtudierte daneben Sprachen,
Philoſophie u. Poeſie. Obwohl früh-
zeitig zur Schriftſtellerei hinneigend,
kam ſie doch erſt zu regelmäßigem,
literariſchem Schaffen, ſeit ſie ſich
1874 in Halle a. S. niedergelaſſen
hatte. Sie ſchrieb eine Reihe von
Novellen u. Skizzen für verſchiedene
Zeitungen, auch mehrere Libretti für
Komponiſten. Später lebte ſie eine
Zeitlang in Arnſtadt und Weilburg,
hat aber ſeit 1891 ihren ſtändigen
Wohnſitz wieder in Halle a. S.
S:
Ohne Sterben kommt man nicht zum
Leben! (E.), 1884. – Sonnenſtrahl
N.), 1906. Claudia (Dr.), 1906. –
Spes unica (R.), 1907. – Unſchuldig
(R.), 1908.
Deviloff, Paul, Pſeud. für Jo-
ſeph von Doblhoff; ſ. d.!
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