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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Eyt
Höfingen bei Leonberg und 1861 in
Maichingen, wo er am 21. April 1869
starb.

S:

Psalter in modernem Ge-
wande (Lr.), 1862.

*Eyth, Eduard,

geb. am 2. Juli
1809 zu Heilbronn in Württemberg,
wurde von seinem Vater, der dort
als Lehrer der alten Sprachen am
Gymnasium wirkte, trefflich vorge-
bildet u. trat dann 1823 in das nie-
dere theologische Seminar zu Maul-
bronn ein. Von 1827-31 studierte er
im theologischen Stift zu Tübingen,
verlegte aber schon von Anfang an
den Schwerpunkt seiner Studien auf
die klassische Philologie u. machte sich
hier schon durch seine klassisch gehal-
tenen griechischen Gedichte bekannt,
die er unter dem Titel "Hilarolypos"
(Stuttg. 1831. 2. A. 1840) heraus-
gab. Daneben besuchte er eifrig Uh-
lands literarhistorische Vorlesungen;
diesem Altmeister der schwäbischen
Dichtkunst und Justinus Kerner, mit
dem er zeitlebens in freundschaft-
lichem Verkehr stand, verdankte er
besonders die Anregung zu eigenem
poetischen Schaffen. Jm Jahre 1831
bestand er trotz eines hemmenden
Augenleidens sein Examen mit Ehren
und erwarb sich in demselben Jahre
die Würde eines Dr. phil. Nachdem
er dann kurze Zeit Pfarrvikar in Heil-
bronn gewesen war, hier u. dort auch
als Hilfslehrer gewirkt und eine grö-
ßere Reise durch die Schweiz u. 1833
nach Norddeutschland gemacht, wurde
er 1835 Oberpräzeptor in Kirchheim
unter Teck und verheiratete sich hier
mit Julie Capoll, von welcher
seit 1845 in Knapps Christoterpe die
"Bilder ohne Rahmen. Aus den Pa-
pieren einer Unbekannten. Mitgeteilt
-- nicht von ihr selbst" erschienen,
die 1852 besonders herausgegeben u.
bald ins Schwedische u. Holländische
übersetzt wurden. Jm Jahre 1841
wurde E. als Professor der Geschichte
an das niedere theologische Seminar
zu Schönthal berufen, an dem er
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Eyt
1865 zum Ephorus (Direktor) beför-
dert ward. Seit 1868 wirkte er in
gleicher Eigenschaft am Seminar zu
Blaubeuren, trat 1877 in den Ruhe-
stand u. siedelte nach Neu-Ulm über,
wo er am 28. April 1884 starb.

S:

Die
Sage vom Odysseus nach Homer. Jn
Reimen bearb., 3 Hefte, 1834-35. -
Harfenklänge a. d. alten Bunde (Ge.),
1838. - Gedichte, 1843. 3. Ausg. u.
d. T.: Bilder in Rahmen (Ge.), 1856.
- Sophokles' drei schönste Tragödien
(die beiden Oedipus und Antigone),
1854. - Sophokles' König Oedipus,
nach den neuen Grundsätzen der Pro-
sodie bearbeitet, 3. A. 1875. - Die
uralte Gegenwart, oder: "Homers
Jlias im Versmaß der Urschrift nach
den neuen Grundsätzen der Prosodie"
(1851). - Sophokles' Antigone (des-
gleichen), 2. Ausg. 1875. - Oedipus
auf Kolonos (desgl.), 2. Ausg. 1875.
- Sophokles' Ajas, übers., 1877.

*Eyth, Max,

Sohn des Vorigen,
wurde am 6. Mai 1836 zu Kirchheim
unter Teck in Württemberg geboren,
wo der Vater damals Lehrer war,
kam mit diesem 1841 nach Schönthal
und besuchte hier das Seminar, an
dem der Vater als Professor wirkte.
Er beendete seine Studien auf dem
Polytechnikum in Stuttgart. Nach
mehrjähriger Tätigkeit in einer würt-
tembergischen Maschinenfabrik begab
er sich 1861 nach England und trat
in die Steamploughworks von J.
Fowler in Leeds ein, woselbst er an
der Entwicklung der Dampfkultur
wesentlichen Anteil hatte. Wichtige
Verbesserungen des Dampfpfluges
sind sein Werk; auch ist er der tech-
nische Erfinder der Tauerei (Seil-
schleppschiffahrt). Jm Auftrage und
als Jngenieur der Fowlerschen Fa-
brik bereiste er die meisten Länder
Europas, ging 1863 nach Ägypten,
um dort die Einführung der Dampf-
pflüge zu überwachen u. zu fördern,
war gleichzeitig bis 1866 Chefinge-
nieur des ägyptischen Thronerben,

*


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Eyt
Höfingen bei Leonberg und 1861 in
Maichingen, wo er am 21. April 1869
ſtarb.

S:

Pſalter in modernem Ge-
wande (Lr.), 1862.

*Eyth, Eduard,

geb. am 2. Juli
1809 zu Heilbronn in Württemberg,
wurde von ſeinem Vater, der dort
als Lehrer der alten Sprachen am
Gymnaſium wirkte, trefflich vorge-
bildet u. trat dann 1823 in das nie-
dere theologiſche Seminar zu Maul-
bronn ein. Von 1827–31 ſtudierte er
im theologiſchen Stift zu Tübingen,
verlegte aber ſchon von Anfang an
den Schwerpunkt ſeiner Studien auf
die klaſſiſche Philologie u. machte ſich
hier ſchon durch ſeine klaſſiſch gehal-
tenen griechiſchen Gedichte bekannt,
die er unter dem Titel „Hilarolypos“
(Stuttg. 1831. 2. A. 1840) heraus-
gab. Daneben beſuchte er eifrig Uh-
lands literarhiſtoriſche Vorleſungen;
dieſem Altmeiſter der ſchwäbiſchen
Dichtkunſt und Juſtinus Kerner, mit
dem er zeitlebens in freundſchaft-
lichem Verkehr ſtand, verdankte er
beſonders die Anregung zu eigenem
poetiſchen Schaffen. Jm Jahre 1831
beſtand er trotz eines hemmenden
Augenleidens ſein Examen mit Ehren
und erwarb ſich in demſelben Jahre
die Würde eines Dr. phil. Nachdem
er dann kurze Zeit Pfarrvikar in Heil-
bronn geweſen war, hier u. dort auch
als Hilfslehrer gewirkt und eine grö-
ßere Reiſe durch die Schweiz u. 1833
nach Norddeutſchland gemacht, wurde
er 1835 Oberpräzeptor in Kirchheim
unter Teck und verheiratete ſich hier
mit Julie Capoll, von welcher
ſeit 1845 in Knapps Chriſtoterpe die
„Bilder ohne Rahmen. Aus den Pa-
pieren einer Unbekannten. Mitgeteilt
— nicht von ihr ſelbſt“ erſchienen,
die 1852 beſonders herausgegeben u.
bald ins Schwediſche u. Holländiſche
überſetzt wurden. Jm Jahre 1841
wurde E. als Profeſſor der Geſchichte
an das niedere theologiſche Seminar
zu Schönthal berufen, an dem er
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Eyt
1865 zum Ephorus (Direktor) beför-
dert ward. Seit 1868 wirkte er in
gleicher Eigenſchaft am Seminar zu
Blaubeuren, trat 1877 in den Ruhe-
ſtand u. ſiedelte nach Neu-Ulm über,
wo er am 28. April 1884 ſtarb.

S:

Die
Sage vom Odyſſeus nach Homer. Jn
Reimen bearb., 3 Hefte, 1834–35. –
Harfenklänge a. d. alten Bunde (Ge.),
1838. – Gedichte, 1843. 3. Ausg. u.
d. T.: Bilder in Rahmen (Ge.), 1856.
– Sophokles’ drei ſchönſte Tragödien
(die beiden Oedipus und Antigone),
1854. – Sophokles’ König Oedipus,
nach den neuen Grundſätzen der Pro-
ſodie bearbeitet, 3. A. 1875. – Die
uralte Gegenwart, oder: „Homers
Jlias im Versmaß der Urſchrift nach
den neuen Grundſätzen der Proſodie“
(1851). – Sophokles’ Antigone (des-
gleichen), 2. Ausg. 1875. – Oedipus
auf Kolonos (desgl.), 2. Ausg. 1875.
– Sophokles’ Ajas, überſ., 1877.

*Eyth, Max,

Sohn des Vorigen,
wurde am 6. Mai 1836 zu Kirchheim
unter Teck in Württemberg geboren,
wo der Vater damals Lehrer war,
kam mit dieſem 1841 nach Schönthal
und beſuchte hier das Seminar, an
dem der Vater als Profeſſor wirkte.
Er beendete ſeine Studien auf dem
Polytechnikum in Stuttgart. Nach
mehrjähriger Tätigkeit in einer würt-
tembergiſchen Maſchinenfabrik begab
er ſich 1861 nach England und trat
in die Steamploughworks von J.
Fowler in Leeds ein, woſelbſt er an
der Entwicklung der Dampfkultur
weſentlichen Anteil hatte. Wichtige
Verbeſſerungen des Dampfpfluges
ſind ſein Werk; auch iſt er der tech-
niſche Erfinder der Tauerei (Seil-
ſchleppſchiffahrt). Jm Auftrage und
als Jngenieur der Fowlerſchen Fa-
brik bereiſte er die meiſten Länder
Europas, ging 1863 nach Ägypten,
um dort die Einführung der Dampf-
pflüge zu überwachen u. zu fördern,
war gleichzeitig bis 1866 Chefinge-
nieur des ägyptiſchen Thronerben,

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[178/0182] Eyt Eyt Höfingen bei Leonberg und 1861 in Maichingen, wo er am 21. April 1869 ſtarb. S: Pſalter in modernem Ge- wande (Lr.), 1862. *Eyth, Eduard, geb. am 2. Juli 1809 zu Heilbronn in Württemberg, wurde von ſeinem Vater, der dort als Lehrer der alten Sprachen am Gymnaſium wirkte, trefflich vorge- bildet u. trat dann 1823 in das nie- dere theologiſche Seminar zu Maul- bronn ein. Von 1827–31 ſtudierte er im theologiſchen Stift zu Tübingen, verlegte aber ſchon von Anfang an den Schwerpunkt ſeiner Studien auf die klaſſiſche Philologie u. machte ſich hier ſchon durch ſeine klaſſiſch gehal- tenen griechiſchen Gedichte bekannt, die er unter dem Titel „Hilarolypos“ (Stuttg. 1831. 2. A. 1840) heraus- gab. Daneben beſuchte er eifrig Uh- lands literarhiſtoriſche Vorleſungen; dieſem Altmeiſter der ſchwäbiſchen Dichtkunſt und Juſtinus Kerner, mit dem er zeitlebens in freundſchaft- lichem Verkehr ſtand, verdankte er beſonders die Anregung zu eigenem poetiſchen Schaffen. Jm Jahre 1831 beſtand er trotz eines hemmenden Augenleidens ſein Examen mit Ehren und erwarb ſich in demſelben Jahre die Würde eines Dr. phil. Nachdem er dann kurze Zeit Pfarrvikar in Heil- bronn geweſen war, hier u. dort auch als Hilfslehrer gewirkt und eine grö- ßere Reiſe durch die Schweiz u. 1833 nach Norddeutſchland gemacht, wurde er 1835 Oberpräzeptor in Kirchheim unter Teck und verheiratete ſich hier mit Julie Capoll, von welcher ſeit 1845 in Knapps Chriſtoterpe die „Bilder ohne Rahmen. Aus den Pa- pieren einer Unbekannten. Mitgeteilt — nicht von ihr ſelbſt“ erſchienen, die 1852 beſonders herausgegeben u. bald ins Schwediſche u. Holländiſche überſetzt wurden. Jm Jahre 1841 wurde E. als Profeſſor der Geſchichte an das niedere theologiſche Seminar zu Schönthal berufen, an dem er 1865 zum Ephorus (Direktor) beför- dert ward. Seit 1868 wirkte er in gleicher Eigenſchaft am Seminar zu Blaubeuren, trat 1877 in den Ruhe- ſtand u. ſiedelte nach Neu-Ulm über, wo er am 28. April 1884 ſtarb. S: Die Sage vom Odyſſeus nach Homer. Jn Reimen bearb., 3 Hefte, 1834–35. – Harfenklänge a. d. alten Bunde (Ge.), 1838. – Gedichte, 1843. 3. Ausg. u. d. T.: Bilder in Rahmen (Ge.), 1856. – Sophokles’ drei ſchönſte Tragödien (die beiden Oedipus und Antigone), 1854. – Sophokles’ König Oedipus, nach den neuen Grundſätzen der Pro- ſodie bearbeitet, 3. A. 1875. – Die uralte Gegenwart, oder: „Homers Jlias im Versmaß der Urſchrift nach den neuen Grundſätzen der Proſodie“ (1851). – Sophokles’ Antigone (des- gleichen), 2. Ausg. 1875. – Oedipus auf Kolonos (desgl.), 2. Ausg. 1875. – Sophokles’ Ajas, überſ., 1877. *Eyth, Max, Sohn des Vorigen, wurde am 6. Mai 1836 zu Kirchheim unter Teck in Württemberg geboren, wo der Vater damals Lehrer war, kam mit dieſem 1841 nach Schönthal und beſuchte hier das Seminar, an dem der Vater als Profeſſor wirkte. Er beendete ſeine Studien auf dem Polytechnikum in Stuttgart. Nach mehrjähriger Tätigkeit in einer würt- tembergiſchen Maſchinenfabrik begab er ſich 1861 nach England und trat in die Steamploughworks von J. Fowler in Leeds ein, woſelbſt er an der Entwicklung der Dampfkultur weſentlichen Anteil hatte. Wichtige Verbeſſerungen des Dampfpfluges ſind ſein Werk; auch iſt er der tech- niſche Erfinder der Tauerei (Seil- ſchleppſchiffahrt). Jm Auftrage und als Jngenieur der Fowlerſchen Fa- brik bereiſte er die meiſten Länder Europas, ging 1863 nach Ägypten, um dort die Einführung der Dampf- pflüge zu überwachen u. zu fördern, war gleichzeitig bis 1866 Chefinge- nieur des ägyptiſchen Thronerben, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/182>, abgerufen am 21.11.2024.