Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Fie der medizinischen Fakultät. Er starbam 18. Dezember 1882. S: Gedichte, *Fiedler, Friedrich, * am 4. (16. n. S: Dichtungen Fie dichte von F. J. Tjütschow (desgl.),1905. - Russische Dichterinnen (An- thol.), 1907. *Fiedler, Karl, wurde, wie sein *
Fie der mediziniſchen Fakultät. Er ſtarbam 18. Dezember 1882. S: Gedichte, *Fiedler, Friedrich, * am 4. (16. n. S: Dichtungen Fie dichte von F. J. Tjütſchow (desgl.),1905. – Ruſſiſche Dichterinnen (An- thol.), 1907. *Fiedler, Karl, wurde, wie ſein *
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Fie
Fie
der mediziniſchen Fakultät. Er ſtarb
am 18. Dezember 1882.
S: Gedichte,
1876.
*Fiedler, Friedrich, * am 4. (16. n.
St.) Novbr. 1859 zu St. Petersburg,
erhielt daſelbſt auf der „Reformier-
ten Kirchenſchule“ ſeine Gymnaſial-
bildung und ſtudierte an der dortigen
Univerſität 1880–84 germaniſche und
romaniſche Philologie und Literatur-
geſchichte. Er wurde alsbald Lehrer
der deutſchen Sprache und Literatur
am weiblichen Gymnaſium der Für-
ſtin Obolensky und am St. Helenen-
ſtift in St. Petersburg. Jetzt iſt er
Oberlehrer am Katharinenſtift für
adelige Fräulein und am Realgym-
naſium von Gurewitſch daſelbſt und
ſeit 1897 mit dem Titel eines Staats-
rats geziert. Jn den Jahren 1885,
1891, 1894 und 1896 bereiſte er
Deutſchland, Öſterreich, die Schweiz
u. Oberitalien und machte dabei die
perſönliche Bekanntſchaft der bedeu-
tendſten deutſchen Schriftſteller. Seit
dem Jahre 1888 führte er auch durch
mehrere Jahre das Referat über das
deutſche und ruſſiſche Drama am „St.
Petersburger Herold“. F. iſt beſon-
ders hervorragend als Überſetzer ruſ-
ſiſcher Dichtungen.
S: Dichtungen
von Puſchkin, Krylow, Kolzow und
Lermontow, überſetzt, 1879. – Nero
(Dr.), 1883. – Gedichte von A. Kol-
zow, 1885. – Puſchkins Boris Godu-
now, 1886. – Der Landjunker (Lſp.
v. Wiſin), 1888. – Der ruſſiſche Par-
naß (Anthol.), 1889. – Dramen von
A. Puſchkin, 1891. – Waldwildnis
(Dr. von Angarin), 1892. – Gedichte
von Lermontow, 1893. – Der Reviſor
(Lſp. v. Gogol), 1894. – Gedichte von
Graf A. Tolſtoj, 1895. – Gedichte von
S. J. Nadſon, 1898. – Gedichte von
Nikitin, 1896. – Gedichte von A. Puſch-
kin, 1897. – Gedichte von A. N. Mai-
kow (im Versmaße des Orig. ver-
deutſcht), 1901. – Gedichte von N. A.
Nekraſſow (desgl.), 1902. – Gedichte
von A. A. Feth (desgl.), 1903. – Ge-
dichte von F. J. Tjütſchow (desgl.),
1905. – Ruſſiſche Dichterinnen (An-
thol.), 1907.
*Fiedler, Karl, wurde, wie ſein
Grabſtein in Lauſa berichtet, am
9. März 1834 (er ſelber gab wohl
1836 und 1838 und 1840 als ſein Ge-
burtsjahr an) zu Hannover geboren
und beabſichtigte, ſich dem Studium
der Theologie zu widmen, ſah ſich in-
deſſen durch Familienverhältniſſe ge-
zwungen, einen praktiſchen Beruf zu
ergreifen. Er wurde Kaufmann,
wandte ſich aber bald dem Theater
zu. Ein ehemaliger Jeſuitenzögling
bereitete ihn für den Schauſpieler-
beruf vor, machte aber ſchließlich, wie
man annimmt, aus Eiferſucht den
Verſuch, F. zu vergiften. Er mußte
dieſes Verbrechen mit fünf Jahren
Zuchthausſtrafe büßen. F. genas nach
längerem Siechtum und nahm nun
ſeinen Kaufmannsberuf wieder auf.
Er bereiſte Frankreich, England und
Jtalien, wo er durch eine Reihe von
Jahren neben dem für ſeine Exiſtenz
notwendigen geſchäftlichen Berufe
dem Studium der Künſte u. Wiſſen-
ſchaften lebte. Nachdem F. im Jahre
1861 nach Deutſchland zurückgekehrt
war, gründete er in Krefeld, ſowie
ſpäter in Lyon eines der bedeutend-
ſten Rohſeiden-Geſchäfte mit gutem
pekuniären Erfolge und ſchuf dann
nach etlichen Jahren in Krefeld, in-
dem er ſeiner Lieblingsneigung folgte,
ein nach ſtreng künſtleriſchen Prinzi-
pien geleitetes Theater, dem er noto-
riſch im Laufe von fünf Jahren ein
ganzes Vermögen opferte. Endlich
gab er, durch Neid und Undank ent-
mutigt, Theater und Geſchäft auf, um
nunmehr ausſchließlich ſeinem dichte-
riſchen und dramaturgiſchen Schaffen
zu leben. Er ſiedelte zunächſt nach
Gohlis bei Leipzig, ſpäter nach Stutt-
gart über, bis ihn 1874 ſeine Verhei-
ratung mit der trefflichen herzoglich
deſſauiſchen Hofſchauſpielerin Theo-
dore von Wurzbach-Tannenberg, ſei-
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