Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Fie
ner einstigen Schülerin in Krefeld,
nach Dessau zog. Als das dortige
Theater Ende der siebziger Jahre eine
Einschränkung erfuhr, folgte F. seiner
Gattin nach Frankfurt a. M., dann
nach Berlin und 1879 nach Prag, wo
letztere ein festes Engagement gefun-
den hatte. Jm Jahre 1886 siedelte er
nach Lausa bei Losenstein in Ober-
österreich über, wo er das Schloß
Kogl erworben hatte, und hier ist er,
nachdem er von einer schweren Läh-
mung befallen war, so daß er sich nur
auf Krücken fortbewegen konnte, am
7. Sept. 1887 gestorben.

S:

Frauen-
herzen (Schsp.), 1871. - Goethe als
Rekrut (Lsp.), 1873. - Vom Regen in
die Traufe (Lsp.), 1875. - Das deutsche
Theater, was es war, was es ist, was
es werden muß, 1875. 3. A. 1881. -
Die Gesamtgastspiele in München,
1880. 2. A. 1881. - Franziska Seid-
witz (Dr.), 1883. - Der verhängnis-
volle Kuß (Lsp.), 1883.

*Fiedler, Philipp,

pseudon. Curt
Falkenau,
wurde am 15. August
1840 zu Öderan in Sachsen geboren,
kam mit acht Jahren nach Leipzig u.
erhielt teils hier, teils auf dem Lande
in der Nähe von Leipzig seine Erzie-
hung durch Hauslehrer. Nachdem er
dann von Ostern 1854 bis Michaelis
1859 die Fürstenschule St. Afra in
Meißen besucht hatte, studierte er in
Göttingen und Prag Naturwissen-
schaften, wandte sich in Berlin dem
Studium der Jurisprudenz zu, das
er in Leipzig vollendete, absolvierte
hier das erste juristische Examen und
erwarb sich darauf die Doktorwürde.
Nun unternahm er größere Reisen,
die ihn mehrmals nach Jtalien, 1868
nach Frankreich u. Britannien, 1870
in Begleitung seines Bruders, des
bekannten Kunstästhetikers, nach dem
Orient, Ägypten, Griechenland und
der Türkei und 1872 nach Spanien
führten. Zwischendurch gab er sich
je nach Neigung wissenschaftlichen u.
künstlerischen Studien wie auch der
[Spaltenumbruch]

Fie
Beschäftigung mit der Poesie hin.
Nach seiner Heimkehr ließ er sich in
Leipzig als Privatmann nieder und
beteiligt sich hier mit Vorliebe an
den Bestrebungen der verschiedensten
Schriftstellervereinigungen.

S:

Dich-
tungen, 1883.

*Fieke, Karl,

geb. am 5. Februar
1857 zu Altenau im Harz als Sohn
des Hilfsaufsehers im dortigen kgl.
Silberhüttenwerk Ernst F., besuchte
die Volksschule daselbst und erwählte
nach seiner Konsirmation den Beruf
eines Buchdruckers, der ihn nach Be-
endigung seiner Lehrzeit im Lande
hin und her führte. Von 1883-93
war er in seinem Heimatorte Jnhaber
einer Buchhandlung und gehörte in
dieser Zeit auch einige Jahre dem
Magistratskollegium an. Dann ging
er wieder zum Buchdruckerberuf über,
bis er sich 1908 in Wernigerode am
Harz niederließ und sich seitdem aus-
schließlich der Schriftstellerei widmet.

S:

Altenau im Harz und Umgebung
in Poesie, Sage und Geschichte, 1908.
- Der Harzwald-Wilderer (R. a. d.
Anfang d. 19. Jahrh.), 1909.

Fielt, Charlotte,

Pseud. für Molly
Charlotte Filtsch; s. d.!

*Fiescher, Karl,

geb. am 27. Juli
1861 zu Morschitz in der Hanna (Mäh-
ren) als der Sohn des Rentmeisters
Joseph F., kam mit drei Jahren in-
folge Versetzung seines Vaters nach
Wien, u. ist diese Stadt seitdem sein
ständiger Wohnort geblieben. Nach
Besuch einer vortrefflichen Privat-
schule bezog er das Gymnasium und
dann die Universität, an der er Phi-
losophie und Pädagogik, Geschichte,
Literaturgeschichte und Theorie der
Musik studierte und auch 1886 die
Würde eines Dr. phil. erwarb. Der
Tod seines Vaters (1884) u. die da-
durch bedingten Lebensverhältnisse
sowie ein schweres Nervenleiden hin-
derten ihn an der beabsichtigten Ha-
bilitierung für Philosophie, und so
trat er 1888 als Fachlehrer für

*


[Spaltenumbruch]

Fie
ner einſtigen Schülerin in Krefeld,
nach Deſſau zog. Als das dortige
Theater Ende der ſiebziger Jahre eine
Einſchränkung erfuhr, folgte F. ſeiner
Gattin nach Frankfurt a. M., dann
nach Berlin und 1879 nach Prag, wo
letztere ein feſtes Engagement gefun-
den hatte. Jm Jahre 1886 ſiedelte er
nach Lauſa bei Loſenſtein in Ober-
öſterreich über, wo er das Schloß
Kogl erworben hatte, und hier iſt er,
nachdem er von einer ſchweren Läh-
mung befallen war, ſo daß er ſich nur
auf Krücken fortbewegen konnte, am
7. Sept. 1887 geſtorben.

S:

Frauen-
herzen (Schſp.), 1871. – Goethe als
Rekrut (Lſp.), 1873. – Vom Regen in
die Traufe (Lſp.), 1875. – Das deutſche
Theater, was es war, was es iſt, was
es werden muß, 1875. 3. A. 1881. –
Die Geſamtgaſtſpiele in München,
1880. 2. A. 1881. – Franziska Seid-
witz (Dr.), 1883. – Der verhängnis-
volle Kuß (Lſp.), 1883.

*Fiedler, Philipp,

pſeudon. Curt
Falkenau,
wurde am 15. Auguſt
1840 zu Öderan in Sachſen geboren,
kam mit acht Jahren nach Leipzig u.
erhielt teils hier, teils auf dem Lande
in der Nähe von Leipzig ſeine Erzie-
hung durch Hauslehrer. Nachdem er
dann von Oſtern 1854 bis Michaelis
1859 die Fürſtenſchule St. Afra in
Meißen beſucht hatte, ſtudierte er in
Göttingen und Prag Naturwiſſen-
ſchaften, wandte ſich in Berlin dem
Studium der Jurisprudenz zu, das
er in Leipzig vollendete, abſolvierte
hier das erſte juriſtiſche Examen und
erwarb ſich darauf die Doktorwürde.
Nun unternahm er größere Reiſen,
die ihn mehrmals nach Jtalien, 1868
nach Frankreich u. Britannien, 1870
in Begleitung ſeines Bruders, des
bekannten Kunſtäſthetikers, nach dem
Orient, Ägypten, Griechenland und
der Türkei und 1872 nach Spanien
führten. Zwiſchendurch gab er ſich
je nach Neigung wiſſenſchaftlichen u.
künſtleriſchen Studien wie auch der
[Spaltenumbruch]

Fie
Beſchäftigung mit der Poeſie hin.
Nach ſeiner Heimkehr ließ er ſich in
Leipzig als Privatmann nieder und
beteiligt ſich hier mit Vorliebe an
den Beſtrebungen der verſchiedenſten
Schriftſtellervereinigungen.

S:

Dich-
tungen, 1883.

*Fieke, Karl,

geb. am 5. Februar
1857 zu Altenau im Harz als Sohn
des Hilfsaufſehers im dortigen kgl.
Silberhüttenwerk Ernſt F., beſuchte
die Volksſchule daſelbſt und erwählte
nach ſeiner Konſirmation den Beruf
eines Buchdruckers, der ihn nach Be-
endigung ſeiner Lehrzeit im Lande
hin und her führte. Von 1883–93
war er in ſeinem Heimatorte Jnhaber
einer Buchhandlung und gehörte in
dieſer Zeit auch einige Jahre dem
Magiſtratskollegium an. Dann ging
er wieder zum Buchdruckerberuf über,
bis er ſich 1908 in Wernigerode am
Harz niederließ und ſich ſeitdem aus-
ſchließlich der Schriftſtellerei widmet.

S:

Altenau im Harz und Umgebung
in Poeſie, Sage und Geſchichte, 1908.
– Der Harzwald-Wilderer (R. a. d.
Anfang d. 19. Jahrh.), 1909.

Fielt, Charlotte,

Pſeud. für Molly
Charlotte Filtſch; ſ. d.!

*Fieſcher, Karl,

geb. am 27. Juli
1861 zu Morſchitz in der Hanna (Mäh-
ren) als der Sohn des Rentmeiſters
Joſeph F., kam mit drei Jahren in-
folge Verſetzung ſeines Vaters nach
Wien, u. iſt dieſe Stadt ſeitdem ſein
ſtändiger Wohnort geblieben. Nach
Beſuch einer vortrefflichen Privat-
ſchule bezog er das Gymnaſium und
dann die Univerſität, an der er Phi-
loſophie und Pädagogik, Geſchichte,
Literaturgeſchichte und Theorie der
Muſik ſtudierte und auch 1886 die
Würde eines Dr. phil. erwarb. Der
Tod ſeines Vaters (1884) u. die da-
durch bedingten Lebensverhältniſſe
ſowie ein ſchweres Nervenleiden hin-
derten ihn an der beabſichtigten Ha-
bilitierung für Philoſophie, und ſo
trat er 1888 als Fachlehrer für

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0211" n="207"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fie</hi></fw><lb/>
ner ein&#x017F;tigen Schülerin in Krefeld,<lb/>
nach De&#x017F;&#x017F;au zog. Als das dortige<lb/>
Theater Ende der &#x017F;iebziger Jahre eine<lb/>
Ein&#x017F;chränkung erfuhr, folgte F. &#x017F;einer<lb/>
Gattin nach Frankfurt a. M., dann<lb/>
nach Berlin und 1879 nach Prag, wo<lb/>
letztere ein fe&#x017F;tes Engagement gefun-<lb/>
den hatte. Jm Jahre 1886 &#x017F;iedelte er<lb/>
nach Lau&#x017F;a bei Lo&#x017F;en&#x017F;tein in Ober-<lb/>
ö&#x017F;terreich über, wo er das Schloß<lb/>
Kogl erworben hatte, und hier i&#x017F;t er,<lb/>
nachdem er von einer &#x017F;chweren Läh-<lb/>
mung befallen war, &#x017F;o daß er &#x017F;ich nur<lb/>
auf Krücken fortbewegen konnte, am<lb/>
7. Sept. 1887 ge&#x017F;torben. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Frauen-<lb/>
herzen (Sch&#x017F;p.), 1871. &#x2013; Goethe als<lb/>
Rekrut (L&#x017F;p.), 1873. &#x2013; Vom Regen in<lb/>
die Traufe (L&#x017F;p.), 1875. &#x2013; Das deut&#x017F;che<lb/>
Theater, was es war, was es i&#x017F;t, was<lb/>
es werden muß, 1875. 3. A. 1881. &#x2013;<lb/>
Die Ge&#x017F;amtga&#x017F;t&#x017F;piele in München,<lb/>
1880. 2. A. 1881. &#x2013; Franziska Seid-<lb/>
witz (Dr.), 1883. &#x2013; Der verhängnis-<lb/>
volle Kuß (L&#x017F;p.), 1883.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Fiedler,</hi> Philipp,</head>
        <p> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Curt<lb/>
Falkenau,</hi> wurde am 15. Augu&#x017F;t<lb/>
1840 zu Öderan in Sach&#x017F;en geboren,<lb/>
kam mit acht Jahren nach Leipzig u.<lb/>
erhielt teils hier, teils auf dem Lande<lb/>
in der Nähe von Leipzig &#x017F;eine Erzie-<lb/>
hung durch Hauslehrer. Nachdem er<lb/>
dann von O&#x017F;tern 1854 bis Michaelis<lb/>
1859 die Für&#x017F;ten&#x017F;chule St. Afra in<lb/>
Meißen be&#x017F;ucht hatte, &#x017F;tudierte er in<lb/>
Göttingen und Prag Naturwi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaften, wandte &#x017F;ich in Berlin dem<lb/>
Studium der Jurisprudenz zu, das<lb/>
er in Leipzig vollendete, ab&#x017F;olvierte<lb/>
hier das er&#x017F;te juri&#x017F;ti&#x017F;che Examen und<lb/>
erwarb &#x017F;ich darauf die Doktorwürde.<lb/>
Nun unternahm er größere Rei&#x017F;en,<lb/>
die ihn mehrmals nach Jtalien, 1868<lb/>
nach Frankreich u. Britannien, 1870<lb/>
in Begleitung &#x017F;eines Bruders, des<lb/>
bekannten Kun&#x017F;&#x017F;thetikers, nach dem<lb/>
Orient, Ägypten, Griechenland und<lb/>
der Türkei und 1872 nach Spanien<lb/>
führten. Zwi&#x017F;chendurch gab er &#x017F;ich<lb/>
je nach Neigung wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen u.<lb/>
kün&#x017F;tleri&#x017F;chen Studien wie auch der<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Fie</hi></fw><lb/>
Be&#x017F;chäftigung mit der Poe&#x017F;ie hin.<lb/>
Nach &#x017F;einer Heimkehr ließ er &#x017F;ich in<lb/>
Leipzig als Privatmann nieder und<lb/>
beteiligt &#x017F;ich hier mit Vorliebe an<lb/>
den Be&#x017F;trebungen der ver&#x017F;chieden&#x017F;ten<lb/>
Schrift&#x017F;tellervereinigungen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Dich-<lb/>
tungen, 1883.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Fieke,</hi> Karl,</head>
        <p> geb. am 5. Februar<lb/>
1857 zu Altenau im Harz als Sohn<lb/>
des Hilfsauf&#x017F;ehers im dortigen kgl.<lb/>
Silberhüttenwerk Ern&#x017F;t F., be&#x017F;uchte<lb/>
die Volks&#x017F;chule da&#x017F;elb&#x017F;t und erwählte<lb/>
nach &#x017F;einer Kon&#x017F;irmation den Beruf<lb/>
eines Buchdruckers, der ihn nach Be-<lb/>
endigung &#x017F;einer Lehrzeit im Lande<lb/>
hin und her führte. Von 1883&#x2013;93<lb/>
war er in &#x017F;einem Heimatorte Jnhaber<lb/>
einer Buchhandlung und gehörte in<lb/>
die&#x017F;er Zeit auch einige Jahre dem<lb/>
Magi&#x017F;tratskollegium an. Dann ging<lb/>
er wieder zum Buchdruckerberuf über,<lb/>
bis er &#x017F;ich 1908 in Wernigerode am<lb/>
Harz niederließ und &#x017F;ich &#x017F;eitdem aus-<lb/>
&#x017F;chließlich der Schrift&#x017F;tellerei widmet.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Altenau im Harz und Umgebung<lb/>
in Poe&#x017F;ie, Sage und Ge&#x017F;chichte, 1908.<lb/>
&#x2013; Der Harzwald-Wilderer (R. a. d.<lb/>
Anfang d. 19. Jahrh.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Fielt,</hi> Charlotte,</head>
        <p> P&#x017F;eud. für Molly<lb/>
Charlotte <hi rendition="#g">Filt&#x017F;ch;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Fie&#x017F;cher,</hi> Karl,</head>
        <p> geb. am 27. Juli<lb/>
1861 zu Mor&#x017F;chitz in der Hanna (Mäh-<lb/>
ren) als der Sohn des Rentmei&#x017F;ters<lb/>
Jo&#x017F;eph F., kam mit drei Jahren in-<lb/>
folge Ver&#x017F;etzung &#x017F;eines Vaters nach<lb/>
Wien, u. i&#x017F;t die&#x017F;e Stadt &#x017F;eitdem &#x017F;ein<lb/>
&#x017F;tändiger Wohnort geblieben. Nach<lb/>
Be&#x017F;uch einer vortrefflichen Privat-<lb/>
&#x017F;chule bezog er das Gymna&#x017F;ium und<lb/>
dann die Univer&#x017F;ität, an der er Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophie und Pädagogik, Ge&#x017F;chichte,<lb/>
Literaturge&#x017F;chichte und Theorie der<lb/>
Mu&#x017F;ik &#x017F;tudierte und auch 1886 die<lb/>
Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> erwarb. Der<lb/>
Tod &#x017F;eines Vaters (1884) u. die da-<lb/>
durch bedingten Lebensverhältni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
&#x017F;owie ein &#x017F;chweres Nervenleiden hin-<lb/>
derten ihn an der beab&#x017F;ichtigten Ha-<lb/>
bilitierung für Philo&#x017F;ophie, und &#x017F;o<lb/>
trat er 1888 als Fachlehrer für<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0211] Fie Fie ner einſtigen Schülerin in Krefeld, nach Deſſau zog. Als das dortige Theater Ende der ſiebziger Jahre eine Einſchränkung erfuhr, folgte F. ſeiner Gattin nach Frankfurt a. M., dann nach Berlin und 1879 nach Prag, wo letztere ein feſtes Engagement gefun- den hatte. Jm Jahre 1886 ſiedelte er nach Lauſa bei Loſenſtein in Ober- öſterreich über, wo er das Schloß Kogl erworben hatte, und hier iſt er, nachdem er von einer ſchweren Läh- mung befallen war, ſo daß er ſich nur auf Krücken fortbewegen konnte, am 7. Sept. 1887 geſtorben. S: Frauen- herzen (Schſp.), 1871. – Goethe als Rekrut (Lſp.), 1873. – Vom Regen in die Traufe (Lſp.), 1875. – Das deutſche Theater, was es war, was es iſt, was es werden muß, 1875. 3. A. 1881. – Die Geſamtgaſtſpiele in München, 1880. 2. A. 1881. – Franziska Seid- witz (Dr.), 1883. – Der verhängnis- volle Kuß (Lſp.), 1883. *Fiedler, Philipp, pſeudon. Curt Falkenau, wurde am 15. Auguſt 1840 zu Öderan in Sachſen geboren, kam mit acht Jahren nach Leipzig u. erhielt teils hier, teils auf dem Lande in der Nähe von Leipzig ſeine Erzie- hung durch Hauslehrer. Nachdem er dann von Oſtern 1854 bis Michaelis 1859 die Fürſtenſchule St. Afra in Meißen beſucht hatte, ſtudierte er in Göttingen und Prag Naturwiſſen- ſchaften, wandte ſich in Berlin dem Studium der Jurisprudenz zu, das er in Leipzig vollendete, abſolvierte hier das erſte juriſtiſche Examen und erwarb ſich darauf die Doktorwürde. Nun unternahm er größere Reiſen, die ihn mehrmals nach Jtalien, 1868 nach Frankreich u. Britannien, 1870 in Begleitung ſeines Bruders, des bekannten Kunſtäſthetikers, nach dem Orient, Ägypten, Griechenland und der Türkei und 1872 nach Spanien führten. Zwiſchendurch gab er ſich je nach Neigung wiſſenſchaftlichen u. künſtleriſchen Studien wie auch der Beſchäftigung mit der Poeſie hin. Nach ſeiner Heimkehr ließ er ſich in Leipzig als Privatmann nieder und beteiligt ſich hier mit Vorliebe an den Beſtrebungen der verſchiedenſten Schriftſtellervereinigungen. S: Dich- tungen, 1883. *Fieke, Karl, geb. am 5. Februar 1857 zu Altenau im Harz als Sohn des Hilfsaufſehers im dortigen kgl. Silberhüttenwerk Ernſt F., beſuchte die Volksſchule daſelbſt und erwählte nach ſeiner Konſirmation den Beruf eines Buchdruckers, der ihn nach Be- endigung ſeiner Lehrzeit im Lande hin und her führte. Von 1883–93 war er in ſeinem Heimatorte Jnhaber einer Buchhandlung und gehörte in dieſer Zeit auch einige Jahre dem Magiſtratskollegium an. Dann ging er wieder zum Buchdruckerberuf über, bis er ſich 1908 in Wernigerode am Harz niederließ und ſich ſeitdem aus- ſchließlich der Schriftſtellerei widmet. S: Altenau im Harz und Umgebung in Poeſie, Sage und Geſchichte, 1908. – Der Harzwald-Wilderer (R. a. d. Anfang d. 19. Jahrh.), 1909. Fielt, Charlotte, Pſeud. für Molly Charlotte Filtſch; ſ. d.! *Fieſcher, Karl, geb. am 27. Juli 1861 zu Morſchitz in der Hanna (Mäh- ren) als der Sohn des Rentmeiſters Joſeph F., kam mit drei Jahren in- folge Verſetzung ſeines Vaters nach Wien, u. iſt dieſe Stadt ſeitdem ſein ſtändiger Wohnort geblieben. Nach Beſuch einer vortrefflichen Privat- ſchule bezog er das Gymnaſium und dann die Univerſität, an der er Phi- loſophie und Pädagogik, Geſchichte, Literaturgeſchichte und Theorie der Muſik ſtudierte und auch 1886 die Würde eines Dr. phil. erwarb. Der Tod ſeines Vaters (1884) u. die da- durch bedingten Lebensverhältniſſe ſowie ein ſchweres Nervenleiden hin- derten ihn an der beabſichtigten Ha- bilitierung für Philoſophie, und ſo trat er 1888 als Fachlehrer für *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/211
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/211>, abgerufen am 24.11.2024.