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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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litierte sich Anfang 1903 in Berlin
für allgemeine Sprachwissenschaft.
Jm März 1907 wurde ihm das Prä-
dikat Professor verliehen, und im
Novbr. d. J. wurde er neben seiner
Dozententätigkeit an der Universität
noch mit der Vertretung der ozeani-
schen Sprachen am Seminar für
orientalische Sprachen betraut. Seit
1909 außerordentl. Professor an der
Universität Berlin, starb er schon im
Anfang Mai 1910. F. gehörte zu den
bedeutendsten Linguisten der Gegen-
wart, der durch seine Studien schließ-
lich mit fast allen markanten Spra-
chen der Erde, selbst mit den verschie-
denen Jdiomen der Zigeuner (unter
denen er auch längere Zeit gelebt
hat) vertraut geworden war. Außer
mehreren fachwissenschaftlich. Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Gedichte,
1891. - Von der Riviera (Ge.), 1891.
- Ein Traumgesicht (D.), 1891. -
Weltfremd -- weltfreund, 1893.

*Finck (auch: Fink), Karl,

* am
22. Sept. 1814 zu Kassel als ein Sohn
des späteren Registrators F. am dor-
tigen Obergericht, zeigte schon früh-
zeitig viel Talent für die Malerei u.
widmete sich auch dieser Kunst, nach-
dem er bis zum 14. Jahre die Bür-
gerschule in Kassel besucht hatte. Zu-
nächst mußte er sich mit dem Unterricht
mittelmäßiger Zeichenlehrer begnü-
gen, trat dann aber in die neuorga-
nisierte Akademie in Kassel ein und
arbeitete mit solchem Fleiße, daß
seine 1835 nach Hannover zur Aus-
stellung gesandten Ölgemälde bereits
Anerkennung fanden. Dann ging er
auf die Wanderschaft, arbeitete in
Hanau und Würzburg an der Aus-
stattung von Theatern u. kam Ende
1836 als Theatermaler an das Kö-
nigsstädter Theater in Berlin. Seine
Dekorationen hatten sich großen Bei-
falls zu erfreuen, so daß ihm auch
eine gleiche Arbeit im Theater zu
Köln (1840-42) übertragen wurde.
Von hier aus wanderte F. nach Jta-
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Fin
lien, verweilte längere Zeit in Ve-
nedig, machte von hier aus 1847 eine
Reise nach Triest, Fiume, durch Jta-
lien bis Rom, nach Genf, mußte aber
später die unliebsame Botschaft ver-
nehmen, daß ihm seine in Venedig
zurückgebliebenen Bilder u. Studien-
blätter gestohlen worden waren. Von
Genf reiste er im Dezbr. 1848 über
Darmstadt nach Kassel, folgte dann
einer Einladung des Herrn von der
Malsburg auf Schloß Escheberg, wo
er mit Bodenstedt u. Geibel befreun-
det ward, wurde 1852 als Hofthea-
termaler in Hannover angestellt,
welche Stellung er bis Ostern 1860
versah, und kehrte, nachdem er kurze
Zeit Zeichenlehrer an der dortigen
Gewerbeschule gewesen, nach Kassel
zurück, wo ihm 1869 das Amt eines
Zeichenlehrers an der gewerblichen
Zeichenschule und an der städtischen
höheren Töchterschule übertragen
wurde. Er starb am 17. Jan. 1890.

S:

Gedichte, 1841. - Gedichte v. Carl
Fink, 1860. - Fabeln, 1883. - Ver-
schiedene Werke für Unterrichtszwecke.

*Fincke, Klara,

geb. Lotzin,
wurde am 4. Dezbr. 1859 in Danzig
geboren und erhielt im Elternhause
eine vorzügliche Erziehung. Mit 18
Jahren verheiratete sie sich mit dem
Großkaufmann Jahn, später in
zweiter Ehe mit dem Professor Gustav
Fincke in Danzig, durch den sie die
reichste geistige Anregung zur Schrift-
stellerei erhielt. Sie hat seitdem eine
große Fruchtbarkeit entwickelt, doch
sind die meisten ihrer Arbeiten in
Zeitschriften, Jugendalbums, Frauen-
zeitungen etc. erschienen. Ostern 1902
trat ihr Gatte in den Ruhestand, und
seitdem lebt das Ehepaar meist auf
Reisen, vorzugsweise in Jtalien.

S:


Verkannt. Taubstumm (En. e. Dan-
zigerin), 1897. - Jettchen Pedereit
aus Danzig in Paris, 1901. - Haupt-
mann Eggebrecht (R.), 1903. - Die
Töchter der Ceres (Humorist. E.),
1906. - Auch eine Ehe (R.), 1910.

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Fin
litierte ſich Anfang 1903 in Berlin
für allgemeine Sprachwiſſenſchaft.
Jm März 1907 wurde ihm das Prä-
dikat Profeſſor verliehen, und im
Novbr. d. J. wurde er neben ſeiner
Dozententätigkeit an der Univerſität
noch mit der Vertretung der ozeani-
ſchen Sprachen am Seminar für
orientaliſche Sprachen betraut. Seit
1909 außerordentl. Profeſſor an der
Univerſität Berlin, ſtarb er ſchon im
Anfang Mai 1910. F. gehörte zu den
bedeutendſten Linguiſten der Gegen-
wart, der durch ſeine Studien ſchließ-
lich mit faſt allen markanten Spra-
chen der Erde, ſelbſt mit den verſchie-
denen Jdiomen der Zigeuner (unter
denen er auch längere Zeit gelebt
hat) vertraut geworden war. Außer
mehreren fachwiſſenſchaftlich. Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Gedichte,
1891. – Von der Riviera (Ge.), 1891.
– Ein Traumgeſicht (D.), 1891. –
Weltfremd — weltfreund, 1893.

*Finck (auch: Fink), Karl,

* am
22. Sept. 1814 zu Kaſſel als ein Sohn
des ſpäteren Regiſtrators F. am dor-
tigen Obergericht, zeigte ſchon früh-
zeitig viel Talent für die Malerei u.
widmete ſich auch dieſer Kunſt, nach-
dem er bis zum 14. Jahre die Bür-
gerſchule in Kaſſel beſucht hatte. Zu-
nächſt mußte er ſich mit dem Unterricht
mittelmäßiger Zeichenlehrer begnü-
gen, trat dann aber in die neuorga-
niſierte Akademie in Kaſſel ein und
arbeitete mit ſolchem Fleiße, daß
ſeine 1835 nach Hannover zur Aus-
ſtellung geſandten Ölgemälde bereits
Anerkennung fanden. Dann ging er
auf die Wanderſchaft, arbeitete in
Hanau und Würzburg an der Aus-
ſtattung von Theatern u. kam Ende
1836 als Theatermaler an das Kö-
nigsſtädter Theater in Berlin. Seine
Dekorationen hatten ſich großen Bei-
falls zu erfreuen, ſo daß ihm auch
eine gleiche Arbeit im Theater zu
Köln (1840–42) übertragen wurde.
Von hier aus wanderte F. nach Jta-
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Fin
lien, verweilte längere Zeit in Ve-
nedig, machte von hier aus 1847 eine
Reiſe nach Trieſt, Fiume, durch Jta-
lien bis Rom, nach Genf, mußte aber
ſpäter die unliebſame Botſchaft ver-
nehmen, daß ihm ſeine in Venedig
zurückgebliebenen Bilder u. Studien-
blätter geſtohlen worden waren. Von
Genf reiſte er im Dezbr. 1848 über
Darmſtadt nach Kaſſel, folgte dann
einer Einladung des Herrn von der
Malsburg auf Schloß Eſcheberg, wo
er mit Bodenſtedt u. Geibel befreun-
det ward, wurde 1852 als Hofthea-
termaler in Hannover angeſtellt,
welche Stellung er bis Oſtern 1860
verſah, und kehrte, nachdem er kurze
Zeit Zeichenlehrer an der dortigen
Gewerbeſchule geweſen, nach Kaſſel
zurück, wo ihm 1869 das Amt eines
Zeichenlehrers an der gewerblichen
Zeichenſchule und an der ſtädtiſchen
höheren Töchterſchule übertragen
wurde. Er ſtarb am 17. Jan. 1890.

S:

Gedichte, 1841. – Gedichte v. Carl
Fink, 1860. – Fabeln, 1883. – Ver-
ſchiedene Werke für Unterrichtszwecke.

*Fincke, Klara,

geb. Lotzin,
wurde am 4. Dezbr. 1859 in Danzig
geboren und erhielt im Elternhauſe
eine vorzügliche Erziehung. Mit 18
Jahren verheiratete ſie ſich mit dem
Großkaufmann Jahn, ſpäter in
zweiter Ehe mit dem Profeſſor Guſtav
Fincke in Danzig, durch den ſie die
reichſte geiſtige Anregung zur Schrift-
ſtellerei erhielt. Sie hat ſeitdem eine
große Fruchtbarkeit entwickelt, doch
ſind die meiſten ihrer Arbeiten in
Zeitſchriften, Jugendalbums, Frauen-
zeitungen ꝛc. erſchienen. Oſtern 1902
trat ihr Gatte in den Ruheſtand, und
ſeitdem lebt das Ehepaar meiſt auf
Reiſen, vorzugsweiſe in Jtalien.

S:


Verkannt. Taubſtumm (En. e. Dan-
zigerin), 1897. – Jettchen Pedereit
aus Danzig in Paris, 1901. – Haupt-
mann Eggebrecht (R.), 1903. – Die
Töchter der Ceres (Humoriſt. E.),
1906. – Auch eine Ehe (R.), 1910.

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[209/0213] Fin Fin litierte ſich Anfang 1903 in Berlin für allgemeine Sprachwiſſenſchaft. Jm März 1907 wurde ihm das Prä- dikat Profeſſor verliehen, und im Novbr. d. J. wurde er neben ſeiner Dozententätigkeit an der Univerſität noch mit der Vertretung der ozeani- ſchen Sprachen am Seminar für orientaliſche Sprachen betraut. Seit 1909 außerordentl. Profeſſor an der Univerſität Berlin, ſtarb er ſchon im Anfang Mai 1910. F. gehörte zu den bedeutendſten Linguiſten der Gegen- wart, der durch ſeine Studien ſchließ- lich mit faſt allen markanten Spra- chen der Erde, ſelbſt mit den verſchie- denen Jdiomen der Zigeuner (unter denen er auch längere Zeit gelebt hat) vertraut geworden war. Außer mehreren fachwiſſenſchaftlich. Schrif- ten veröffentlichte er S: Gedichte, 1891. – Von der Riviera (Ge.), 1891. – Ein Traumgeſicht (D.), 1891. – Weltfremd — weltfreund, 1893. *Finck (auch: Fink), Karl, * am 22. Sept. 1814 zu Kaſſel als ein Sohn des ſpäteren Regiſtrators F. am dor- tigen Obergericht, zeigte ſchon früh- zeitig viel Talent für die Malerei u. widmete ſich auch dieſer Kunſt, nach- dem er bis zum 14. Jahre die Bür- gerſchule in Kaſſel beſucht hatte. Zu- nächſt mußte er ſich mit dem Unterricht mittelmäßiger Zeichenlehrer begnü- gen, trat dann aber in die neuorga- niſierte Akademie in Kaſſel ein und arbeitete mit ſolchem Fleiße, daß ſeine 1835 nach Hannover zur Aus- ſtellung geſandten Ölgemälde bereits Anerkennung fanden. Dann ging er auf die Wanderſchaft, arbeitete in Hanau und Würzburg an der Aus- ſtattung von Theatern u. kam Ende 1836 als Theatermaler an das Kö- nigsſtädter Theater in Berlin. Seine Dekorationen hatten ſich großen Bei- falls zu erfreuen, ſo daß ihm auch eine gleiche Arbeit im Theater zu Köln (1840–42) übertragen wurde. Von hier aus wanderte F. nach Jta- lien, verweilte längere Zeit in Ve- nedig, machte von hier aus 1847 eine Reiſe nach Trieſt, Fiume, durch Jta- lien bis Rom, nach Genf, mußte aber ſpäter die unliebſame Botſchaft ver- nehmen, daß ihm ſeine in Venedig zurückgebliebenen Bilder u. Studien- blätter geſtohlen worden waren. Von Genf reiſte er im Dezbr. 1848 über Darmſtadt nach Kaſſel, folgte dann einer Einladung des Herrn von der Malsburg auf Schloß Eſcheberg, wo er mit Bodenſtedt u. Geibel befreun- det ward, wurde 1852 als Hofthea- termaler in Hannover angeſtellt, welche Stellung er bis Oſtern 1860 verſah, und kehrte, nachdem er kurze Zeit Zeichenlehrer an der dortigen Gewerbeſchule geweſen, nach Kaſſel zurück, wo ihm 1869 das Amt eines Zeichenlehrers an der gewerblichen Zeichenſchule und an der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule übertragen wurde. Er ſtarb am 17. Jan. 1890. S: Gedichte, 1841. – Gedichte v. Carl Fink, 1860. – Fabeln, 1883. – Ver- ſchiedene Werke für Unterrichtszwecke. *Fincke, Klara, geb. Lotzin, wurde am 4. Dezbr. 1859 in Danzig geboren und erhielt im Elternhauſe eine vorzügliche Erziehung. Mit 18 Jahren verheiratete ſie ſich mit dem Großkaufmann Jahn, ſpäter in zweiter Ehe mit dem Profeſſor Guſtav Fincke in Danzig, durch den ſie die reichſte geiſtige Anregung zur Schrift- ſtellerei erhielt. Sie hat ſeitdem eine große Fruchtbarkeit entwickelt, doch ſind die meiſten ihrer Arbeiten in Zeitſchriften, Jugendalbums, Frauen- zeitungen ꝛc. erſchienen. Oſtern 1902 trat ihr Gatte in den Ruheſtand, und ſeitdem lebt das Ehepaar meiſt auf Reiſen, vorzugsweiſe in Jtalien. S: Verkannt. Taubſtumm (En. e. Dan- zigerin), 1897. – Jettchen Pedereit aus Danzig in Paris, 1901. – Haupt- mann Eggebrecht (R.), 1903. – Die Töchter der Ceres (Humoriſt. E.), 1906. – Auch eine Ehe (R.), 1910. * 14

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/213>, abgerufen am 09.11.2024.