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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schweinichen (Fahrten u. Lr.), 1884.
- Am Webstuhl der Zeit (Dn.), 1889.
- Laster und Läuterungen (Nn.), 1889.

*Fischer, Julius Karl,

geb. am
31. August 1872 in Friedeberg (Neu-
mark) als der Sohn eines preußi-
schen Subalternbeamten, besuchte das
Gymnasium in Gnesen, dessen hoch-
gelehrter und freidenkender Direktor
Methner einen großen Einfluß auf
ihn gewann, und studierte darauf in
Breslau, Greifswald und Berlin mit
der größten Unlust Rechtswissenschaf-
ten. Der Erfolg dieses Studiums
war denn auch ein negativer, und F.
schwenkte nun ins Lager der Schrift-
steller ein. Er gehört der Redaktion
des "Berliner Lokal-Anzeigers" an.

S:

Nervös (R.), 1904.

*Fischer(-Sallstein), Konrad,


geb. am 17. Septbr. 1847 in Frauen-
zimmern, Oberamt Brackenheim
(Württemberg), studierte in Heidel-
berg, wandte sich früh der Schrift-
stellerei zu, war als Journalist in
Mannheim, Straßburg, München,
Wien und Frankfurt a. M. tätig und
ließ sich Ende der 70er Jahre in
Worms als freier Schriftsteller nie-
der. Später lebte er kurze Zeit in
Wien und Dresden und hat seit 1885
seinen dauernden Wohnsitz in Berlin.

S:

Aus der Flegelzeit der Liebe (Hum.
N.), 1885. - Jm Malerwinkel (R.);
II, 1877. 2. A. 1882. - Rheinlands-
geschichten, 1888. N. A. 1900. - Kampf
mit Frauenherzen (R.), 1888. - Pol-
nische Weiber (R.), 1889. - Der
schwarze Konrad (Satir. R. eines
Dichter-Vagabunden), 1891. - Am
Bord der Königin Elisabeth (R.), 1896.
- Der verlorene Sohn (R.), 1898. -
Das Liebespaar der Zarin! (R.), 1899.
- Fürstengunst (R.), 1903. - Der Er-
löser (3 Handlgn.), 1904. - Duellsün-
den (R.), 1905. - Der Sohn (R.), 1910.

*Fischer, Leo

(eigentlich: Otto
Ludwig Bartholomäus), wurde am
25. Juni 1855 in Vöslau bei Wien
geboren, wo sein Vater Otto F. evan-
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gelischer Erzieher und Privatlehrer
beim Reichsgrafen Fries war. Er
verlebte seine Kinderjahre infolge
häufigen Stellen- und Wohnungs-
wechsels der Eltern teils in Wien,
teils in Rauden in Schlesien, teils in
Venedig. Hier trat er mit dem Vater
1862 zur katholischen Kirche über.
Nach des letzteren Tode (1867) kehrte
die Mutter mit dem Sohne nach Öster-
reich zurück, wo dieser in Linz, in
Prag und in Mariaschein (Böhmen)
seine Gymnasialstudien machte. Das
von der Mutter ererbte poetische Ta-
lent erwachte frühzeitig und wurde
von einem einsichtsvollen Lehrer, dem
Philosophen Dr. Limbourg, nach
Kräften gefördert. Nachdem sich F.
in Jnnsbruck den theologischen Stu-
dien gewidmet, trat er 1877 in das
Benediktinerkloster Gries bei Bozen
ein, seit welcher Zeit er den Namen
Leo führte und empfing am 11. Juli
1880 die Priesterweihe. Er fand da-
nach teils als Lektor der biblischen
Unterrichtsfächer an der Stiftsschule,
teils als Seelsorger in den Kloster-
pfarreien Verwendung. Seit dem
Jahre 1885 war er als Professor der
deutschen Sprache und Literatur, der
Geschichte und Geographie an der
kantonalen Lehranstalt in Sarnen
(Schweiz) tätig. Er starb während
eines Ferienaufenthaltes in Boswil,
Kant. Aargau, am 16. August 1895.

S:

Ecclesia militans (Ge.), 1883. -
Blumen aus dem Klostergarten (Ge.),
1886. - Subsilvania (Festschrift),
1887. - Dichtergrüße aus den Alpen
(Ge.), 1889. - Auf der Höhe (Ge.),
1892. - Wanderers Reisen (Ge.), 1896.

*Fischer, Ludwig Vincenz,

* am
20. Jan. 1845 zu Reschitza im Banate,
entstammt einer deutschen, aus Sach-
sen dorthin eingewanderten Familie.
Sein Vater starb als Werkstätten-
meister der österreich. Staatsbahn zu
Orawitza bereits 1856 u. ließ die Fa-
milie unversorgt zurück. Der Sohn
trat daher mit 14 Jahren als Tisch-

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Schweinichen (Fahrten u. Lr.), 1884.
– Am Webſtuhl der Zeit (Dn.), 1889.
– Laſter und Läuterungen (Nn.), 1889.

*Fiſcher, Julius Karl,

geb. am
31. Auguſt 1872 in Friedeberg (Neu-
mark) als der Sohn eines preußi-
ſchen Subalternbeamten, beſuchte das
Gymnaſium in Gneſen, deſſen hoch-
gelehrter und freidenkender Direktor
Methner einen großen Einfluß auf
ihn gewann, und ſtudierte darauf in
Breslau, Greifswald und Berlin mit
der größten Unluſt Rechtswiſſenſchaf-
ten. Der Erfolg dieſes Studiums
war denn auch ein negativer, und F.
ſchwenkte nun ins Lager der Schrift-
ſteller ein. Er gehört der Redaktion
des „Berliner Lokal-Anzeigers“ an.

S:

Nervös (R.), 1904.

*Fiſcher(-Sallſtein), Konrad,


geb. am 17. Septbr. 1847 in Frauen-
zimmern, Oberamt Brackenheim
(Württemberg), ſtudierte in Heidel-
berg, wandte ſich früh der Schrift-
ſtellerei zu, war als Journaliſt in
Mannheim, Straßburg, München,
Wien und Frankfurt a. M. tätig und
ließ ſich Ende der 70er Jahre in
Worms als freier Schriftſteller nie-
der. Später lebte er kurze Zeit in
Wien und Dresden und hat ſeit 1885
ſeinen dauernden Wohnſitz in Berlin.

S:

Aus der Flegelzeit der Liebe (Hum.
N.), 1885. – Jm Malerwinkel (R.);
II, 1877. 2. A. 1882. – Rheinlands-
geſchichten, 1888. N. A. 1900. – Kampf
mit Frauenherzen (R.), 1888. – Pol-
niſche Weiber (R.), 1889. – Der
ſchwarze Konrad (Satir. R. eines
Dichter-Vagabunden), 1891. – Am
Bord der Königin Eliſabeth (R.), 1896.
– Der verlorene Sohn (R.), 1898. –
Das Liebespaar der Zarin! (R.), 1899.
– Fürſtengunſt (R.), 1903. – Der Er-
löſer (3 Handlgn.), 1904. – Duellſün-
den (R.), 1905. – Der Sohn (R.), 1910.

*Fiſcher, Leo

(eigentlich: Otto
Ludwig Bartholomäus), wurde am
25. Juni 1855 in Vöslau bei Wien
geboren, wo ſein Vater Otto F. evan-
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Fiſ
geliſcher Erzieher und Privatlehrer
beim Reichsgrafen Fries war. Er
verlebte ſeine Kinderjahre infolge
häufigen Stellen- und Wohnungs-
wechſels der Eltern teils in Wien,
teils in Rauden in Schleſien, teils in
Venedig. Hier trat er mit dem Vater
1862 zur katholiſchen Kirche über.
Nach des letzteren Tode (1867) kehrte
die Mutter mit dem Sohne nach Öſter-
reich zurück, wo dieſer in Linz, in
Prag und in Mariaſchein (Böhmen)
ſeine Gymnaſialſtudien machte. Das
von der Mutter ererbte poetiſche Ta-
lent erwachte frühzeitig und wurde
von einem einſichtsvollen Lehrer, dem
Philoſophen Dr. Limbourg, nach
Kräften gefördert. Nachdem ſich F.
in Jnnsbruck den theologiſchen Stu-
dien gewidmet, trat er 1877 in das
Benediktinerkloſter Gries bei Bozen
ein, ſeit welcher Zeit er den Namen
Leo führte und empfing am 11. Juli
1880 die Prieſterweihe. Er fand da-
nach teils als Lektor der bibliſchen
Unterrichtsfächer an der Stiftsſchule,
teils als Seelſorger in den Kloſter-
pfarreien Verwendung. Seit dem
Jahre 1885 war er als Profeſſor der
deutſchen Sprache und Literatur, der
Geſchichte und Geographie an der
kantonalen Lehranſtalt in Sarnen
(Schweiz) tätig. Er ſtarb während
eines Ferienaufenthaltes in Boswil,
Kant. Aargau, am 16. Auguſt 1895.

S:

Ecclesia militans (Ge.), 1883. –
Blumen aus dem Kloſtergarten (Ge.),
1886. – Subſilvania (Feſtſchrift),
1887. – Dichtergrüße aus den Alpen
(Ge.), 1889. – Auf der Höhe (Ge.),
1892. – Wanderers Reiſen (Ge.), 1896.

*Fiſcher, Ludwig Vincenz,

* am
20. Jan. 1845 zu Reſchitza im Banate,
entſtammt einer deutſchen, aus Sach-
ſen dorthin eingewanderten Familie.
Sein Vater ſtarb als Werkſtätten-
meiſter der öſterreich. Staatsbahn zu
Orawitza bereits 1856 u. ließ die Fa-
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trat daher mit 14 Jahren als Tiſch-

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[220/0224] Fiſ Fiſ Schweinichen (Fahrten u. Lr.), 1884. – Am Webſtuhl der Zeit (Dn.), 1889. – Laſter und Läuterungen (Nn.), 1889. *Fiſcher, Julius Karl, geb. am 31. Auguſt 1872 in Friedeberg (Neu- mark) als der Sohn eines preußi- ſchen Subalternbeamten, beſuchte das Gymnaſium in Gneſen, deſſen hoch- gelehrter und freidenkender Direktor Methner einen großen Einfluß auf ihn gewann, und ſtudierte darauf in Breslau, Greifswald und Berlin mit der größten Unluſt Rechtswiſſenſchaf- ten. Der Erfolg dieſes Studiums war denn auch ein negativer, und F. ſchwenkte nun ins Lager der Schrift- ſteller ein. Er gehört der Redaktion des „Berliner Lokal-Anzeigers“ an. S: Nervös (R.), 1904. *Fiſcher(-Sallſtein), Konrad, geb. am 17. Septbr. 1847 in Frauen- zimmern, Oberamt Brackenheim (Württemberg), ſtudierte in Heidel- berg, wandte ſich früh der Schrift- ſtellerei zu, war als Journaliſt in Mannheim, Straßburg, München, Wien und Frankfurt a. M. tätig und ließ ſich Ende der 70er Jahre in Worms als freier Schriftſteller nie- der. Später lebte er kurze Zeit in Wien und Dresden und hat ſeit 1885 ſeinen dauernden Wohnſitz in Berlin. S: Aus der Flegelzeit der Liebe (Hum. N.), 1885. – Jm Malerwinkel (R.); II, 1877. 2. A. 1882. – Rheinlands- geſchichten, 1888. N. A. 1900. – Kampf mit Frauenherzen (R.), 1888. – Pol- niſche Weiber (R.), 1889. – Der ſchwarze Konrad (Satir. R. eines Dichter-Vagabunden), 1891. – Am Bord der Königin Eliſabeth (R.), 1896. – Der verlorene Sohn (R.), 1898. – Das Liebespaar der Zarin! (R.), 1899. – Fürſtengunſt (R.), 1903. – Der Er- löſer (3 Handlgn.), 1904. – Duellſün- den (R.), 1905. – Der Sohn (R.), 1910. *Fiſcher, Leo (eigentlich: Otto Ludwig Bartholomäus), wurde am 25. Juni 1855 in Vöslau bei Wien geboren, wo ſein Vater Otto F. evan- geliſcher Erzieher und Privatlehrer beim Reichsgrafen Fries war. Er verlebte ſeine Kinderjahre infolge häufigen Stellen- und Wohnungs- wechſels der Eltern teils in Wien, teils in Rauden in Schleſien, teils in Venedig. Hier trat er mit dem Vater 1862 zur katholiſchen Kirche über. Nach des letzteren Tode (1867) kehrte die Mutter mit dem Sohne nach Öſter- reich zurück, wo dieſer in Linz, in Prag und in Mariaſchein (Böhmen) ſeine Gymnaſialſtudien machte. Das von der Mutter ererbte poetiſche Ta- lent erwachte frühzeitig und wurde von einem einſichtsvollen Lehrer, dem Philoſophen Dr. Limbourg, nach Kräften gefördert. Nachdem ſich F. in Jnnsbruck den theologiſchen Stu- dien gewidmet, trat er 1877 in das Benediktinerkloſter Gries bei Bozen ein, ſeit welcher Zeit er den Namen Leo führte und empfing am 11. Juli 1880 die Prieſterweihe. Er fand da- nach teils als Lektor der bibliſchen Unterrichtsfächer an der Stiftsſchule, teils als Seelſorger in den Kloſter- pfarreien Verwendung. Seit dem Jahre 1885 war er als Profeſſor der deutſchen Sprache und Literatur, der Geſchichte und Geographie an der kantonalen Lehranſtalt in Sarnen (Schweiz) tätig. Er ſtarb während eines Ferienaufenthaltes in Boswil, Kant. Aargau, am 16. Auguſt 1895. S: Ecclesia militans (Ge.), 1883. – Blumen aus dem Kloſtergarten (Ge.), 1886. – Subſilvania (Feſtſchrift), 1887. – Dichtergrüße aus den Alpen (Ge.), 1889. – Auf der Höhe (Ge.), 1892. – Wanderers Reiſen (Ge.), 1896. *Fiſcher, Ludwig Vincenz, * am 20. Jan. 1845 zu Reſchitza im Banate, entſtammt einer deutſchen, aus Sach- ſen dorthin eingewanderten Familie. Sein Vater ſtarb als Werkſtätten- meiſter der öſterreich. Staatsbahn zu Orawitza bereits 1856 u. ließ die Fa- milie unverſorgt zurück. Der Sohn trat daher mit 14 Jahren als Tiſch- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/224>, abgerufen am 21.11.2024.