Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Gay lungen einen Stoß erlitt und deshalban den Staat übergeben wurde. Seit dieser Zeit hatte Jeanne Marie von Gayette mehr Muße, sich schrift- stellerischer Tätigkeit hinzugeben. Nachdem sie vorübergehend in der Schweiz und zwei Jahre in Nürn- berg gelebt hatte, siedelte sie nach Berlin über, wo sie ihre Muße der Vereinstätigkeit und Schriftstellerei widmete. Jm November 1886 verlor sie zu Dobberan in Mecklenburg ihren Gatten, der dort Heilung gesucht hatte, durch den Tod und behielt seitdem dort ihren Wohnsitz bei, bis sie 1893 nach Schwerin in Mecklen- burg übersiedelte. Jm Jahre 1886 gründete sie die Zeitschrift "Zu Hause", die zwei Jahre Bestand hatte. Sie starb am 14. Juni 1895 in Leip- zig, wohin sie nicht lange vorher ver- zogen war. S: Elisenhof (R.), 1844. Gayworowsky, Olga von, psd. S:
Geb 1891. - Esther (Nn.), 1895. - Nur einModell (2 Nn.), 1896. - Das Antlitz der Medusa (2 Nn.), 1897. *Gburek, Paul, als Schauspieler S: Wie einst im Mai (Schau- *Gebauer, Hulda, geb. May, *
Gay lungen einen Stoß erlitt und deshalban den Staat übergeben wurde. Seit dieſer Zeit hatte Jeanne Marie von Gayette mehr Muße, ſich ſchrift- ſtelleriſcher Tätigkeit hinzugeben. Nachdem ſie vorübergehend in der Schweiz und zwei Jahre in Nürn- berg gelebt hatte, ſiedelte ſie nach Berlin über, wo ſie ihre Muße der Vereinstätigkeit und Schriftſtellerei widmete. Jm November 1886 verlor ſie zu Dobberan in Mecklenburg ihren Gatten, der dort Heilung geſucht hatte, durch den Tod und behielt ſeitdem dort ihren Wohnſitz bei, bis ſie 1893 nach Schwerin in Mecklen- burg überſiedelte. Jm Jahre 1886 gründete ſie die Zeitſchrift „Zu Hauſe“, die zwei Jahre Beſtand hatte. Sie ſtarb am 14. Juni 1895 in Leip- zig, wohin ſie nicht lange vorher ver- zogen war. S: Eliſenhof (R.), 1844. Gayworowsky, Olga von, pſd. S:
Geb 1891. – Eſther (Nn.), 1895. – Nur einModell (2 Nn.), 1896. – Das Antlitz der Meduſa (2 Nn.), 1897. *Gburek, Paul, als Schauſpieler S: Wie einſt im Mai (Schau- *Gebauer, Hulda, geb. May, *
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Gay
Geb
lungen einen Stoß erlitt und deshalb
an den Staat übergeben wurde. Seit
dieſer Zeit hatte Jeanne Marie
von Gayette mehr Muße, ſich ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit hinzugeben.
Nachdem ſie vorübergehend in der
Schweiz und zwei Jahre in Nürn-
berg gelebt hatte, ſiedelte ſie nach
Berlin über, wo ſie ihre Muße der
Vereinstätigkeit und Schriftſtellerei
widmete. Jm November 1886 verlor
ſie zu Dobberan in Mecklenburg ihren
Gatten, der dort Heilung geſucht
hatte, durch den Tod und behielt
ſeitdem dort ihren Wohnſitz bei, bis
ſie 1893 nach Schwerin in Mecklen-
burg überſiedelte. Jm Jahre 1886
gründete ſie die Zeitſchrift „Zu
Hauſe“, die zwei Jahre Beſtand hatte.
Sie ſtarb am 14. Juni 1895 in Leip-
zig, wohin ſie nicht lange vorher ver-
zogen war.
S: Eliſenhof (R.), 1844.
– Vincenza (N.), 1847. – Claudia
(N.), 1849. – Gedichte, 1850. – Die
Familie (Blätter a. d. Leben); II,
1850. – Luigia Sanfelice (Hiſtor. R.);
III, 1850. – Vornehm und edel (N.),
1851. – Form und Geiſt (N.), 1851.
Abhängig und frei (N.), 1852. –
Edith (N.), 1853. – Jakobäa von
Holland (Hiſt. R.), 1860. – Sich ſelbſt
erobert (R.); II, 1862. – Maximus
Caſus, der Oberlehrer von Drunten-
heim (R.), 1868. – Geiſt des Schönen
in Kunſt und Leben, 1869. – Frauen-
Album (mit H. Kletke), 1870. –
Oceana (D.), 1871. – Vom Baum der
freien Erkenntnis, 1872. – Die Frauen
in Erwerb und Beruf, 1872. – Was
du tun und nicht tun ſollſt (Denkgut
in Spruchgaben), 1890.
Gayworowsky, Olga von, pſd.
O. Gayer, geb. 1855 in Südrußland
von deutſchen Eltern, lebte viele
Jahre in Berlin und ſtarb hier am
15. Septbr. 1891 unvermählt. Jhre
Leiche wurde von der Familie nach
der ruſſiſchen Heimat übergeführt.
S:
Lumpenprinzeſſin (R.), 1888. – Die
Frau Rechtsanwalt (Berliner R.),
1891. – Eſther (Nn.), 1895. – Nur ein
Modell (2 Nn.), 1896. – Das Antlitz
der Meduſa (2 Nn.), 1897.
*Gburek, Paul, als Schauſpieler
u. Schriftſteller Paul Gernsdorf
genannt, wurde am 1. März 1875 in
Breslau als der Sohn eines Kauf-
manns geboren, beſuchte daſelbſt erſt
das Realgymnaſium zum Heil. Geiſt,
dann das Matthias-Gymnaſium und
ging mit 19 Jahren – entgegen dem
Willen ſeiner Eltern – zur Bühne.
Am Lobe-Theater in Breslau be-
gann er ſeine Laufbahn, die ihn dann
ſpäter nach Thüringen, Sachſen und
Brandenburg führte. Jm Jahre 1897
kehrte er nach Breslau zurück, um
an der dortigen Univerſität literar-
hiſtoriſche Studien zu treiben, und
wurde nach Jahresfriſt an das neu
gegründete Deutſche Theater daſelbſt
als Mitglied verpflichtet. Er gehörte
demſelben bis 1900 als Dramaturg,
und Regiſſeur an. Hierauf engagierte
ihn Direktor Hans Gregor in gleicher
Eigenſchaft an das Stadttheater in
Elberfeld. Später wirkte er als Ober-
regiſſeur am Oberſchleſiſchen Volks-
theater in Königshütte, an den Stadt-
theatern in Baſel und Saarbrücken,
ſeit 1905 als ſelbſtändiger Theater-
leiter in Oppeln und Gleiwitz und
wurde 1908 zum Direktor des Stadt-
theaters in Döbeln (Sachſen) ge-
wählt, wo er noch jetzt erfolgreich
tätig iſt.
S: Wie einſt im Mai (Schau-
ſpiel), 1899. – Alt-Breslau (Volsſt.),
1899. – Amaturi (Kom.), 1900. – Die
Virginen (Schw.), 1902. – Jünger
der Liebe (Kom.), 1906. – Die Kaiſer-
brücke (Schſp.), 1909. – Die Lüge
(Schſp.), 1909. – Der luſtige Avia-
tiker (Lſp.), 1910.
*Gebauer, Hulda, geb. May,
wurde am 26. Septbr. 1857 auf dem
Gute Kortmedien bei Allenburg (Oſt-
preußen) geboren, verlor ihren Vater
in früheſter Kindheit und erhielt ihre
erſte Erziehung unter den Augen
einer liebevollen Mutter. Als ſich
*
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