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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Vaters, eines Kaufmanns erster Gilde,
geboren, erhielt ihre Bildung meist
durch Privatunterricht, teils in Riga,
teils in Dorpat, wohin die Familie
1889 übersiedelte und wo sie zwei
Jahre verweilte, und siedelte dann
mit der Mutter nach Deutschland über.
Hier lebten beide ein Jahr in Tübin-
gen und ließen sich dann 1892 auf
dem neu erworbenen Besitztum in
Niederlößnitz bei Dresden nieder.

S:


Lieder einer Lipländerin, 1896.

Glitsch, Konstantin,

wurde am
18. Aug. 1820 zu Sarepta in Ruß-
land als der Sohn des Fabrikanten
Johann G. geboren und erhielt seine
Erziehung in der Erziehungsanstalt
der Herrnhuter zu Niesky u. auf der
Gewerbeschule in Berlin. Nachdem
er von 1843-45 in Dorpat Pharma-
zie und ein Semester Medizin studiert
hatte, setzte er 1845-49 seine Studien
in Berlin fort u. kehrte dann in die
Heimat zurück, wo er bis 1865 als
Fabrikbesitzer lebte. Dann siedelte er
nach Tübingen über, wo er sich natur-
wissenschaftlichen Studien widmete,
und zog 1879 nach Königsfeld im
Schwarzwald, wo er 1883 starb.

S:


Balladen und Lieder von -r, Sch[ell-
bach], C. Glitsch, A. W. Wittorff, C.
Stern, 1846.

Gloede, Karl,

* am 28. Septbr.
1814 zu Ludwigslust in Mecklenburg,
war viele Jahre Mundkoch Kaiser
Wilhelms I., trat nach dem Tode sei-
nes kaiserlichen Herrn (1888) in den
Ruhestand und starb zu Berlin am
6. April 1889.

S:

Zutemoos (Platt-
deutsche Ge.), 1869.

Glogau, Bertha,

wurde am 22.
Okt. 1849 zu Königsberg in Preußen
als die Tochter des (1877 +) Wirkl.
Geh. Kriegsrats G. geboren und er-
hielt ihre Erziehung und Ausbildung
in Berlin, wo ihr Vater die Stellung
eines Abteilungs-Chefs im Kriegs-
ministerium erhalten hatte. Mit 23
Jahren veröffentlichte sie ihre ersten
kleinen Essays in der Wiener "Neuen
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freien Presse" u. gleichzeitig im "Sa-
lon" ihre erste Novelle. Trotz des
glücklichen Anfangs unterließ sie doch
auf den Rat ihres einsichtsvollen Va-
ters mehrere Jahre die schriftstelle-
rische Tätigkeit, um erst durch Stu-
dien und Reisen ins Ausland die na-
türlichen Lücken einer Mädchenschul-
bildung auszufüllen. Nach dem Tode
des Vaters nahm sie dann ihre Tä-
tigkeit wieder auf und ist seitdem be-
sonders an der "Nationalzeitung" u.
am "Deutschen Montagsblatt" jour-
nalistisch tätig. Sie lebt noch jetzt
in Berlin.

S:

Novellen, 1880. - An
der letzten Roulette (Nn.), 1883. -
Neue Novellen; II, 1883. - Agnes
Wabenitz (Eine Frauenstimme aus d.
Bourgeoisie), 1894.

Glogau(-Nikolsburg), Otto,


geb. am 19. Okt. 1881 in Nikolsburg
(Mähren), lebt (1906) als Dr. med.
und Militärarzt in Wien.

S:

Jung-
jüdische Anthologie, hrsg., 1902. - ...
und lechzen nach dem Weibe (Ge.),
1904. 2. A. 1905. - Lieder und Zäh-
ren (Ge.), 1905. 2. A. 1906.

Glökler, Johann Philipp,

* am
12. Jan. 1819 zu Thuningen in der
württembergisch. Baar als der Sohn
eines Lehrers, besuchte von 1834-36
das Schullehrerseminar zu Eßlingen,
war darauf zwei Jahre als Volks-
schullehrer tätig und trat 1838 als
Lehrer an die höhere Töchterschule in
Ludwigsburg über. Nachdem er im
Dezbr. 1843 seine Reallehrerprüfung
absolviert, erhielt er 1844 eine Leh-
rerstelle an der Realschule in Lud-
wigsburg u. wurde im Mai 1862 an
die Oberrealschule in Stuttgart be-
rufen, an der er bis zu seinem Über-
tritt in den Ruhestand (1883) wirkte.
Jm Jahre 1881 war er zum Professor
ernannt worden. Er starb am 21.
März 1889 in Stuttgart. - Außer
mehreren Schulschriften veröffent-
lichte er

S:

Heimatklänge (Lr. für
relig. Gemütsleben) 1853. 3. Ausg.
1881. - Schwäbische Frauen (Cha-

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Vaters, eines Kaufmanns erſter Gilde,
geboren, erhielt ihre Bildung meiſt
durch Privatunterricht, teils in Riga,
teils in Dorpat, wohin die Familie
1889 überſiedelte und wo ſie zwei
Jahre verweilte, und ſiedelte dann
mit der Mutter nach Deutſchland über.
Hier lebten beide ein Jahr in Tübin-
gen und ließen ſich dann 1892 auf
dem neu erworbenen Beſitztum in
Niederlößnitz bei Dresden nieder.

S:


Lieder einer Lipländerin, 1896.

Glitſch, Konſtantin,

wurde am
18. Aug. 1820 zu Sarepta in Ruß-
land als der Sohn des Fabrikanten
Johann G. geboren und erhielt ſeine
Erziehung in der Erziehungsanſtalt
der Herrnhuter zu Niesky u. auf der
Gewerbeſchule in Berlin. Nachdem
er von 1843–45 in Dorpat Pharma-
zie und ein Semeſter Medizin ſtudiert
hatte, ſetzte er 1845–49 ſeine Studien
in Berlin fort u. kehrte dann in die
Heimat zurück, wo er bis 1865 als
Fabrikbeſitzer lebte. Dann ſiedelte er
nach Tübingen über, wo er ſich natur-
wiſſenſchaftlichen Studien widmete,
und zog 1879 nach Königsfeld im
Schwarzwald, wo er 1883 ſtarb.

S:


Balladen und Lieder von –r, Sch[ell-
bach], C. Glitſch, A. W. Wittorff, C.
Stern, 1846.

Gloede, Karl,

* am 28. Septbr.
1814 zu Ludwigsluſt in Mecklenburg,
war viele Jahre Mundkoch Kaiſer
Wilhelms I., trat nach dem Tode ſei-
nes kaiſerlichen Herrn (1888) in den
Ruheſtand und ſtarb zu Berlin am
6. April 1889.

S:

Zutemoos (Platt-
deutſche Ge.), 1869.

Glogau, Bertha,

wurde am 22.
Okt. 1849 zu Königsberg in Preußen
als die Tochter des (1877 †) Wirkl.
Geh. Kriegsrats G. geboren und er-
hielt ihre Erziehung und Ausbildung
in Berlin, wo ihr Vater die Stellung
eines Abteilungs-Chefs im Kriegs-
miniſterium erhalten hatte. Mit 23
Jahren veröffentlichte ſie ihre erſten
kleinen Eſſays in der Wiener „Neuen
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freien Preſſe“ u. gleichzeitig im „Sa-
lon“ ihre erſte Novelle. Trotz des
glücklichen Anfangs unterließ ſie doch
auf den Rat ihres einſichtsvollen Va-
ters mehrere Jahre die ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit, um erſt durch Stu-
dien und Reiſen ins Ausland die na-
türlichen Lücken einer Mädchenſchul-
bildung auszufüllen. Nach dem Tode
des Vaters nahm ſie dann ihre Tä-
tigkeit wieder auf und iſt ſeitdem be-
ſonders an der „Nationalzeitung“ u.
am „Deutſchen Montagsblatt“ jour-
naliſtiſch tätig. Sie lebt noch jetzt
in Berlin.

S:

Novellen, 1880. – An
der letzten Roulette (Nn.), 1883. –
Neue Novellen; II, 1883. – Agnes
Wabenitz (Eine Frauenſtimme aus d.
Bourgeoiſie), 1894.

Glogau(-Nikolsburg), Otto,


geb. am 19. Okt. 1881 in Nikolsburg
(Mähren), lebt (1906) als Dr. med.
und Militärarzt in Wien.

S:

Jung-
jüdiſche Anthologie, hrsg., 1902. – ...
und lechzen nach dem Weibe (Ge.),
1904. 2. A. 1905. – Lieder und Zäh-
ren (Ge.), 1905. 2. A. 1906.

Glökler, Johann Philipp,

* am
12. Jan. 1819 zu Thuningen in der
württembergiſch. Baar als der Sohn
eines Lehrers, beſuchte von 1834–36
das Schullehrerſeminar zu Eßlingen,
war darauf zwei Jahre als Volks-
ſchullehrer tätig und trat 1838 als
Lehrer an die höhere Töchterſchule in
Ludwigsburg über. Nachdem er im
Dezbr. 1843 ſeine Reallehrerprüfung
abſolviert, erhielt er 1844 eine Leh-
rerſtelle an der Realſchule in Lud-
wigsburg u. wurde im Mai 1862 an
die Oberrealſchule in Stuttgart be-
rufen, an der er bis zu ſeinem Über-
tritt in den Ruheſtand (1883) wirkte.
Jm Jahre 1881 war er zum Profeſſor
ernannt worden. Er ſtarb am 21.
März 1889 in Stuttgart. – Außer
mehreren Schulſchriften veröffent-
lichte er

S:

Heimatklänge (Lr. für
relig. Gemütsleben) 1853. 3. Ausg.
1881. – Schwäbiſche Frauen (Cha-

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[382/0386] Gli Glö Vaters, eines Kaufmanns erſter Gilde, geboren, erhielt ihre Bildung meiſt durch Privatunterricht, teils in Riga, teils in Dorpat, wohin die Familie 1889 überſiedelte und wo ſie zwei Jahre verweilte, und ſiedelte dann mit der Mutter nach Deutſchland über. Hier lebten beide ein Jahr in Tübin- gen und ließen ſich dann 1892 auf dem neu erworbenen Beſitztum in Niederlößnitz bei Dresden nieder. S: Lieder einer Lipländerin, 1896. Glitſch, Konſtantin, wurde am 18. Aug. 1820 zu Sarepta in Ruß- land als der Sohn des Fabrikanten Johann G. geboren und erhielt ſeine Erziehung in der Erziehungsanſtalt der Herrnhuter zu Niesky u. auf der Gewerbeſchule in Berlin. Nachdem er von 1843–45 in Dorpat Pharma- zie und ein Semeſter Medizin ſtudiert hatte, ſetzte er 1845–49 ſeine Studien in Berlin fort u. kehrte dann in die Heimat zurück, wo er bis 1865 als Fabrikbeſitzer lebte. Dann ſiedelte er nach Tübingen über, wo er ſich natur- wiſſenſchaftlichen Studien widmete, und zog 1879 nach Königsfeld im Schwarzwald, wo er 1883 ſtarb. S: Balladen und Lieder von –r, Sch[ell- bach], C. Glitſch, A. W. Wittorff, C. Stern, 1846. Gloede, Karl, * am 28. Septbr. 1814 zu Ludwigsluſt in Mecklenburg, war viele Jahre Mundkoch Kaiſer Wilhelms I., trat nach dem Tode ſei- nes kaiſerlichen Herrn (1888) in den Ruheſtand und ſtarb zu Berlin am 6. April 1889. S: Zutemoos (Platt- deutſche Ge.), 1869. Glogau, Bertha, wurde am 22. Okt. 1849 zu Königsberg in Preußen als die Tochter des (1877 †) Wirkl. Geh. Kriegsrats G. geboren und er- hielt ihre Erziehung und Ausbildung in Berlin, wo ihr Vater die Stellung eines Abteilungs-Chefs im Kriegs- miniſterium erhalten hatte. Mit 23 Jahren veröffentlichte ſie ihre erſten kleinen Eſſays in der Wiener „Neuen freien Preſſe“ u. gleichzeitig im „Sa- lon“ ihre erſte Novelle. Trotz des glücklichen Anfangs unterließ ſie doch auf den Rat ihres einſichtsvollen Va- ters mehrere Jahre die ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit, um erſt durch Stu- dien und Reiſen ins Ausland die na- türlichen Lücken einer Mädchenſchul- bildung auszufüllen. Nach dem Tode des Vaters nahm ſie dann ihre Tä- tigkeit wieder auf und iſt ſeitdem be- ſonders an der „Nationalzeitung“ u. am „Deutſchen Montagsblatt“ jour- naliſtiſch tätig. Sie lebt noch jetzt in Berlin. S: Novellen, 1880. – An der letzten Roulette (Nn.), 1883. – Neue Novellen; II, 1883. – Agnes Wabenitz (Eine Frauenſtimme aus d. Bourgeoiſie), 1894. Glogau(-Nikolsburg), Otto, geb. am 19. Okt. 1881 in Nikolsburg (Mähren), lebt (1906) als Dr. med. und Militärarzt in Wien. S: Jung- jüdiſche Anthologie, hrsg., 1902. – ... und lechzen nach dem Weibe (Ge.), 1904. 2. A. 1905. – Lieder und Zäh- ren (Ge.), 1905. 2. A. 1906. Glökler, Johann Philipp, * am 12. Jan. 1819 zu Thuningen in der württembergiſch. Baar als der Sohn eines Lehrers, beſuchte von 1834–36 das Schullehrerſeminar zu Eßlingen, war darauf zwei Jahre als Volks- ſchullehrer tätig und trat 1838 als Lehrer an die höhere Töchterſchule in Ludwigsburg über. Nachdem er im Dezbr. 1843 ſeine Reallehrerprüfung abſolviert, erhielt er 1844 eine Leh- rerſtelle an der Realſchule in Lud- wigsburg u. wurde im Mai 1862 an die Oberrealſchule in Stuttgart be- rufen, an der er bis zu ſeinem Über- tritt in den Ruheſtand (1883) wirkte. Jm Jahre 1881 war er zum Profeſſor ernannt worden. Er ſtarb am 21. März 1889 in Stuttgart. – Außer mehreren Schulſchriften veröffent- lichte er S: Heimatklänge (Lr. für relig. Gemütsleben) 1853. 3. Ausg. 1881. – Schwäbiſche Frauen (Cha- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/386>, abgerufen am 22.11.2024.